Willkür der Nazis... nie vergessen... Termin vormerken..

18. November 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Der Willkür

der Nazis

ausgeliefert

Erinnerung Dr. Jörg Osterloh befasst sich in der KZ-Gedenkstätte mit den Häftlingen der frühen Konzentrationslager.


Ulm. „Der schrankenlosesten Willkür ausgeliefert“ – unter diesem Titel steht die Gedenkstunde für den Widerstand von 1933 bis 1945 und die Opfer der NS-Gewaltherrschaft am Sonntag, 19. November, im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg. Beginn ist um 11 Uhr. Im Hauptvortrag wird der Historiker Dr. Jörg Osterloh vom Fritz-Bauer-Institut neue Forschungsergebnisse zu Häftlingen in frühen Konzentrationslagern vorstellen. Ulmer Anknüpfungspunkt ist eben jener Fritz Bauer, der in den 50er und 60er Jahren Generalstaatsanwalt war – bekannt geworden durch seine konsequente Verfolgung nationalsozialistischer Täter. Der Jurist, der Jude, SPD-Mitglied und im Republikanischen Richterbund war, war von den Nationalsozialisten zunächst im KZ Heuberg interniert und im September 1933 zur Haftverschärfung ins Ulmer Militärgefängnis verlegt worden. Gemeinsam mit Kurt Schumacher.


Treuebekenntnis unterzeichnet


Osterloh wird auch das so genannte Treuebekenntnis thematisieren, unterschrieben im November 1933 von einstigen Sozialdemokraten, die in Ulm in Haft saßen – unter ihnen Fritz Bauer und Johann Weißer, ehemals SPD-Parteisekretär und Redakteur der sozialdemokratischen „Donauwacht“, die von den Nazis bereits im März übernommen worden war. Bauer, Weißer und sechs weitere Sozialdemokraten bekannten sich in dem Schreiben, das die Nazis öffentlichkeitswirksam im „Ulmer Tagblatt“ veröffentlichten, „vorbehaltlos zum NS-Staat und rückten von ihrer oppositionellen Haltung ab“. Das schreibt Dr. Nicola Wenge in ihrem Beitrag zu Osterlohs neuem Buch „... der schrankenlosen Willkür ausgeliefert“.


Dieses Treuebekenntnis sei von den Zeitgenossen „je nach politischer Haltung triumphierend oder mit Entsetzen“ aufgenommen worden, so die Leiterin des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg (DZOK). Laut Wenge lässt sich aber nicht rekonstruieren, ob die Sozialdemokraten das Treuebekenntnis selbst verfasst hatten oder ob es von den Nationalsozialisten manipuliert worden war. Das Original fehlt, „und die Überlebenden haben sich nach 1945 nicht dazu geäußert“. Weißer selber schrieb dazu: „Wer an etwas Derartigem Anstoß nimmt, soll sich erst einmal monate- oder jahrelang einsperren lassen, dann erst ist er zu einem Urteil berechtigt.“


Prof. Reinhold Weber und zwei Studentinnen stellen ferner neue Biografien von Kuhberg-Häftlingen vor. Erarbeitet wurden die Lebensläufe in einem Hauptseminar, das Weber gemeinsam mit Nicola Wenge an der Uni Tübingen gehalten hat.⇥ruk

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