Ulm "bewegt" die Welt...

04. Oktober 2016

nicht direkt politisch.. aber was ist nicht politisch?
Lesen SIE bitte die SWP..

Aquaplaning im Motor

Auszeichnung Der Ulmer Daimler-Ingenieur Dr. Patrick Izquierdo und sein Team sind für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Eine von ihnen entwickelte Technologie soll Autos sparsamer machen. Von Christoph Mayer


Verbrennungsmotor und Zukunft: Das passt doch nicht zusammen, denkt man sich. Und reibt sich verwundert die Augen angesichts der Tatsache, dass vor wenigen Tagen ausgerechnet eine neue Technologie für Otto- und Dieselmotoren für den Deutschen Zukunftspreis, sozusagen der Oskar für Innovationen, nominiert worden ist (wir berichteten).


Dr. Patrick Izquierdo, Ingenieur im Daimler-Forschungszentrum auf dem Oberen Eselsberg und einer der Väter der Erfindung, lächelt verständnisvoll. Wann beginnt die Zukunft? In fünf, zehn Jahren, wenn es vielleicht einmal mehr Elektrofahrzeuge gibt? Oder schon heute, wo – das ist nun mal Fakt – jährlich weltweit 95 Millionen neue Autos produziert werden, nahezu alle mit konventionellen Motoren. Wenn diese Motoren kraftstoffsparender werden, dann sei viel gewonnen, sagt er. Und um nicht weniger gehe es: sehr viele Motoren sehr bald umweltfreundlicher zu machen. „Unser Produkt ist schließlich für die ganze Welt zugänglich.“


Um zu verstehen, was Izquierdo und seine Ingenieurskollegen Manuel Michel und Bernd Zapf da entwickelt haben, muss man, sinnbildlich gesehen, die Kühlerhaube hochklappen. Bisher stecken in jedem Motorblock vergleichsweise schwere Zylinderrohre, Gewicht gut 1,2 Kilo pro Stück. Macht bei einem Achtzylinder 9,6 Kilo. Izquierdo und sein Team haben neuartige, leichtere Zylinderrohre entwickelt. Sie bestehen aus einer Eisenlegierung, wiegen keine 80 Gramm und – viel wichtiger – besitzen eine fulminante Eigenschaft.


Wenn sie sich, wie es ihr Job ist, im Motorblock eines fahrenden Autos oszillierend hin- und herbewegen, saugen sie sich wie ein Schwamm mit Motoröl voll. Was dann im Motorblock passiert, bezeichnet Izquierdo halb scherzhaft als Aquaplaning. Kontrolliertes Aquaplaning, wohlgemerkt. Die Folge: Es entstehe deutlich weniger Reibung im Motor. Dies senke den Kraftstoffverbrauch um mindestens drei Prozent und verlangsame zudem den Verschleißprozess.

 

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