Laser Tag in Neu-Ulm...
02. Dezember 2014
Leider muss es genehmigt werden... aus baurechtlicher Sicht...
Lesen Sie bitte die SWP..
Bau der Laser-Tag-Spielhalle stößt auf Unbehagen im Stadtrat
Schusswechsel mit Infrarot-Pistolen - das finden viele Stadträte nicht gut. Sie können aber nichts dagegen tun, zumindestens nicht baurechtlich.
Eine Indoor-Golfhalle in der Lessingstraße soll zur "Laser-Tag-Spielhalle" umgebaut werden. Um den Stadträten im zuständigen Ausschuss zu erläutern, was darunter zu verstehen ist, bemühte die Verwaltung das Internet-Lexikon Wikipedia. Bei Laser Tag versuchen Spieler, Aufgaben zu erfüllen. Dabei benutzen sie "pistolenähnliche Infrarotsignalgeber" und simulieren einen Schusswechsel. Ein Schieß-Spiel als Freizeitvergnügen - damit konnten sich viele Stadträte nicht anfreunden. Zumal so auch Kindergeburtstage gefeiert werden sollen.
Das Unbehagen ging quer durch die Fraktionen. "Das widerstrebt mir total", sagte Mechthild Destruelle (Grüne). Christina Richtmann (FWG):"Schießen kann ich nicht unterstützen." Thomas Mayer (CSU) fürchtet die Begünstigung der Spielsucht. Dr. Alfred Schömig (FDP) fand: "Auch als Liberaler kann man dagegen sein." Rosl Schäufele (SPD) störte sich vor allem an den Kindergeburtstagen: "Das zieht einem fast die Schuhe aus!"
Breite Ablehnung also, doch vergebens. Die Stadträte haben keine andere Möglichkeit, als der Bauvoranfrage der Firma Multi Laser Tag zuzustimmen, betonte der städtische Justiziar Thomas Hofmann. Baurechtlich sei nichts dagegen zu machen. Auch unter Jugendschutzgesichtspunkten nicht: "Das Baurecht ist für den Jugendschutz nicht zuständig."
Diese Art der Spielhalle sei auch keine Spielhalle im Sinne des Glücksspielstaatsvertrags, wo es um Automaten und Geld geht. Zudem habe sich bereits der bayerische Verwaltungsgerichtshof der Laser-Tag-Hallen angenommen, mit eindeutigem Ergebnis, das Hofmann so zusammenfasste: "Es verstößt nicht gegen die Menschenwürde, mit Infrarot auf Menschen zu schießen."
Auch wenn es rechtlich nicht haltbar ist, stimmten Destruelle, Mayer und Richtmann aus moralischen Gründen gegen die Bauvoranfrage. Zwei Stadträte waren jedoch explizit für die Anlage. "Das ist der Wandel der Zeit", sagte Reinhard Junginger (CSU). Immerhin trainiere Laser Tag Ausdauer und taktisch kluges Vorgehen. Ulrich Schäufele (SPD) sieht das ähnlich. "Wir sollten unsere Moralvorstellungen nicht über das Freizeitverhalten anderer Leute stellen". Und überhaupt: "Was ist mit Schützenvereinen, in denen mit echten Waffen geschossen wird?"