So plant die Stadt das Bildungskonzept ..

10. Juni 2010
darüber wird am Freitag im Stadtrat in einer Klausur diskutiert...

Horte werden „sukzessive“ geschlossen

08.06.2010 20:55 Uhr

Neu-Ulm Eine „sukzessive Schließung“ der Horte einerseits, mehr Plätze, mehr Qualität und eine gerechtere Verteilung der Betreuungskosten zwischen Arm und Reich andererseits - das sind die Eckpunkte eines Diskussionspapiers zur zukünftigen Regelung der Kinderbetreuung, das die Stadtverwaltung gestern vorgestellt hat. Da die Nachfrage nach Betreuungsangeboten in den vergangenen Jahren nicht nur hinsichtlich des zeitlichen Umfangs, sondern auch bezüglich der Qualität deutlich gestiegen sei, so OB Gerold Noerenberg, wolle man nun ein besseres und breiteres Angebot schaffen. An den dadurch entstehenden höheren Kosten sollen durch steigende Beiträge auch die Eltern beteiligt werden - allerdings nur die aus den mittleren und hohen Einkommensschichten. Im Einzelnen sieht das Konzept folgende Veränderungen vor:

Kinderkrippen: Da der Bedarf an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige deutlich zugenommen hat, sollen bis 2013 elf neue Krippengruppen entstehen. Damit wäre dann für 35 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe ein Krippenplatz vorhanden.

Kindergärten: Weil die Kinderzahlen - erfreulicherweise - vor allem im Wiley und in der Stadtmitte in den kommenden Jahren steigen werden, wird auch hier ausgebaut: Acht neue Kindergartengruppen sollen bis 2014 geschaffen werden.

Ganztagesklassen: Bis zum Jahr 2013 soll es an fünf Neu-Ulmer Grundschulen jeweils vier Klassen mit einem Ganztagesangebot geben.

Mittagsbetreuung: Die Mittagsbetreuung wird von 16 auf 20 Gruppen aufgestockt.

Verlängerte Mittagsbetreuung: Hier ist zunächst eine Erweiterung auf fünf Gruppen vorgesehen, eventuell könnten es sogar noch mehr werden. Die Betreuungszeiten werden auf 17 Uhr ausgeweitet, um den Bedürfnissen berufstätiger Eltern gerecht zu werden. Auch die Qualität der Verlängerten Mittagsbetreuung soll verbessert werden, indem zusätzlich zum bisherigen Betreuungspersonal je Gruppe eine pädagogische Fachkraft eingesetzt wird.

Ferienbetreuung: In den Ferien - auch an Fasching, Pfingsten und im Herbst - soll in Zusammenarbeit mit der städtischen Jugendpflege ein Betreuungsangebot geschaffen werden. Stattfinden soll das Ganze im Jugendhaus, im Jugendtreff in Ludwigsfeld und in frei werdenden Horträumen. Die Ferienbetreuung soll bereits in den diesjährigen Sommerferien starten. Sollte nach der Schließung der Horte zusätzlicher Bedarf bestehen, will die Stadt für die Ferienbetreuung eventuell auch freie Träger wie die Jugendhilfe Seitz ins Boot holen.

Horte: Die Kinderhorte sollen laut Bürgermeister Gerd Hölzel „sukzessive und allmählich“ rückgebaut werden. Im August 2011 soll die Einrichtung in Pfuhl geschlossen werden, da es dort ab September 2011 drei Ganztagesklassen und eine Verlängerte Mittagsbetreuung geben wird. Dafür werden auch die Räume des Horts benötigt. Im August 2012 soll der Hort in Ludwigsfeld folgen, da zu diesem Zeitpunkt auch dort der Ausbau der Ganztagesklassen abgeschlossen sein wird. Die Villa Kunterbunt soll erst im August 2014 schließen, wenn auch an der Weststadtschule ausreichend Ganztagesklassen und eine Verlängerte Mittagsbetreuung eingerichtet sind. Die dort frei werdenden Räume könnte man in Kindergartenräume umwandeln, so Hölzel.

Kosten: In die neuen Krippen- und Kindergartengruppen wird die Stadt bis 2014 rund 5,4 Millionen Euro investieren, sagte Kämmerer Berthold Stier. Dafür gibt es aber Zuschüsse von Bund und Freistaat. Die zusätzlichen Ausgaben zur Deckung der laufenden Kosten für Personal und Unterhalt muss die Stadt allerdings alleine schultern. Bis 2014 dürfte laut Stier eine Summe von rund 4,8 Millionen Euro zusammenkommen - Einsparungen durch die Hortschließungen schon miteingerechnet. Deshalb sollen künftig auch besserverdienende Eltern stärker an diesen Kosten beteiligt werden. Um wie viel die Beiträge steigen werden, konnte die Stadtverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Familien mit geringem Einkommen sollen hingegen entlastet werden: Sie müssen künftig - so ist es vorgesehen - zehn bis 20 Prozent weniger bezahlen.

Das Positive am neuen Konzept: Damit könnten mehr als doppelt so viele Kinder wie bisher in den Genuss einer Ganztagesbetreuung kommen, betonte Bürgermeister Hölzel. Die Sorgen der Eltern, dass nach der Schließung der Horte die Betreuung ihrer Kinder nicht mehr sichergestellt ist, teilen Hölzel und Noerenberg nicht: „Kein Kind wird auf der Straße stehen“, versicherte der OB. Allerdings handelt es sich bei dem Konzept lediglich um einen Vorschlag. „Entscheiden wird letztendlich die Politik“, so Noerenberg. Das Papier wird deshalb Ende dieser Woche den Fraktionen zur Diskussion vorgelegt. Eine Entscheidung darüber soll es noch vor der Sommerpause geben.

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