Ehrenamt... mitmachen...

02. Februar 2018

Lesen SIE bitte die SWP..

Hilfe für künftige Helfer

Ehrenamt Wer freiwillig tätig werden möchte, kann sich fit für die neue Aufgabe machen und mögliche Einsatzfelder kennen lernen: im Kurs Sozialführerschein. Von Chirin Kolb


Cordula Krusche sagt von sich: „Ich habe Glück in meinem Leben.“ Sie und ihr Mann sind, dank harter Arbeit, mittlerweile materiell abgesichert, sie haben „drei kerngesunde Töchter und kerngesunde Enkel“. Weil es der Familie gut geht, möchte das Ehepaar anderen helfen, die es schwerer haben in ihrem Leben: durch ehrenamtliche Tätigkeit.


Doch welches Ehrenamt? Und wie überhaupt? Diese Fragen trieben Cordula Krusche vor ein paar Jahren um. Dann las sie in der Zeitung vom Kurs Sozialführerschein, der freiwillige Helfer aufs Ehrenamt vorbereitet. „Mein Mann hatte auch Interesse, und so meldeten wir uns an.“


Offene Atmosphäre


2014 war das, und das Ehepaar hat seine Entscheidung nie bereut. Ganz im Gegenteil. Der Kurs war hilfreich und in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung, sagt Cordula Krusche im Rückblick. Auch das Ehrenamt mache ihr Leben reicher – genauer: die Ehrenämter. Sie ist jeweils einmal pro Woche für die Wohnungslosenhilfe der Caritas sowie deren Projekt Frühe Hilfen für Kinder tätig. Ihr Mann hat sich für die Bewährungshilfe entschieden. In ihren Ehrenämtern haben die Krusches nun mit Menschen zu tun, mit denen sie sonst wenig Berührungspunkte hätten.


Den Kurs haben Cordula Krusche und ihr Mann als „sehr offen“ erlebt. Die Teilnehmer, alles Fremde, hätten sich ganz unverstellt über alles ausgetauscht, was sie bewegt. Auch über Fragen wie: Was ist Ehrenamt, was bedeutet es, freiwillig tätig zu sein? „Ich bringe Zeit ein, aber ich kann selbst bestimmen, wie viel. Wenn es mir nicht gefällt oder mich überfordert, kann ich ohne schlechtes Gewissen wieder gehen.“ Diese Erkenntnis aus dem Kurs empfand Cordula Krusche durchaus als Erleichterung.


Die Teilnehmer erfuhren auch, dass Ehrenamtliche über die Organisation, für die sie tätig sind, unfallversichert sind. Cordula Krusche findet das nicht unwichtig zum Beispiel für Menschen, die anderen immer wieder zur Hand gehen. Würden sie das über organisierte Nachbarschaftshilfe tun, wären sie bei einem Unfall abgesichert.


Im Kurs Sozialführerschein lernen die rund 20 Teilnehmer viele Facetten des Ehrenamts kennen. Sie erfahren, welche Möglichkeiten des Einsatzes es gibt, sie können versuchen herauszufinden, ob ihnen eine soziale Tätigkeit überhaupt liegt. Es geht um Grundlagen der Kommunikation, um unterschiedliche Lebenswelten, um Rahmenbedingungen für das Ehrenamt, kulturelle Besonderheiten sowie das richtige Maß des Helfens.


Veranstalter sind die Diakonie, die Caritas und In Via, Träger beispielsweise der Bahnhofsmission. Die Veranstalter haben positive Erfahrungen mit dem Kurs gemacht. „Die Teilnehmer sind ganz gemischt, das ist das Gute“, sagt Martina Mayer von der Diakonie. Einige sind bereits freiwillig tätig und wollen sich umorientieren, andere wollen neu ins Ehrenamt starten. Und manche stellen im Kurs fest: Das ist doch nicht ganz das Richtige für mich. Martina Mayer findet das überhaupt nicht schlimm, „das ist eine wertvolle Erkenntnis für einen selbst“. Die meisten Absolventen entscheiden sich aber für ein Ehrenamt.


Je nach Neigung und Kenntnissen können sie sich vielfältig einsetzen. Sie können beispielsweise älteren Menschen Zeit schenken, Familien unterstützen, bei Hausaufgaben helfen, Schuldner begleiten, Flüchtlingen die Integration erleichtern. Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen und Dienste stellen während des Kurses Tätigkeiten vor.


So kam auch Cordula Krusche zur Wohnungslosenhilfe. Beim Speed Dating zwischen Kursteilnehmern und Vertretern der Einrichtungen lernte sie Susanne Knecht von der Wohnungslosenhilfe der Caritas kennen. Seit sie dort mitarbeitet, ist dieses Thema in ihrem Bekanntenkreis viel präsenter, sagt die Ulmerin. Sie erzählt von ihrer Tätigkeit, Bekannte fragen nach oder wollen selbst mal helfen – und wenn es mit Kleidung oder Möbelstücken ist. „Netzwerken“, nennt Cordula Krusche das. Für sie gehören ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten längst zu ihrem Leben, „sie sind Teil meines Alltags“.

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.