SWU..keine Gewinne in den nächsten Jahren?

19. November 2012
Lesen Sie bitte die SWP... Finanzhilfe für die Stadtwerke Ulm
Die Energiewende und Ausgaben für Projekte, die sich (noch) nicht bezahlt machen, sorgen für Gewinneinbrüche bei den Stadtwerken. Beide Städte als Gesellschafterinnen und Mütter stützen die Tochter.

Autor: HANS-ULI THIERER | 17.11.2012


Da war die Welt in Ordnung: Im Mai 2010 enthüllten (von links) Ivo Gönner (SWU-Aufsichtsratschef), Sendens Bürgermeister Kurt Baiker, Jürgen Schäffner (SWU Energie), Matthias Berz (SWU-Chef) den Grundstein fürs Sendener Holzgaskraftwerk. Es steht inzwischen, kommt aber nicht in die Gänge und kostet Geld, anstatt Geld abzuwerfen. Foto: Volkmar Könneke
Vorab dies: Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) sind kein Unternehmen, das am Stock geht. Auch 2012 wird SWU Energie so hohe Erträge erzielen, dass die Verluste, die SWU Verkehr in Höhe von 16 Millionen Euro einfährt, ausgeglichen werden können.

Diese Feststellung ist wichtig für die Relationen im Folgenden. Schließlich zeichnen sich Gewinneinbrüche bei den Stadtwerken ab, die im Vorjahr nach Abdeckung des Defizits im Nahverkehr gut sechs Millionen Euro verdient hatten. Die neue Situation veranlasst die beiden Städte als Gesellschafterinnen der SWU, drohenden Bilanzverlusten entgegenzuwirken. Ulm und Neu-Ulm werden das Eigenkapital um 20 Millionen Euro aufstocken, was über Genussrechtsverträge geschehen wird.

Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat den Ulmer Anteil von 18,7 Millionen Euro bei Enthaltung der beiden Grünen Michael Joukov und Ulrike Lambrecht ("Wir stellen keine Blankoschecks aus") abgesegnet, die Zustimmung des Gemeinderats am Mittwoch gilt als sicher. Wobei Helga Malischewski (FWG) zu Protokoll gab, ihr Ja gelte nur, wenn auch Neu-Ulm diesen Schritt vollziehe; die Entscheidung im Stadtrat steht aber noch aus.

Im Ulmer Hauptausschuss war von möglichen Gewinneinbrüchen, die als noch nicht eingetretene "Drohverluste" in der 2012er Bilanz auftauchen werden, nicht die Rede. SWU-Chef Matthias Berz, OB Ivo Gönner, der auch SWU-Aufsichtsratschef ist, und Kämmerer Gunter Czisch betonten vielmehr, es gehe darum, die Stadtwerke zu rüsten und finanziell auszustatten für geplante Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Darunter fallen 30 Millionen für neue Straßenbahnen, die im Zuge des Ausbaus zu beschaffen sind. Auch die weitere Versorgung der Region mit dem schnellen Glasfaserkabel steht auf der SWU-Agenda. Noch nicht in der SWU-Finanzplanung verankert sind dagegen die noch höheren Aufwendungen für ein Gasturbinen-Großkraftwerk in Leipheim und ein Pumpspeicherkraftwerk in Blaustein.

Nur nebulös angesprochen wurden die im SWU-Aufsichtsrat nichtöffentlich behandelten aktuellen Verlustquellen. Dazu zählt das Sendener Holzgaskraftwerk, in das die SWU 33 Millionen steckten; als Pilotprojekt gepriesen, kommt es nun nicht in die Gänge und nicht über Probebetriebe hinaus, was kostet.

Hauptursache für den Gewinnrückgang sind nach unseren Informationen aber die Beteiligungen an den Kraftwerkprojekten Krefeld und Lünen, wo die SWU auf die herkömmlichen und sicheren Energieträger Kohle und Gas setzten, die aber derzeit dem subventionierten Ökostrom preislich hoffnungslos unterlegen sind. Lünen ist deswegen übers Stadium der Planung noch nicht hinausgekommen

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