Zu wenig Ordner in der Disco

Nach gemeinsamer Kontrolle von Stadt und Polizei gab es eine Massenschlägerei im „Mega Simarik“. Kritik an Umsetzung des Sicherheitskonzepts Von Bernd Kramlinger

„Nicht zufriedenstellend.“Polizeioberrat Michael Keck

Neu-Ulm Das von Polizei, Stadt und den Betreibern ausgearbeitete „Sicherheitskonzept“ für die Diskotheken an der Neu-Ulmer Lessingstraße wird nach Ansicht der Polizei im „Mega Simarik“ zumindest „nicht zufriedenstellend“ umgesetzt. Grund für diese Aussage ist eine Massenschlägerei am frühen Sonntagmorgen, an der rund 30 überwiegend türkischstämmige Personen beteiligt waren, die zum Teil mit dem Omnibus aus Österreich nach Neu-Ulm gereist waren (wir berichteten). Dabei wurden fünf der Kontrahenten verletzt und mussten ärztlich behandelt werden. Die Polizei war mit acht Streifen vor Ort.

Bemerkenswert an dem Vorfall ist allerdings, dass wenige Stunden zuvor Mitarbeiter der Stadt Neu-Ulm und Polizeibeamte in einer gemeinsamen Aktion die Lessingstraßen-Discos kontrolliert hatten. Besonderes Augenmerk sei dabei auf die Umsetzung des Sicherheitskonzepts gelegt worden, berichtet der Neu-Ulmer Polizeichef Michael Keck.

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Ganz genau sei bei der Kontrolle in der Nacht zum Sonntag darauf auf das Sicherheitspersonal im Inneren der Tanzschuppen geachtet worden – sowohl auf die Anzahl als auch auf die „Eignung“ der Ordner. Und dabei stellte sich heraus, dass beides im „Mega Simarik“ zumindest zu wünschen übrig lasse; sprich: es gab zu wenig Security-Leute – und die, die es gab, waren wohl nicht die Zuverlässigsten ihrer Art. Und ausgerechnet, nachdem dieser Zustand protokolliert worden war, kam es in der hauptsächlich von türkischstämmigen Gästen geschätzten Disco zu der Prügelei.

Polizeioberrat Michael Keck sieht darin einen Zusammenhang. „Es kann mir keiner sagen, dass so eine Schlägerei am Betreiber vorbei stattgefunden hat.“ Für den Betreiber hat das unmittelbare Folgen, wie Thomas Nägele vom Ordnungsamt der Stadt Neu-Ulm auf Nachfrage bestätigt. „Gegen den Mann wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil er gegen gaststättenrechtliche Auflagen verstoßen hat.“

Wie sich die Schlägerei vom Wochenende längerfristig auf die Situation an der Lessingstraße auswirkt, muss der Neu-Ulmer Stadtrat entscheiden. Wie berichtet, wurde den Betreibern eine Art Bewährung eingeräumt, nachdem es in der Vergangenheit beinahe jede Woche in und um den Tanztempeln zu massiven Auseinandersetzungen gekommen war. Tenor im Stadtrat: Sollte es nicht besser werden, werden Konsequenzen gezogen, etwa die Sperrstunde vorverlegt.

Polizeichef Keck: „Wir begleiten das Geschehen aufmerksam und dokumentieren eventuelle Vorfälle.“ Sowohl der Polizeioberrat als auch Thomas Nägele von der Stadt Neu-Ulm kündigen an, die Diskotheken-Kontrollen in Zukunft noch zu intensivieren.