Parken in NU

26. Juni 2015

.. bestehende Plätze in NU in der Glacis Galerie nützen...
Lesen Sie bitte die  NUZ und die SWP...

Stadträte fordern nächtliches Anwohner-Parken in Glacis-Galerie

In der Neu-Ulmer Innenstadt fehlt es an Stellplätzen, vor allem für die Bewohner. Jetzt schielen Stadträte auf die Glacis-Galerie. Dort werden nachts mehr als 1000 Parkplätze nicht genutzt. Mit einem Kommentar

EDWIN RUSCHITZKA |
Was tun? Die Neu-Ulmer Innenstadt ist dicht bebaut, freie Flächen sind mehr als rar. Parkplätze sind ebenfalls ein knappes Gut. Nachdem die Glacis-Galerie im März neu eröffnet hat und fürs Parken dort von der ersten Minute an Gebühren erhebt, suchen sich viele Kunden lieber einen Parkplatz in den Straßen. Sehr zum Leidwesen der Innenstadtbewohner. Für sie gilt das „Windhundprinzip“: Wer zuerst da ist, parkt zuerst. Also hat sich der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch abermals mit der Stellplatz-Situation befasst. Beschlossen wurde, den Bedarf an Parkplätzen zu erheben und ein neues Parkraumkonzept zu erarbeiten. Das gilt für den Bereich der Kernstadt, zudem für die westliche Innenstadt zwischen der Bahnlinie und der Ringstraße. Ergebnisse soll es nach der Sommerpause geben.

Entschieden wurde also noch nichts, aber schon mal heftig diskutiert. Eines ist dabei deutlich geworden. Der Stadt fehlt das Geld, um weitere öffentliche Parkhäuser oder Tiefgaragen zu bauen. Also müssen andere Lösungen her. Im Fokus der Stadträte steht dabei die Glacis-Galerie. Dort gibt es auf zwei Parkdecks über 1000 Stellplätze, die nachts nicht genutzt werden.

Also haben der Zweite Bürgermeister und PRO-Stadtrat Albert Obert und der FDP-Fraktionschef Dr. Alfred Schömig angeregt, mit der Glacis-Galerie zu sprechen, ob Anwohner dort nachts nicht doch ihr Auto abstellen können – natürlich gegen eine Gebühr. Probleme sieht OB Gerold Noerenberg, was zu Zu- und Abgänge betrifft, die nachts geschlossen seien. Ob die Stadtverwaltung diesbezüglich bei der Glacis-Galerie vorstellig wird, war den Aussagen Noerenbergs aber nicht zu entnehmen.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Antje Esser forderte die Stadt dazu auf, mit der Glacis-Galerie nochmals zu verhandeln, was die Parkgebühren zu den Öffnungszeiten betrifft. Das Management, so Esser, müsse darüber grundsätzlich neu nachdenken. Schwaben würden dazu neigen, solche Gebühren zu vermeiden und sich anderswo Stellplätze zu suchen, in der Hoffnung, dafür nichts bezahlen zu müssen. „Mit dieser bestehenden Gebührenlösung“, so die Überzeugung von Antje Esser, „wird die Glacis-Galerie auf Dauer nicht glücklich werden.“ Sie verwies auf das konkurrierende Blautal-Center, wo das Parken in den ersten Stunden nichts kostet.

Neu ist diese Anregung nicht. Sie fand bislang weder Gehör bei den Verantwortlichen für die Glacis-Galerie noch bei der Stadtverwaltung. Dazu OB Noerenberg: „Wenn es umsonst ist, sind die Parkplätze dort voll – aber nicht mit Kunden der Glacis-Galerie.“ Auch die Procom-Investoren hatten immer wieder betont: Ein Einkaufszentrum in einer Innenstadt sei nicht vergleichbar mit einem Center in einer Randlage wie der Blaubeurer Straße in Ulm.

Allerdings fühlen sich die Investoren aus Hamburg in Sachen Parkplätze offenbar nicht mehr in der Pflicht. Die Parkbewirtschaftung, so Procom-Geschäftsführer Dennis Barth am Mittwoch, sei an die Pollux-Grundstücksgesellschaft in Hamburg übergeben worden. Das ist eine 100prozentige Tochter der ECE, ebenfalls Hamburg, die das Management der Glacis-Galerie übernommen hat. Center-Manager Alexandru Gavrilliu war aber gestern nicht erreichen.

Ein Kommentar von Edwin Ruschitzka: Charmante Idee

Der Umgang mit den Parkplätzen der Glacis-Galerie ist tatsächlich nicht einfach. Zuerst einmal kann die Stadt Neu-Ulm diesbezüglich nur Bittsteller sein, denn es handelt sich nicht um öffentliche, sondern um private Stellplätze. Da ist die Stadt schon auf das Wohlwollen der Investoren oder des Centermanagements angewiesen.

Die Bereitschaft, dort für die ersten Einkaufsstunden auf Parkgebühren zu verzichten, war von Anfang an gering. Die Begründung ist nachvollziehbar: Wenn es um die Parkdecks geht, sind auf einmal alle Kunden der Glacis-Galerie, auch wenn sie den Einkaufstempel schnell wieder verlassen, um andere Dinge zu erledigen.

Die Idee der PRO- und FDP-Fraktion hat durchaus Charme. Und darüber sollte auch verstärkt nachgedacht werden: Dass in der Galerie über 1000 Parkplätze nachts leer stehen, ist eine Verschwendung allererster Güte. Sicher würde es genügend Interessenten aus der Innenstadt geben, sich dort von 20 Uhr abends bis 8 Uhr morgens einzumieten. Das würde das oft beklagte Windhundprinzip entschärfen.

Wie die Galerie-Parkplätze dann erreicht werden, nachdem das Einkaufszentrum seine Tore dicht gemacht hat, müsste ernsthaft geprüft werden. Vielleicht gibt es eine Lösung über die beiden Zu- und Abfahrten, vielleicht kann so eine Lösung ohne großen Aufwand geschaffen werden. Die Innenstadt-Bewohner würden es allen Beteiligten danken.

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