SSV ULM die Stadt bringt das FANPROJEKT auf den Weg..

18. Oktober 2018

Lesen SIE bitte die SWP..

Fanprojekt auf dem Weg

Fußball Große Mehrheit im Sport-und Bildungsausschuss möchte präventive Maßnahmen einleiten. Auch SSV-Vorstände stehen dahinter. Von Ulrike Schleicher


Ich kann nichts damit anfangen, wenn einer zu mir sagt, ich muss Ulm verteidigen, wenn Leute aus Reutlingen kommen“, beschrieb es Anton Gugelfuß, einer der drei Vorstände im Verein des SSV 1846 Fußball den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung und Soziales gestern. Was im Hirn eines gewaltbereiten Hooligans vor sich geht, bleibe ihm bislang verborgen.


Es ging im Ausschuss um die Frage, ob es sinnvoll ist, ein Fanprojekt einzurichten, bei dem zwei Sozialarbeiter mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und das verhindern soll, dass die Klientel ins Lager der gewaltbereiten und rechtsgerichteten Fußball-Fanszene abrutscht.


Der Diskussion waren entsprechende Anträge der SPD, der Grünen und der CDU vorausgegangen, die so auf die Ausschreitungen durch Fans des SSV-Fußball nach dem Pokalfinale Ende Mai reagierten. Wie mehrmals berichtet, wäre dieses Projekt ein vom Verein unabhängiges und würde zur Hälfte vom DFB, zu einem Drittel vom Land und einem Drittel von der Kommune bezahlt. So müsste Ulm etwa 40 000 Euro übernehmen. „Wir haben unsere Skepsis gegenüber einem Fanprojekt abgelegt“, erklärte Thomas Oelmayer, der zusammen mit seinen SSV-Vorstandskollegen Gugelfuß und Alexander Schöllhorn eingeladen war. Ein Besuch in Heidenheim, das seit 2015 ein von der bundesweit agierenden Koordinierungsstelle Fanprojekt (KOS) betreibt, habe sie überzeugt, „dass es jetzt der richtige Zeitpunkt, in Ulm so ein Projekt anzustoßen“. Es sei gut angelegtes Geld.


Vorlaufzeit notwendig


Oelmayer schlug vor, dass Ulm bei der Stadt Neu-Ulm sowie in den beiden Nachbarkreisen um Unterstützung bitte. Die Analyse der Polizei, dass 40 Prozent der problematischen Fans aus dem Ulmer Stadtgebiet und 40 Prozent etwa aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West stammen, rechtfertigten diese Vorgehensweise.


Er machte auch deutlich, dass die bereits bestehende Szene mit einer Altersstruktur von 20 bis 45 Jahren „nicht erreicht werden kann und soll“. Dafür sei die Fanarbeit des Vereins zuständig. Es gehe aber darum, Kinder und Jugendliche frühzeitig abzuholen. Man rechne mit Zulauf von dieser Seite, sollte der Verein – frühestens – in der kommenden Spielsaison in die Dritte Liga aufsteigen. „Dann wäre es zu begrüßen, wenn alles für ein Fanprojekt vorbereitet ist.“ Schließlich brauche so etwas eine gewisse Vorbereitungszeit. „Man muss einen Träger finden, Räume, die Finanzierung muss stehen


Das sehen auch CDU und Grüne so. „Ich will keinesfalls, dass dieses Thema wieder auf die lange Bank geschoben wird“, unterstrich Sigrid Räkel-Rehner (Grüne) und bezog sich auf die wiederholten, ins Leere laufenden Initiativen der vergangenen Jahre. So hatte die ehemalige Grünen-Stadträtin Birgit Schäfer-Oelmayer (Ehefrau Oelmayers, jetzt CDU-Fraktion) bereits 2009 einen Antrag auf ein Fanprojekt gestellt. Es sei klar, dass man die aktuelle Fanszene nicht in Griff bekäme, sagte ihre Fraktionskollegin Karin Graf. „Prävention ist jedoch sinnvoll“, widersprach sie dem so genannten szenekundigen Polizeibeamten Manfred Mayer, der immer wieder betonte, er halte ein Fanprojekt in Ulm für überflüssig, weil es keine jugendliche Klientel gebe und die Straftaten im und um die Stadien zurück gingen. Auch von den Ermittlungen über die Zugfahrt sei ja „nix hängen geblieben“. Es gebe keine Namen, keine Geschädigten.


Angesichts der Vielzahl von Projekten, die von der Verwaltung gestemmt werden müssen, bremste Iris Mann die Erwartungen. „Wir können das im ersten Halbjahr 2019 schaffen, aber nicht unbedingt bis zum Frühjahr.“ Diese Vorgehensweise unterstützen auch SPD und Freie Wähler, deren Fraktionsvorsitzender Manfred Eichhorn dafür plädierte „nichts zu überstürzen“. Demnach soll die Verwaltung nun ein Konzept entwickeln sowie Vertreter des Fanprojekts in Heidenheim und der KOS in den Gemeinderat einladen.

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