5 Jahre Bähnle nach Weißenhorn... ein Erfolg..

17. Dezember 2018

Lesen SIE bitte die NUZ und die  SWP.

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Lob und Tadel für das Bähnle

Verkehr Die erfolgreichste Reaktivierung einer Zugstrecke in Bayern feiert Fünfjähriges. Alle, die politisch und unternehmerisch mitwirken, waren zur Party gekommen. Von Niko Dirner


Zwei Landräte, ein Oberbürgermeister, bis aus München angereiste Manager. Gratis-Sonderzug, kostenloses Weißwurstfrühstück und einen geschenkten Schal für jeden. Mit „großem Bahnhof“ haben der Donau-Iller Nahverkehrsverbund und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) am Samstag das fünfjährige Bestehen der 2013 wiederbelebten Verbindung nach Weißenhorn gefeiert. Denn, lieferte Florian Liese von der BEG eine Erklärung: „Der Weißenhorner ist unsere erfolgreichste Reaktivierung.“


1600 Fahrgäste nutzen aktuell pro Tag die Kursbuchstrecke 976. Das sind mehr als je zuvor, seit im Dezember vor fünf Jahren erstmals nach fast 50 Jahren wieder eine Regionalbahn im Bahnhof der Fuggerstadt eingefahren ist. Zuvor hatten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) auf Bitten der Kommunalpolitik das von der Silllegung bedrohte Gleis gepachtet, für rund zehn Millionen Euro saniert und dann gekauft.


Die Vision, die ehemalige Vizinalbahn wiederzubeleben, hatte die Weißenhorner Agenda-Gruppe um Reinhold Reibl und Bernhard Jüstel stets wachgehalten. Mit stetiger Lobby-Arbeit und indem sie alljährlich zum Aktionstag „Mobil ohne Auto“ einen Sonderzug organisierten. An diesen unermüdlichen bürgerschaftlichen Einsatz erinnerte Bürgermeister Wolfgang Fendt in seinem Grußwort vor der Podiumsdiskussion im Lokal „Endstation“. Inzwischen seien auch die Skeptiker von damals überzeugt.


Freilich läuft nicht alles optimal beim Weißenhorner: Zuletzt häuften sich Ausfälle ausgerechnet des „Herzstücks“ der Verbindung um 7.02 Uhr, die Verspätungsanzeigen an den Bahnsteigen haben noch nie zuverlässig funktioniert, dazu kommen Klagen über dreckige Waggons. Bärbel Fuch von DB Region betonte: Die Fahrgastinformation sei „als Problem identifiziert“, solle 2019 besser werden. Es liege „ein Schnittstellenproblem“ zwischen DB Regio, DB Station&Service und den Stadtwerken vor.


Echtzeit-Ortung ab 2020


Zudem hätten die derzeit eingesetzten Fahrzeuge keine automatische Ortung. Der Lokführer müsste also bei einer Störung zum Telefonhörer greifen und die Leitstelle anrufen. Bei den ab 2020 eingesetzten neuen Fahrzeugen vom Typ Cordia Lint sei eine GPS-gestützte Echtzeitortung integriert, dann könne der Reisende auf dem Smartphone den Standort des Zuges sehen. „Unsere Infrastruktur ist bereit, wir brauchen nur die richtigen Daten”, ergänzte André Dillmann von den SWU. Fuchs weiter: Die Cordia Lint seien moderner, schneller und größer. „Wir bekommen einen deutlichen Aufschwung allein durch die Fahrzeuge, die wir bieten werden.”


Fuchs betonte aber auch: Die Pünktlichkeit liege mit 96,2 Prozent klar über dem bayerischen Schnitt von 92 Prozent – ganz zu schweigen vom Fernverkehr mit 75 Prozent. Und die steigenden Fahrgastzahlen zeigten ja: „So schlecht können wir nicht sein.”


Weshalb auch der Ausbau gefordert wird, etwa von Bürgermeister Fendt, der sagte: Jetzt fehle nur noch die Erweiterung von der stündlichen Verbindung zu einem halbstündlichen S-Bahn-Takt. BEG-Planungschef Liese antwortete: Dieser sei zu den Stoßzeiten morgens und abends schon bestellt, enthalten im 2020 startenden „Dieselnetz Ulm“, dessen Ausschreibung DB Regio für sich entschieden hat.


Voraussetzung sei aber die Modernisierung des Sendener Bahnhofes mit elektronischem Stellwerk, Gleisumbau und einem Steg. All das soll erst 2022 fertig sein. Liese: „Wenn es früher fertig ist, bestellen wir früher. Wir stehen Gewehr bei Fuß.”


Die Regio-S-Bahn sei zuletzt ein gutes Stück vorangekommen, nachdem der Kreis Neu-Ulm mit dem Land Bayern eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen konnte, betonte Landrat Thorsten Freudenberger. „Der Freistaat bekennt sich konkret zu diesem Projekt. Das ist ein sehr großer Erfolg.” Es brauche nun „viel Geduld, Kraft, Mut und Geld.”


Und ein gemeinsames Vorgehen, betonte der Ulmer OB Gunter Czisch. Hilfreich seien „Leuchtturmprojekte”, wie der Weißenhorner, die Linie 2 in Ulm oder die Elektrifizierung der Südbahn. Alb-Donau-Landrat Heiner Scheffold meinte, der Kreis Günzburg sollte zum Nahverkehrsverbund Ding dazustoßen. „Dann wird die Sache erst richtig rund.”

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