Soll "SCHWÖRMONTAG" Feiertag werden ?

19. Juni 2018

Die DIskussion ist entbrannt...
Lesen SIE bitte die SWP:.

Ist der Schwörmontag künftig Feiertag oder wird der Höhepunkt des Ulmer Festjahres weiter wie bisher begangen? Die vom Kulturausschuss angestoßene Debatte ruft unterschiedliche Reaktionen in der Stadt hervor.


„Der Schwörmontag ist die wichtigste Veranstaltung des Jahres in Ulm. Und jeder Ulmer sollte die Möglichkeit haben, zumindest an der Schwörrede teilnehmen zu können“, sagt Henning Krone vom City-Marketing. Allerdings bedeute ein Feiertag geschlossene Geschäfte – auch für die Besucher von außerhalb, die nicht wegen des Schwörmontags nach Ulm kämen. Da aus Einzelhandelssicht gerade jeder Euro Umsatz wichtig sei, seien die wenigsten Geschäfte geschlossen. Krones Fazit: „Die Selbstbestimmung des Einzelhandels hat in den letzten Jahren äußerst gut funktioniert.“ Diese Meinung teilt auch Galeria Kaufhof-Geschäftsleiter Kevin Manski: „Überlasst es den Leuten selbst, wie sie sich entscheiden.“


Der Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Filius bittet in einem Schreiben an Innenminister Thomas Strobl, eine Änderung des Feiertagsgesetzes auszuarbeiten, damit der Schwörmontag zum Stadtfeiertag erhoben werden kann. „Ich begrüße diese Initiative ausdrücklich“, sagt Uni-Präsident Michael Weber. „Schön wäre es natürlich, diesen Tag gemeinsam mit Neu-Ulm und dem Umland zu begehen und dafür eine grenzüberschreitende Lösung zu finden. Wenn Augsburg so etwas hat, brauchen wir das schon lange.“


Hermann Hutter, Präsident des baden-württembergischen Handelsverbands, findet einen generellen Feiertag nicht sinnvoll, da es die Unternehmen sehr belaste und viele Firmen einen Großteil an Mitarbeitern in der Region beschäftigten, die nicht aus Ulm kommen. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer gibt eine zweiteilige Antwort: „Der Schwörmontag gehört zum Lebensgefühl der Stadt und gibt den Menschen Identität.“ Von daher habe der Tag eine wichtige Bedeutung. Bislang hätten es aber die Betriebe und Beschäftigten stets geschafft, ihre Interessen unter einen Hut zu bekommen. Deshalb sei ein genereller Feiertag nicht nötig: „Ich halte nichts von allgemeinen Verpflichtungen.“


Spürbar, aber machbar


In den Ulmer Betrieben herrscht Uneinigkeit. Liqui Moly-Chef Ernst Prost spricht sich für einen Feiertag aus. „Der Schwörmontag gehört zum Kulturgut der Stadt Ulm. Es handelt sich nicht um ein Fest, des Feierns wegen, sondern es fußt auf den ersten demokratischen Prozessen in Ulm.“ Sollte der Schwörmontag Feiertag werden, würde dem Unternehmen ein halber Arbeitstag fehlen. Das sei für ein international agierendes Unternehmen spürbar, aber machbar. Ähnlich argumentiert Teva-Sprecher Markus Braun: „Der Schwörmontag ist ein Stück lebendige, regionale Kultur. Zwar käme es dann zu einem gewissen Produktionsausfall, aber es überwiegt eindeutig das Positive.“


Harald Seifert, Geschäftsführer vom gleichnamigen Logistikunternehmen, ist ein Anhänger des Schwörmontags, „aber komplett gegen einen Feiertag“. In Deutschland gebe es schon so viele Feiertage und „jeder bedeutet für uns einen Ausfall von 20 Prozent“. Das sei bei der derzeitigen Konjunktur schwer aufzuholen. Auch bei Uzin Utz ist der Vorschlag umstritten. Als Mutterkonzern sei das Unternehmen seinen Tochtergesellschaften verpflichtet und eine Rechtfertigung des Feiertags „eine Herausforderung“ teilt das Unternehmen mit.


Gerade im Hinblick auf die Beschäftigten befürwortet Verdi-Geschäftsführerin Maria Winkler die Idee. „Das würde vielen Beschäftigten zugutekommen, die sonst teils den ganzen Montag arbeiten müssen.“⇥jon, jkl


Kommentar

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