Neu-Ulm gewinnt..
17. April 2016
Lesen SIE bitte die NUZ...
Neu-Ulm
gewinnt
Zwei millionenschwere Bauprojekte
in Neu-Ulm haben diese
Woche grünes Licht von der Politik
bekommen: der Basketball-Campus
am alten Donaufreibad und ein
Hotel-Studentenwohnheim-Komplex
am Allgäuer Ring. Beides wird
der Stadt gut zu Gesicht stehen.
Mit der, zum Teil öffentlichen,
Sportanlage der Basketballer gewinnt
das Donauufer im Neu-Ulmer
Westen erheblich an Attraktivität
und Freizeitwert. Zuletzt war
dort lediglich ein Spaziergang an
einem Metallzaun möglich, künftig
sollen verschiedene sportliche Angebote
Bürger anlocken und mehr
Leben in die Stadt bringen.
Inwieweit vier mehrgeschossige
Häuserblöcke am Allgäuer Ring
die Stadt attraktiver machen, darüber
lässt sich vermutlich streiten.
Aber eines ist klar: Besser als ein
hässliches Erdloch mit Wildwuchs
– das war das Grundstück zwei Jahrzehnte
lang – wird die Bebauung
am Eingangstor zur Innenstadt allemal.
Es war daher richtig, dass die
Stadträte diese Woche ihr „Okay“
gaben. Mit Ruhm bekleckert haben
sich Politik sowie Verwaltung in
dieser Sache aber nicht.
Beinahe wäre das 35-Millionen-
Euro-Projekt in letzter Sekunde
gescheitert, weil einige Stadträte in
der entscheidenden Sitzung erneut
Grundlegendes anzweifelten und ein
Parkplatzchaos befürchteten. Ihre
Bedenken sind durchaus berechtigt.
Es ist in der Tat fraglich, ob 179
Parkplätze für 500 Hotelgäste und
Studenten ausreichen. Ob Studenten
sich einen Stellplatz in der Tiefgarage
leisten oder doch lieber in
der Nachbarschaft nach einem kostenlosen
Parkplatz suchen. Und ob
der Großteil der Studenten tatsächlich
lieber Bus, Bahn und Fahrrad
als Auto fährt.
Über all das darf und muss diskutiert
werden, keine Frage. Nur
sollte das rechtzeitig geschehen.
Und nicht erst, wenn die Verhandlungen
zwischen Stadt und Investoren
eigentlich schon abgeschlossen
sind und die Verträge bereits unterschriftsreif
vorliegen. So setzten
sich die Räte am Ende selbst unter
Druck – das war mehr als unnötig.
Denn auf die Parkplatzproblematik
haben Anwohner schon vor Monaten
hingewiesen.