Orange Basketballkamp in Neu-Ulm

22. Juni 2015

Lesen Sie bitte die SWP und unsere Gedanken dazu...

Die FDP Stadtratsfraktion NU unterstützt den Gedanken des Basketballclubs Ratiopharm Ulm ein Trainings - und Jugendcamp zu bauen, vollständig.

Wir sind aber weiterhin der Ansicht, dass die Lage am Donauufer zwar gut, aber eben doch „zweite Wahl“ ist.
Wir haben für das Projekt den Platz gegenüber der Ratiopharm Arena vorgeschlagen, an Stelle der abzubrechenden alten Studentenwohnheime.

Dort wäre die Ratiopharm-Arena direkt gegenüber der Strasse, grosszügige Grünflächen für ‚Aussensport und evt. die Möglichkeit des Schulsports in den zu bauenden Hlallen in den Morgenstunden, stehen zur Verfügung.

Dazu ergibt die Nähe zum evt. zu bauenden Gymnasium und der Hochschule NU  die Möglichkeit eines echten Campus mit Sport und Bildung.
Auch das WILEY Nord würde dadurch sozial gewinnen.

Orange Campus: Basketball-Finanzchef Andreas Oettel im Interview

Orange Campus heißt das Projekt eines offenen Basketball-Zentrums auf dem alten Donaubad-Gelände. Wie ist der Stand der Dinge? Fragen an den Finanzgeschäftsführer des Ulmer Basketballs, Andreas Oettel.

HANS-ULI THIERER |
 

Neu-Ulm steht dem Projekt Orange Campus positiv gegenüber. Es ist aber ruhig geworden ums Trainingszentrum und Vereinsdomizil auf dem alten Donaubad-Gelände.

ANDREAS OETTEL: Wir sind optimistisch und sehen gute Zeichen. Wir würden das Projekt Orange Campus gerne zeitnah voranbringen und realisieren, allerdings handelt es sich um ein für uns sehr großes Projekt.

Wie schnell soll's gehen?

OETTEL: Wir stehen in den Startlöchern und hoffen, noch in diesem Jahr alle Grundlagen für den Baustart schaffen zu können. Wenn alles glatt läuft, könnte der Orange Campus im Herbst 2017 stehen.

Was ist die Kernidee?

OETTEL: Grundsätzlich haben wir in der Region einen großen Mangel an Trainingsmöglichkeiten. Die bestehenden Hallen sind zu klein und mehr als ausgelastet. Wir können seit Jahren eigentlich keine Kinder mehr aufnehmen. Wir haben für unsere 30 Jugendmannschaften keine richtige Bleibe, keine richtigen Spielhallen, kein eigenes Vereinsgelände. Und es mangelt an einem Sportpark mit Freiplätzen für Basketball, Beachvolleyball und mehr.

Das alles könnte der Campus lösen?

OETTEL: Mit einem Schlag: drei Trainings- und Spielhallen in einem Sportpark mit diversen Freizeit- und Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten. Sport, Schule, Ausbildung unter einen Hut bringen, Tag und Nacht trainieren, in direkter Nachbarschaft wohnen und arbeiten. Der Fußball hat es mit seinen Zentren an Bundesligastandorten vorgemacht. Im Basketball wären wir deutschlandweit die Ersten.

Wie offen, allgemein zugänglich kann ein solches Trainings- und Vereinszentrum sein?

OETTEL: Die ganze Bevölkerung profitiert. Ein Sportpark zwischen beiden Städten, neben dem Wonnemar, mit Gastronomie, Spielplatz Freizeitmöglichkeiten. Und alles im Grünen. Egal, ob man im Sommer oder Winter vorbeikommt, es wird immer was geboten sein. Es soll eben sein wie der Campus einer Universität. Wir bilden dort Kinder und Jugendliche aus. Nicht nur, um Basketball zu spielen, sondern um sie überhaupt für Sport zu motivieren, damit sie Werte wie Teamfähigkeit, Leistung, Training, Ehrgeiz, Verantwortung verinnerlichen.

Klingt sehr idealistisch.

OETTEL: Ist idealistisch. Wie auch das, dass hoffentlich später der eine oder andere in der Bundesliga oder sogar in der NBA spielt. Das wäre perfekt. Wichtiger ist aber schon, dass die anderen Kinder und Jugendlichen für ihr Leben lernen.

Wie sieht das Finanzierungskonzept für den Orange Campus aus?

OETTEL: Die Investitionssumme wird nach den aktuellen Plänen im Bereich um zehn Millionen Euro liegen. Zwei Drittel davon wird der Club selbst aufbringen müssen - über Eigenkapital, Kredite, Fundraising und Partner.

Wo kommt der Rest her?

OETTEL: Ein Drittel sollen Zuschüsse und Förderungen einbringen. Zum Beispiel die Landessportverbände Baden-Württemberg und Bayern, die Städte Ulm und Neu-Ulm. Hier hoffen wir auf die Unterstützung seitens der Verbände und der Politik. Unterhalts- und Betriebskosten wird der Club selber tragen, was bei solchen Projekten eher ungewöhnlich ist.

Stellen Sie deshalb auch den Basketballverein neu auf?

OETTEL: Wir müssen unsere Strukturen unserem starken Wachstum anpassen. Wir haben aktuell rund 400 aktive Kinder und Jugendliche. Auf dem Orange Campus werden es bis zu 1000 aktiv spielende Kinder und Jugendliche sein. Der Club wird in ein paar Jahren sicher mal an die 5000 Mitglieder haben. Damit wären wir größter Einsparten-Basketball-Verein Deutschlands.

Kritiker sagen, es dürften keine öffentlichen Mitteln in den Profisport gesteckt werden.

OETTEL: Bisher bringt der Basketball der Region Geld. Wir generieren Steueraufkommen im mittleren sechsstelligen Bereich im Jahr, das fließt in die Region! Als Hauptmieter und -vermarktungsinstrument leisten wir einen gehörigen Anteil daran, eine Multifunktionsarena wie die Ratiopharm-Arena auszulasten und kostendeckend betreiben zu können. Wir stecken schon jetzt eine mittlere sechsstellige Summe pro Jahr in die Jugend. Und jetzt sind wir auch noch bereit, in Steine statt in Beine zu investieren . . .

. . . wo doch Sportstättenbau eigentliche eine öffentliche Aufgabe ist.

OETTEL: Das Stadion in Ulm, die ganzen Sporthallen wurden durch die öffentliche Hand finanziert. Wir sind zum Glück in der Lage, den Großteil unseres Projektes selbst zu stemmen. Das ist in Deutschland eine absolute Seltenheit. Und das für ein Projekt, das zu 95 Prozent für den Jugendbereich - also die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen ausgelegt ist.

Warum ausgerechnet auf dem alten Donaubad-Gelände?

OETTEL: Die Lage ist optimal, weil sehr zentral. Das Problem der Toptalente ist, dass in der heutigen Zeit mit Ganztagesschule und G8 viel zu wenig Zeit für Training bleibt. Je kürzer die Fahrzeiten ins Training sind, desto mehr können die Kids trainieren und regenerieren. Das Gelände ist von allen Ulmer und Neu-Ulmer Schulen in kaum zehn Minuten erreichbar. Außerdem gehört das Gelände beiden Städten. Es steht damit auch dafür, dass wir ein Kind der Doppelstadt sind. Es liegt im Übrigen seit Jahren brach, weil es neben der viel befahrenen Adenauer-Brücke liegt und schwierig anderweitig nutzbar ist. Für uns ist es optimal, Einzigartiges umzusetzen.

Die DLRG belegt eine kleinere Fläche zur Donau hin. Sollen die Lebensretter verdrängt werden?

OETTEL: Die DLRG-Fläche würde durch uns nicht tangiert werden.

Schon mit der DLRG gesprochen?

OETTL: Ja, natürlich. Deren Räumlichkeiten sind mehr als in die Jahre gekommen, und dort braucht es eine Lösung. Wir versuchen, gemeinsam Ideen zu entwickeln.

Existiert ein Vorbild in Deutschland oder sonst wo?

OETTEL: In Deutschland gibt es im Fußball einige solcher Projekte. Die DFL (Deutsche Fußball Liga) hat solche Trainingszentren verpflichtend eingeführt. Das war die Grundlage für den WM-Titel im vergangenen Jahr. Toni Kroos, Mario Götze oder Mats Hummels sind alle in solchen Zentren groß geworden.

Und im Basketball?

OETTEL: Gibt es in Europa nur eine Handvoll solcher Zentren. Das La Ghirada in Treviso war jahrelang die Nummer eins. Dort wurden etliche Talente zu NBA-Spielern. In Litauen gibt es die Sabonis Trainingsakademie und auf Gran Canaria die Canarais Basketball Academy.

OETTEL: Weil er ein Gewinn für die ganze Region und die Bevölkerung ist. Weil unsere Kinder uns das wert sein müssen. Weil wir damit die Zukunft des Ulmer Basketballstandorts und damit auch der Ratiopharm-Arena sichern.

Unser Gesprächspartner

Zur Person Andreas Oettel ist 41 Jahre alt und gebürtiger Ulmer. Er und Dr. Thomas Stoll haben 2001 nach dem insolvenzbedingten Zwangsabstieg - der Basektball gehörte damals dem Pleite gegangenen Großverein SSV Ulm 1846 - den neuen Club gegründet, der inzwischen als BBU 01 (Basketball Ulm/Umgebung 01) firmiert. Stoll ist seither der Mann am Spielfeldrand, nämlich der sportliche Leiter. Oettel ist sein Pendant am Schreibtisch und - wie Stoll im Rang eines Geschäftsführers - zuständig für Finanzen und Bilanzen. Fragt man den mit Bianca verheirateten Oettel - das Paar hat zwei Kinder - nach seiner Ausbildung, antwortet er augenzwinkernd: "Das Leben." Um zwischen Schalk und Ernsthaftigkeit seine beruflichen Stationen knapp so zu beschreiben: "Unternehmer, selbstständig seit der Schulzeit." Reisen ist eines der Hobbys des Finanzchefs. Poker und Schach sind weitere Leidenschaften. Lebensmotto dieses weltoffenen Typs: "Übern Tellerrand hinausdenken".

SWP

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