Wonnemar, der Betreiber hört auf...

21. April 2016

Lesen SIE bitte die NUZ, die SWP, eine Mail der Stadt und unseren Kommentar.
die FDP Fraktion ist nicht zufrieden damit, dass sie diese wichtige Entscheidung..

.. quasi "aus der Zeitung erfahren" muss.
Es ist richtig, (s. Mail der Verwaltung weiter unten) dass wir als Fraktion 1 Tag vor der Veröffentlichung per Mail informiert wurden.
Aber die Verhandlungen zur Thermenerweiterung, vom Rat längst abgesegnet, laufen seit Wochen bis zu Monaten und Wir als RÄTEINNEN waren nicht eingebunden, wurden über die Schwierigkeiten der Verhandlung, die zu der Trennung geführt haben,  nicht informiert!
Das aber erwarten wir bei einem Thema, das beide Städte berührt!

Erst vor kurzer Zeit hat die Mehrheit beider Gremien der Städte Millionen für die Sanierung der Thermenlandschaft im Wonnemar freigegeben?
Wie passt das zusammen? Wir werden nachhaken!

Was passiert mit dem Donaubad?

Nachdem die Betreiber ihren Rückzug angekündigt haben, steht das Freizeitbad in Neu-Ulm vor einer ungewissen Zukunft. Die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick Von Michael Böhm Und Oliver Helmstädter

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Irrungen und Wirrungen gab es in der Geschichte des Freizeitbades in Neu-Ulm schon genügend: Jetzt kam eine neue hinzu. Wie es nun mit dem Donaubad weitergeht, sollen die Politiker Ulms und Neu-Ulms entscheiden.

Nach einigen Wochen der Ruhe hat es das Freizeitbad Wonnemar wieder in die Schlagzeilen geschafft – und das mit einem Paukenschlag. Waren es in der Vergangenheit hygienische Mängel, technische Probleme oder zu hohe Preise, die in der Öffentlichkeit für Aufregung sorgten, drängten am Mittwochabend die Betreiber selbst ins Rampenlicht. Sie verkündeten ihren Ausstieg zum Ende des Jahres (wir berichteten) und stellten damit die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm, denen das Donaubad gehört, vor große Aufgaben und eine entscheidende Frage lautet: Wie soll es mit der Anlage, zu der das Freizeitbad, das Freibad und eine Eislaufanlage gehören, weitergehen? Ein Überblick über offene Fragen, Möglichkeiten, Konsequenzen und Termine.

Wird das Bad geschlossen?

Der Pachtvertrag mit der Stuttgarter Interspa-Gruppe läuft Ende des Jahres aus, doch in den Rathäusern herrscht offenbar große Zuversicht, dass der Betrieb des Donaubades danach nahtlos weitergeht. „Wir sind relativ kurzfristig in der Lage, die Strukturen zu schaffen, um den Betrieb des Bades zu selbst übernehmen – und sei es nur für eine Übergangsphase“, sagte Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. Die Badegäste sollen davon nicht betroffen sein.

Ist ein Verkauf denkbar?

Aus Sicht von Gunter Czisch, dem Ulmer Oberbürgermeister ganz klar: „Nein, nichteinmal für einen Euro.“ Denn ein gewinnbringender Betrieb ohne Zuschuss aus öffentlichen Kassen gilt als unmöglich. Ein Verkauf sei auch gar nicht gewollt, wie Czisch betont. Das Donaubad sei eine bewusst geplantes, öffentliches Volksbad.

Wer spielt künftig „Bademeister?

Die Städte als Eigentümer stehen vor der Entscheidung, wer das Donaubad künftig führen soll. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Die Städte spielen selbst „Bademeister“ und betreiben das Bad in Eigenregie. Ähnlich wie im Jahr 2007, als eine von den Städten gegründete Gesellschaft das Bad und die Angestellten nach einem Rechtsstreit vom einstigen „Bäderkönig“ Wolfgang Stichler übernahm. Alternativ müssten sich die Städte auf die Suche nach einem neuen Pächter und Betreiber machen. Dafür wäre allerdings eine europaweite und zeitaufwendige Ausschreibung notwendig.

Wird das Bad trotzdem saniert?

Ursprünglich war vorgesehen, das Freizeitbad in den kommenden Monaten für rund 1,1 Millionen Euro zu sanieren und den Thermalbereich für rund 2,7 Millionen Euro zu erneuern. Laut Ralph Seiffert, zuständiger Fachbereichsleiter im Neu-Ulmer Rathaus, stehe Beides „im Wesentlichen nicht zur Debatte“. Heißt: Die notwendigen Sanierungen sollen in diesem Jahr wie geplant durchgeführt werden. Hinter dem Umbau der Therme steht jedoch ein Fragezeichen, zumindest was den Zeitpunkt der Arbeiten betrifft. Eigentlich hätten diese bereits diesen Mai beginnen sollen. „Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir das Ganze takten“, sagte Seiffert. Ulms OB Czisch betont, dass es dringend notwendig sei, die Besucherzahlen zu erhöhen. Und dies funktioniere nur über eine Steigerung der Attraktivität. Einem Thermalbereich, der insbesondere auf ältere Besucher abziele, komme hierbei womöglich eine Schlüsselrolle zu.

Wie geht es weiter?

Schon am nächsten Donnerstag werden Ulms Gemeinderäte in nicht-öffentlichen Sitzungen über die Zukunft das Donaubades beraten, die Neu-Ulmer Stadträte folgen am 11. Mai. Wie Fachbereichsleiter Ralph Seiffert gestern sagte, sollen die Politiker dann zumindest eine Richtung vorgeben, in der es weitergehen soll. Eine Umfrage unter Neu-Ulmer Volksvertretern ergab gestern ein gemischtes Meinungsbild. Johannes Stingl (CSU) äußerte Skepsis, ob die Städte das Donaubad besser betreiben könnten als Fachleute mit dem entsprechenden Know-how. Antje Esser (SPD) fand, dass ein „Volksbad“ in städtischer Hand gut aufgehoben wäre und ein neuer privater Betreiber ohnehin schwer aufzutreiben sei. Stephan Salzmann (Pro Neu-Ulm) plädierte eher für einen Betreiber, der gleichzeitig Eigentümer sei – das müsse aber nicht die Stadt sein. . Christina Richtmann (Freie Wähler) empfahl, sich bei der der Suche nach einem guten Geschäftsführer einmal bei der Therme Erding zu informieren, die bekanntlich eine der erfolgreichsten in Deutschland sei. Alfred Schömig (FDP) könnte sich sowohl eine städtische als auch eine private Lösung vorstellen, ärgerte sich aber vor allem darüber, dass die Kommunalpolitiker erst aus der Zeitung über eine so wichtige Entscheidung informiert worden seien. Die Grünen hatten bereits im vergangenen Jahr mit ihren Ulmer Parteikollegen (erfolglos) beantragt, das Bad wieder unter städtische Führung zu stellen. Auch die Ulmer SPD machte sich gestern für diese Variante stark. Sie werde einer erneuten Verpachtung nicht zustimmen.

Mail der Stadt Neu-Ulm vom 22-4-16 an die NUZ:

Sehr geehrter Herr Böhm,
Sie berichten heute in Ihrem Artikel „Was passiert mit dem Donaubad“ über das Wonnemar. Hierbei haben Sie auch das Meinungsbild der Neu-Ulmer Fraktionsvorsitzenden abgefragt und dargestellt.

Hierzu darf ich Sie informieren, dass selbstverständlich alle Fraktionsvorsitzenden und auch Bürgermeister bereits am Mittwoch (20. April) darüber informiert wurden, dass InterSPA den Pachtvertrag mit den Städten Ulm und Neu-Ulm nicht verlängern wird.
Die Information aller Fraktionsvorsitzenden und auch Bürgermeister erfolgte um 17.10 Uhr per Mail (unmittelbar nach dem die Stadt Neu-Ulm selbst über den InterSPA-Ausstieg in Kenntnis gesetzt wurde). Um 17.18 Uhr wurde zudem ein zweite Mail mit weiterführenden Informationen an denselben Adressatenkreis versandt.
Die Stadt Neu-Ulm hat ihrerseits also alle Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeister über die Entwicklungen informiert, bevor die gedruckten Ausgaben der NUZ und auch der SWP am Folgetag erschienen sind.

Herzliche Grüße

Sandra Lützel
Pressesprecherin

unsere Antwort finden SIE im oberen Teil!

 

Betreiber gibt Wonnemar zurück

Pachtvertrag läuft Ende des Jahres aus – Unstimmigkeiten über Sanierungsfinanzierung


Das Wonnemar-Freizeitbad geht wieder an die Städte Ulm und Neu-Ulm zurück. Der Betreiber, die Interspa aus Stuttgart, wird den Pachtvertrag über den 31. Dezember diesen Jahres hinaus nicht verlängern.


EDWIN RUSCHITZKA


Neu-Ulm/Ulm. Die Nachricht schlug gestern Nachmittag ein wie eine Bombe: Die Interspa aus Stuttgart wird den Pachtvertrag für das Freizeitbad, das Freibad und die Eislaufanlage auf Neu-Ulmer Gemarkung nicht mehr verlängern. Er läuft also am 31. Dezember 2016 aus. Diese Mitteilung erreichte gestern gegen 14 Uhr die beiden Städte und gegen 16.30 Uhr die Medien. Als Grund für den überraschenden Ausstieg hat das von Interspa beauftragte Ulmer Pressebüro Unstimmigkeiten über die Finanzierung der Folgen der anstehenden Umbauarbeiten angegeben.


Interspa-Geschäftsführer Volker Kurz selbst war nicht zu sprechen. Er wird in der Pressemitteilung dahingehend zitiert, dass er keine Möglichkeit mehr sieht, das Bad unter finanziell unangenehmen Bedingungen weiter zu führen. Tatsächlich aber, so der Ulmer OB Gunter Czisch, habe es im Verhältnis der beiden Städte zur Interspa schon länger Unzufriedenheiten gegeben.


Der von beiden Stadtratsgremien beschlossene Plan sah vor, dass das Wonnemar-Freizeitbad noch in diesem Jahr umfassend saniert wird – entsprechend den Wünschen des Betreibers. Ein eigener, vom Spaßbad abgetrennter Thermalbereich sollte entstehen. Das hätten sich die beiden Städte 2,7 Millionen Euro kosten lassen. Das Bad wäre elf Wochen geschlossen gewesen. Streit gab es in den vergangenen Wochen darüber, wer für die Ausfallkosten während der Schließung aufkommt. Laut Interspa-Pressemitteilung sollen das Angebot beider Städte und die Vorstellungen des Betreibers um 200 000 Euro auseinander gelegen haben. Unter diesen Bedingungen hat Interspa die Reißleine gezogen, auch deswegen, weil das Bad in den vergangenen fünf Jahren ein Minus im siebenstelligen Bereich erwirtschaftet haben soll. Kurz sieht sich im Nachhinein schlecht von den Städten informiert: Er habe 2011 ein technisch veraltetes Bad übernehmen müssen, obwohl ihm zugesichert worden sei, dass alles in Ordnung sei. Er fühlt sich von den Städten nicht ausreichend unterstützt und teilweise sogar gegängelt. So seien Tanzveranstaltungen im Bad-Restaurant „New Wave“ verboten worden.


Dass der Betreiber des Bads rechnen müsse und keine Miesen machen wolle, sieht der Ulmer OB Gunter Czisch ein. Er habe sich gemeinsam mit dem Neu-Ulmer OB Gerold Noerenberg intensiv um Einigung bemüht. Aber auch beide Städte müssten rechnen, und diese hätten der Interspa dann ein definitiv letztes Angebot vorgelegt. Mehr wollte Czisch zu den Details nicht sagen.


Der Ulmer OB räumte aber auch ein, dass „der Geduldsfaden der beiden Städte zuletzt nicht mehr der längste war“. Sprich: Das Verhältnis zum Betreiber sei doch ziemlich angespannt gewesen, bedingt auch durch die öffentlichen Diskussionen über das Bad. Czisch meinte damit wohl die jüngsten Preiserhöhungen, die vor allem zu Lasten von Familien gegangen waren. „Wir mussten klar Schiff machen“, sagte der Ulmer OB, der Wert darauf legt, dass die Monate bis zu Übergabe ordentlich über die Bühne gehen.


Die beiden Städte zögen jetzt Plan B aus der Schublade. Dieser sehe vor, dass das Freizeitbad, das Freibad und die Eislaufanlage im neuen Jahr vorübergehend wieder von der Freizeitanlagen Neu-Ulm Betriebsgesellschaft (FZG), einer Tocher der Neu-Ulmer Wohnungsgesellschaft (Nuwog), betrieben wird. Das war bis 2010 der Fall, nachdem Wolfgang Stichlers Atlantis GmbH das Freizeitbad den beiden Städten hatte übergeben müssen. Zuvor hatten die Städte das Freizeitbad für zehn Millionen Euro saniert.


Wie es auf lange Sicht weiter geht, so Czisch, müssten die Stadtparlamente festlegen. Die Frage sei, ob die Freizeitanlagen wieder in einer kommunalen Form betrieben werden. Oder ob der Betrieb wieder zur Pacht ausgeschrieben wird. Letzteres hofft Peter Tittel nicht, der Betriebsratsvorsitzende im Wonnemar. „Die Belegschaft würde sich sicher wünschen, dass das Bad, in welcher Form auch immer, kommunal betrieben wird.“ Auch hoffe die Belegschaft, dass die Monate bis zum Ausscheiden der Interspa gesittet über die Bühne gehen. Tittel hatte die Nachricht gestern im Internet gelesen. Der Betriebsrat sei in keiner Form eingebunden gewesen. „Für die Interspa existieren wir nicht.“ Wohl aber habe man geahnt, dass in den nächsten Wochen etwas Bedeutendes geschehen werde.


Kommentar

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