Kriegsspital Neu-Ulm... der Verein Bundesfestung ist nicht zufrieden..

23. März 2019

Lesen SIE bitte die SWP..

2.03.2019 Ulm und Umgebung

Kritik an Kriegsspital-Plänen

Sanierung Dem Förderkreis Bundesfestung passt die geplante Aufstockung nicht. Die Einzigartigkeit des Gebäudes werde verkannt.

Das ehemalige Kriegsspital in Neu-Ulm. ⇥Foto: Volkmar Könneke

Wie geht man am besten mit historischen Bauten um, damit man sie für die Zukunft bewahren kann? Was darf verändert werden, was muss unberührt bleiben? Vor allem um diese Fragen haben sich Stadtverwaltung und Vertreter des Förderkreises Bundesfestung am Donnerstagabend gestritten. Anlass war eine Infoveranstaltung der Stadt zur Sanierung des ehemaligen Kriegsspitals an der Turmstraße.

Wie berichtet plant der Eigentümer des Grundstücks im Norden des Gebäudes an den Bahngleisen einen fünf bis acht Stockwerke hohen Neubau mit 40 bis 45 Wohnungen und Tiefgarage. Zuerst will er aber das Kriegsspital selbst ab Ende des Jahres um zwei Geschosse mit 25 Wohnungen aufstocken, auch, um die aufwändige Sanierung gegen zu finanzieren. Der Aufbau soll deutlich zurückversetzt werden, die so entstehende Fuge soll dann Altbestand und Modernisierung kenntlich machen.

Vor allem diese Art der geplanten Aufstockung nach Plänen des Kemptener Architekturbüros F 64 bringt die Männer vom Förderkreis in Rage. Sie meinen, dass es Maisonette-Wohnungen auch getan hätten und befürchten, dass die Substanz des Gebäudes zerstört wird – auch durch die Fassadengestaltung im unteren Bereich durch größere Fenster anstelle der Schießscharten.

„Das Gebäude muss leben“

„Wir können nicht verstehen, dass dieses einzigartige Gebäude kommenden Generationen entzogen werden soll“, entrüstete sich Michael Hartlieb. Die Stadt sehe das Kriegsspital als Solitär und erkenne seine Bedeutung im Gesamtensemble der Bundesfestung nicht an. Im derzeit laufenden Beteiligungsverfahren der Stadt sieht er eine Farce: „Da ist doch jedes Rösle eingepflanzt.“

„Wir machen hier keine Pseudo-Veranstaltung“, entgegnete Chef-Stadtplaner Jörg Oberle, der die vollkommene Ablehnung des Förderkreises nicht verstehen konnte. Der Stadtrat müsse verschiedene Belange abwägen – Wohnen, Natur, Verkehr, auch die wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers. In der Verwaltung halte man den Vorschlag des Bauherren für eine sehr gute Lösung, auch der Denkmalschutz sei begeistert gewesen. In der Innenstadt habe man andere Aufgaben als den reinen Erhalt – das Gebäude solle langfristig nutzbar gemacht werden. „Das wird kein Museum geben“, stellte Oberle fest. „Das muss leben, das Gebäude.“ Im Moment zerstöre es sich aufgrund der Durchfeuchtung nach und nach selbst.

Welche Auswirkungen die Aufstockung auf die unteren Geschosse habe, interessierte auch einen anderen Besucher. „Es soll minimale Eingriffe geben“, versprach Oberle. Der Denkmalschutz stehe mit den Architekten in Kontakt. Ein anderer wollte wissen, ob sich „die normale Bevölkerung“ die neuen Wohnungen leisten könne. „Es gibt keine Sozialbindung“, antwortete Oberle. Der Bebauungsplan liegt noch bis zum 5. April im Rathaus Neu-Ulm aus. Christine Liebhardt

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