Die Bevölkerung in BW schrumpft...

05. August 2010
Baden Württemberg schrumpft..
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Südwestumschau

Baden-Württemberg schrumpft

Bevölkerungsrückgang im Südwesten – Trend geht vom Land zurück in die Städte


2008 schon ein kleines Minus, letztes Jahr dann 4500 Personen weniger: Die Bevölkerung in Baden-Württemberg schrumpft, weil es so wenig Babys wie nie gibt – und kaum Plus bei den Zugezogenen.


ALFRED WIEDEMANN


Stuttgart. „Jetzt wird auch Baden-Württemberg von der Demographie eingeholt“, sagte Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamts: Im zweiten Jahr in Folge ist 2009 die Bevölkerungszahl zurückgegangen – auf 10,75 Millionen Einwohner. Die Bundesrepublik insgesamt verbucht schon seit 2002 ein Minus. Die eine Ursache ist der Anstieg des Geburtendefizits, die Zahl der Geborenen und der Gestorbenen klafft zunehmend auseinander. 89 700 Neugeborene waren es 2009, noch nie seit 1952 gab es weniger Babys. Zum anderen ist der Wanderungsgewinn zurückgegangen. Rechnet man Weggezogene und Zugezogene gegeneinander, gab es zwischen Main und Bodensee nur noch ein Plus von 3400 Personen. Vor 20 Jahren kamen noch mehr als 160 000 Menschen jährlich, vor allem aus den neuen Bundesländern.


Auch 2009 lag beim Zuzug aus dem Bundesgebiet noch die Ex-DDR vorn: Aus Sachsen kamen 1700 Personen, 3200 Personen hat Baden-Württemberg durch Abwanderung nach Bayern verloren, 2400 an den Stadtstaat Berlin. Bei den Auswanderer gingen die meisten in die Schweiz: 4600 Baden-Württemberger gingen mehr als zurückkamen.


Ein Bevölkerungsplus von mehr als 1000 Menschen konnten 2009 allerdings auch noch fünf Stadt- und Landkreise im Südwesten verbuchen: Freiburg im Breisgau, Stuttgart und Karlsruhe, zudem die Landkreise Tübingen und Konstanz. Am anderen Ende der Skala stehen Böblingen und Göppingen, dazu die Kreise Ostalb und Schwarzwald-Baar mit dickem Minus.


Glänzend steht Freiburg da – mit dem höchsten Zuwachs. Die Uni-Stadt profitierte von Geburtenüberschuss und Wanderungsgewinn. Das gelang außer Freiburg nur noch den Kreisen Tübingen, Ludwigsburg und Biberach, außerdem auch Stuttgart, Heidelberg und Ulm.


Ländliche Gebiete verlieren eher Bevölkerung, die Großstädte mit ihrem Umland gewinnen. Dieser Trend zurück in die Städte, seit Anfang des Jahrzehnts zu beobachten, setzt sich nach Brenners Einschätzung fort: Während früher eher die schon Älteren aus der Stadt ins Grüne gezogen sind, zieht es inzwischen vor allem die 15- bis unter 30-Jährigen in die Städte – zur Ausbildung und zum Studium. Allerdings gelte der Trend auch für andere Altersgruppen. Generell dürfte sich die Einstellung zum Wohnen in der Stadt positiv verändert haben, meinte Brenner. Auch ein erneutes Verteuern der Benzinpreise könnte die Städte zusätzlich attraktiv machen: Sie bieten die Arbeitsplätze, und langes Pendeln zur Arbeit kommt mit noch höheren Benzinpreisen noch teurer.


Insgesamt sei aber mit einem weiteren Bevölkerungsrückgang zu rechnen, sagt Statistikchefin Brenner. Mehr Geburten sind nicht zu erwarten, weil immer mehr Älteren immer weniger junge Menschen gegenüber stehen. Viel wichtiger als der Einwohnerschwund sei, wie auf die zunehmende Alterung reagiert werde. „Das betrifft alle gesellschaftliche Bereiche, seien es die Schulen, die Belegschaften der Unternehmen oder der Bedarf an Altenpflegeeinrichtungen“, sagt Brenner.


Quelle
 
Verlag : SÜDWEST PRESSE, Ulm
Publikation : SÜDWEST PRESSE - Schwäbische Donauzeitung, Ulm - Stadt
Ausgabe : Nr.178
Datum : Donnerstag, den 05. August 2010
Seite : Nr.5
"Deep-Link"-Referenznummer : '8654737'
 

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