Sanierungsgebiet Innenstadt West...

07. Januar 2010
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Weststadt nicht mehr Sanierungsgebiet

Neu-Ulm.  Die Baugenossenschaft Neu-Ulm plant mit der Awo in der Weststadt einen Bürgertreff mit sozialen Angeboten. Die Stadt unterstützt das.

Die Weststadt könnte es durchaus vertragen, städtebaulich etwas aufgemotzt zu werden. Auch unterstützende Angebote für die Bewohner, darunter viele Migranten und Menschen mit geringem Einkommen, wären wünschenswert. Das sehen nicht nur viele Stadträte so, auch die Stadtverwaltung streitet das nicht ab. Nur: Es müsse nicht alles sofort sein, zumal nicht in finanziell engen Zeiten. Mit dieser Begründung schlug die Verwaltung kürzlich den Stadträten vor, die Weststadt künftig nicht mehr als Sanierungsgebiet auszuweisen und diese Satzung aufzuheben.

"Die Sanierung der Weststadt ist nicht für alle Zeiten gestorben", sagte Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. "Wir haben nur derzeit kein Geld dafür." Die Stadt müsse sich auf die Gebiete konzentrieren, die in denen bereits Sanierungen laufen, wie Innenstadt, Oststadt und Vorfeld - letztere sind in das Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. Die Stadt habe weder die personellen noch die finanziellen Kapazitäten, um alles gleichzeitig zu stemmen. Aus heutiger Sicht sei es ohnehin fragwürdig, dass vor Jahren die gesamte Neu-Ulmer Innenstadt zum Sanierungsgebiet erklärt worden war, meint der OB.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Alfred Schömig sieht das anders. Er stimmte als einziger gegen die Vorlage der Verwaltung. Die Weststadt habe es nötig, Sanierungsgebiet zu bleiben, meint er. Dort lebten wie in der Oststadt oder im Vorfeld sozial Schwache, die Unterstützung bräuchten. In diesem Zusammenhang lobte Schömig ein Projekt, das die Baugenossenschaft Neu-Ulm (BGNU) zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt plane: die Einrichtung eines "Büros für soziale Arbeit".

Die BGNU saniert derzeit mit Millionenaufwand die Wohnungen Eckstraße 10 bis 14. Auch der brachliegende, etwa 1600 Quadratmeter große Innenhof soll in die Sanierung einbezogen und für die Mieter besser nutzbar gemacht werden (wir berichteten). Nachdem der Mieter einer Gewerbeimmobilie in der Eckstraße 10 im Herbst ausgezogen ist, stehen auch diese Räume zur Verfügung, berichtete Geschäftsführer Uwe Fliegner auf Anfrage. Die BGNU habe einen Partner für das soziale Projekt gesucht und in der Arbeiterwohlfahrt gefunden. "Wir wären gleichberechtigte Partner."

Unterstützt von hauptamtlichen Kräften, sollen auch ehrenamtliche Mitarbeiter tätig werden. Gedacht sei beispielsweise an Hausaufgabenbetreuung, Kurse zur gesundheitsbewussten Ernährung oder Computerkurse. Unterschiedliche Kulturen und Generationen sollen sich in der Einrichtung treffen. Dieses Projekt sei ein ganz neuer Weg, den die BGNU gehe: "Wir haben auch einen sozialen Auftrag." Um ein solches Vorhaben realisieren zu können, hofft Fliegner allerdings auf die Unterstützung der Stadt. Der OB sagte auf Bitten Schömigs bereits zu, Gespräche mit der BGNU zu führen.

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