das Ehrenamt ist wichtig.. ohne Ihre Hilfe würde der Staat nicht funktionieren

Orientierung zum Wohl der Allgemeinheit

Ehrenamt 65 Organisationen präsentierten sich auf der Freiwilligenmesse in der Ulmer vh.

Ulm. Wer sich nicht engagiert, hat es schwer, eine Ausrede zu finden. Denn in Ulm gibt es rund 65 Organisationen, die sich um das Allgemeinwohl verdient machen. Fast für jeden Geschmack ist eine dabei: Bei „Ulm isst gut“ zum Beispiel geht es um die Vermittlung von guter, nachhaltiger und regionaler Nahrung. Die Kulturloge sorgt dafür, dass Menschen mit wenig Geld Theater, Klassik, Vorträge und Volksmusik genießen können – „wir organisieren Freikarten von den Veranstaltern“, sagt Vorstandsmitglied Hildegard Schlüter. Andere kümmern sich um Kinder, um die Natur, um alte Menschen, um Einsame, um Geflüchtete und vieles mehr. Präsentiert haben sich die Initiativen auf der Freiwilligenmesse in der Ulmer vh am Samstag, die zum sechsten Mal stattfand. Das Interesse war groß.

„Wir suchen Nachwuchs“, sagte Peter Riedmüller vom Besuchsdienst Ulmer Westen. Die ökumenische Kooperation besucht einsame Menschen oder solche, die aufgrund eines Gebrechens nicht aus dem Haus können. „Wir versuchen dann, eine geeignete Person zu finden.“ Wenn zwei zueinander passen, entwickelten sich regelrechte Freundschaften, weiß er aus eigener Erfahrung. „Ich habe drei Jahre einen Künstler besucht, der im Rollstuhl saß.“ Neben dem Besuch von kulturellen Veranstaltungen hätten sie viel miteinander gesprochen: „Das hat auch mir viel gegeben.“

Die Messe dient nicht nur dazu, Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen, „sie ist auch eine gute Gelegenheit, sich zu vernetzen“, erklärte Sarah Waschler von der Koordinierungsstelle Flüchtlinge bei der Stadt. Andere wie BUND-Mitglied Jutta Andreas schätzen die „angenehme Atmosphäre“ in der vh und „dass sich alle Zeit nehmen“. Nur eines bemängelt sie: „Die Wertschätzung all dieser Menschen sollte größer sein.“⇥Ulrike Schleicher