"Ulm Digital.".. 1 Jahr alt... wir gratulieren...

26. Oktober 2017

wir wollen , dass Neu-Um sich beteiligt.... die Verwaltung meint, das geht nicht!
Lesen SIE bitte die SWP:.

„Eine gesellschaftliche Aufgabe“

Digitalisierung Die Initiative Ulm Digital feiert ihr einjähriges Bestehen im Stadthaus – und zeigt, was bei der IT-Sicherheit alles schief gehen und wie man sich vor Gefahren schützt. Von Christine Liebhardt


Die Weltkarte auf der Leinwand zeigt eine Verbindung: Von Deutschland aus geht sie über mehrere Stopps und via London in die USA, schließlich nach Hongkong. Es ist allerdings nicht die Flugstrecke einer Weltreise, die Andreas Buchenscheit an die Wand projiziert. Sondern der Weg, den an eine W-Lan-Steckdose übermittelte Informationen nehmen. Rund um die Welt, unverschlüsselt. „Das erwarten Sie nicht, wenn Sie die am besten bewertete Steckdose bei Amazon kaufen“, sagte der Geschäftsführer von Cortex Media dem Publikum im vollen Stadthaus. Dort hatte die Initiative Ulm Digital (siehe Info-Kasten) gestern ihr Jahrestreffen, Thema: Cyber Crime und IT-Security.


Es ging also um Internetkriminalität und die Sicherheit von IT-Systemen, ob privat oder in Unternehmen. Und darum, wem man trauen kann, wenn die Angreifer und ihre Attacken immer dreister und raffinierter werden. Buchenscheit hatte in seinem Vortrag noch ganz andere Tricks parat: So rief er von der Bühne aus Oberbürgermeister Gunter Czisch an – auf dessen Display allerdings die Nummer von Sparkassenchef Manfred Oster erschien; setzte innerhalb weniger Sekunden mit einem koordinierten Angriff eine Website außer Gefecht; und zeigte, wie man den Online-Status jedes WhatsApp-Nutzers aufzeichnen kann. Hernach mancher Zuhörer reichlich verunsichert war, doch Buchenscheit ermutigte das Publikum: „Sie sollten auf gar keinen Fall Angst vor Veränderungen haben.“ Durch Verschlüsselungen, sichere Verbindungen und aktuelle Systeme könne man sich gut schützen.


Die durchweg männlichen Redner kamen aus ebenso vielen Lebensbereichen, wie von der Digitalisierung betroffen sind – ob Uni oder Stadtwerke, Wirtschaft oder Verwaltung. Und zwar von beiden Seiten der Donau, denn: „Wir machen nicht Halt vor der Landesgrenze, das macht die digitale Transformation auch nicht“, sagte Heribert Fritz, Mitgründer von Fritz & Macziol und Vorsitzender der Initiative Ulm Digital. „Smart heißt nicht nur Smart City“, mahnte er. „Smart heißt auch, darüber nachzudenken, dass wir alle Menschen mitnehmen wollen mit dem Ziel, dass es uns danach zumindest gleich gut oder besser geht.“


Sein Fazit nach einem Jahr: „Wir machen nicht nur Überschriften, wir tun auch was.“ Mit dem Sensornetzwerk Lorawan habe der Verein seinen Graswurzel-Ansatz unter Beweis gestellt, „Aber jetzt geht es erst richtig los.“ So sei zum Weihnachtsgeschäft hin mit dem Handel eine Messung der Kundenfrequenz geplant, gemeinsam mit den Hochschulen arbeite die Initiative außerdem an einer digitalen Kulturnacht im kommenden Jahr. Man wolle ohne Eitelkeiten gemeinsam vorwärts gehen, um die Region stark zu machen. Die Digitalisierung sei eine gesellschaftliche Aufgabe, für die es Geld und Aufmerksamkeit brauche.


Wie der aktuelle Stand in Ulm ist, wollte Moderator Sebastian Pauls von OB Czisch wissen. Der sieht die Stadt gut aufgestellt, freut sich immer noch über das Verschwörhaus und den Flugsimulator Birdly und findet: „Wir haben eine starke Region mit Aufbruchstimmung.“ Es gehe vor allem darum, „die Leute zusammenzubringen“. In die „Zukunftsstadt 2030“ geblickt wünscht sich der OB, dass Ulm eine der ersten Städte mit 5G-Mobilfunknetz wird und der flächendeckende Glasfaserausbau schnell erreicht wird.


Als „digitaler Dinosaurier“ fühlt sich Uni-Präsident Prof. Michael Weber: „Ich habe Informatik studiert, da gab’s noch gar keine E-Mail.“ An der Uni gebe es ein weites Feld vom Digital-Novizen bis zu denen, „die das Feld weltweit bestimmen“. Die 11 000 jungen Menschen, die dort studieren, „wollen hier Perspektiven sehen auch über 2030 hinaus“. Arbeit gebe es wohl genug: Jede 40. Website sei infiziert, sagte Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik. Im Durchschnitt werde ein Angriff erst nach 240 Tagen bemerkt.


Zurück zur Steckdose: Die wird von CSL Computer verkauft, auf der Packung steht WD Plus, auf der Rechnung die Firma „Ganz Einfach“ und beim Login erscheint nebst asiatischen Schriftzeichen „Yunext“. Wer wohl alles ausspionieren kann, wann das Licht aus- und der Fernseher eingeschaltet wird? Schwer zu sagen.

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