Neu-Ulm hat einen neuen DEKAN... willkommen !

05. Mai 2018

Lesen SIE bitte die SWP..

Kirche ist Kommunikation

Neubesetzung Jürgen Pommer ist der neue evangelische Dekan von Neu-Ulm und schätzt den offenen Dialog, auch in der Ökumene und mit der Politik. Von Verena Schühly


Ich möchte nicht nur Funktionär sein und Kirche verwalten, sondern in Kontakt mit dem normalen Leben bleiben und Menschen begegnen.“ Sagt Jürgen Pommer – und wird als neuer evangelischer Dekan von Neu-Ulm jede Menge Leitungsaufgaben haben. Denn er ist Vorgesetzter von 40 Pfarrerinnen und Pfarrern sowie den anderen hauptamtlichen Mitarbeitern in den 26 Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks. Aber in seiner Stellenbeschreibung steht auch, dass er mit einem Anteil von 13 Prozent Pfarrer an der Petruskirche ist und zuständig für einen Sprengel mit etwa 600 Gemeindemitgliedern. In dieser Kombination liegt für den 53-Jährigen der besondere Reiz seiner neuen Stelle, die er jetzt angetreten hat.


„Ich bin leidenschaftlich gern Gemeindepfarrer.“ Pommer hat das in den vergangenen 25 Jahren im niederbayerischen Deggendorf gelebt: Gottesdienste gefeiert, Menschen aufmerksam begleitet in schönen und schweren Momenten ihres Lebens, Religionsunterricht gegeben, Konflikte gelöst, war in der Notfallseelsorge aktiv. Auch 2013 während der Flutkatastrophe. Und in der Flüchtlingsfrage: 2015 hat Deggendorf eine Erstaufnahmeeinrichtung bekommen, um die im Vorfeld heftig gerungen wurde. „Wir haben unser Gemeindehaus als neutralen Boden für die Debatten zur Verfügung gestellt“, berichtet Pommer.


Für eine offene Gesprächskultur


Gerade das Miteinander von Kirche und Politik in aktuellen Gesellschaftsfragen ist ihm wichtig. „Ich bin immer für ein offenes transparentes Gespräch, in dem ich in der Sache kontrovers diskutieren kann. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden.“ Ein zentraler Punkt ist für den gebürtigen Bayerisch-Schwaben: Die Kirche darf „nicht mit moralischer Überheblichkeit“ auftreten.


Bei allem Engagement hat Jürgen Pommer schon als junger Pfarrer Ernüchterung kennengelernt, die ihn heute erdet: Eine Familie, die nicht regelmäßig in die Kirche ging, wollte ihr Kind taufen lassen. Die Taufe selbst war für alle Beteiligten eine runde Sache, führte anschließend aber nicht zu häufigeren Gottesdienstbesuchen. „Da war ich erst mal enttäuscht, weil ich dachte: Da ist doch eine Beziehung gewachsen.“ Später ließ die Familie ihr zweites und ihr drittes Kind taufen – und da wurde ihm klar: „Viele leben von punktuellen Kontakten zu Kirche.“


Sein eigener Kontakt war durchgängig: Der Vater war Pfarrer. Aufgewachsen im protestantischen Mittelfranken wollte Jürgen Pommer nach dem Theologiestudium unbedingt etwas Anderes kennenlernen und ging im Vikariat nach Simbach am Inn, in die Diaspora. Dort hat er auch seine heutige Frau Rosemarie kennengelernt: eine niederbayerische Katholikin. Die beiden haben zwei Kinder: Sohn Paul (23) studiert in München, Tochter Lea (17) besucht seit Herbst das evangelische Seminar Blaubeuren.


An seiner ersten Pfarrstelle in Deggendorf blieb Pommer 25 Jahre lang, wechselte aber ins geschäftsführende Pfarramt. Mit Anfang 50 hat er jetzt nochmal eine Aufgabe gesucht, die ihn fordert. Der neue Neu-Ulmer Dekan will das Gespräch mit den Menschen suchen: „Die Aufgabe der Kirche ist Kommunikation, darum hat Gott seinen Sohn Mensch werden lassen.“ Zwei Vorlieben hat er im Gepäck: für Ökumene und fürs Brückenbauen.


Außerhalb der Dienstzeit ist Jürgen Pommer häufig mit dem Rennrad unterwegs – „für mich hat das etwas Meditatives“ – und er reist gern, sucht die Begegnung mit neuen Kulturen und Religionen. Er war auch im Urlaub schon Kurpastor auf einer Nordseeinsel und auf einem Donau-Kreuzfahrtschiff. Außerdem ist er leidenschaftlicher Sänger, mag Kirchenmusik und Opern.


Info Im ökumenischen Pfingstgottesdienst der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Ulm/Neu-Ulm) am Montag, 21. Juni, 10 Uhr im Neu-Ulmer Glacis, predigt Dekan Jürgen Pommer.

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