Die Welt der Blasmusik schaut auf Neu-Ulm...
05. Januar 2018
Lesen SIE bitte die NUZ
Von Wilhelm Schmid
Neu-Ulm Im Januar blickt die Blasmusikwelt vier Tage lang nach Neu-Ulm: Dort findet erstmals der Internationale Blasmusik-Kongress IBK statt. Vom 18. bis 21. Januar trifft sich im Edwin-Scharff-Haus so gut wie alles, was in der Blasmusik Rang und Namen hat. Darunter sind Komponisten von Weltrang wie Philip Sparke, Thomas Doss, Jacob de Haan, Otto M. Schwarz oder Jan van der Roost, um nur die bekanntesten zu nennen.
Rund 70 Dozenten geben Workshops für Holz- und Blechbläser sowie Schlagzeuger und halten Vorträge zu aktuellen Themen der Blasmusik. Hinzu kommen Fortbildungsangebote für Verantwortliche in Musikvereinen, in Bläserklassen und im Jugendbereich. Eine Fachausstellung von Instrumentenherstellern, Musikverlagen und insgesamt 30 Fachfirmen mit Blasmusikbezug rundet das Angebot ab.
Den Höhepunkt des Programms bilden aber allabendlich Konzerte mit Orchestern, für die man sonst oft weit reisen müsste, um sie zu hören. Das Eröffnungskonzert am Donnerstag, 18. Januar, wird noch von einheimischen Kräften bestritten; hier musiziert zunächst um 18 Uhr das Kreisjugendverbandsorchester (KVJBO) Ulm / Alb-Donau. Am gleichen Abend beginnt dann schon die Reihe der renommierten Auswahlorchester aus ganz Europa: Die Militärmusik des Großherzogtums Luxemburg gastiert zweieinhalb Stunden nach dem KVJBO auf derselben Bühne. In den folgenden Tagen sind dann zu hören: die Bläserphilharmonie Wertingen als deutsches Spitzenorchester, die Unio Musical Alqueriense aus Spanien, das Voestalpine-Blasorchester aus Österreich, die Bläserphilharmonie Baden-Württemberg und zum krönenden Abschluss tritt mit dem Musikkorps der Bundeswehr der renommierte Klangkörper der deutschen Streitkräfte auf.
Wie kommen die Veranstalterinnen Alexandra Link und Miriam Tressel mit ihrer Firma „IBK – Innovative Blasmusik-Konzepte“ dazu, einen solchen internationalen Kongress ausgerechnet in Neu-Ulm zu veranstalten? Tressel, bis vor Kurzem auch als Orchestermanagerin des Schwäbischen Jugendblasorchesters im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) bekannt, beantwortet diese Frage mit dem Verweis auf die ausgesprochen günstige Lage Neu-Ulms am Schnittpunkt der Nord-Süd- und Ost-West-Verkehrsachsen von Bahn und Straße. Sie lobt auch das Management des Edwin-Scharff-Hauses, das sie im Rahmen ihrer Managertätigkeit als äußerst kooperativ kennengelernt hat. „Außerdem liegt Neu-Ulm im Fadenkreuz der beiden am dichtesten mit Blasmusikvereinen besiedelten Gebiete“, ergänzt sie.
Damit bezieht sie sowohl auf den Allgäu-Schwäbischen Musikbund mit der größten Kapellendichte pro Einwohner in ganz Deutschland als auch auf den Blasmusikverband Baden-Württemberg, der gerade im Alb-Donau-Kreis ebenfalls auf stolze Zahlen an Aktiven und Orchestern verweisen kann.
Vorverkauf Karten für die Konzerte gibt es unter anderem bei Blende 22, Augsburger Straße 26, Neu-Ulm, Telefon 0731/602 15 97. Nähere Einzelheiten des Programms sind im Internet unter www.ib-kongress.com zu finden. Dort sind auch Eintritts-Registrationen für einzelne Tage oder für den gesamten Kongress zur Teilnahme an den Workshops oder Vorträgen erhältlich.
Orchester unter anderem aus Italien und Österreich
Als Chef der Allgäu-Schwäbischen Musikanten (Bild) und der Bläserphilharmonie Baden-Württemberg ist Dirigent Toni Scholl beim Internationalen Blasmusik-Kongress in Neu-Ulm eine Art Lokalmatador – und einer der Dozenten. Archivfoto: Anton Reichart