Pfuhl Hauptstrasse.. wie geht es weiter... eine Infoveranstaltung der Stadt war..

18. Oktober 2017

doch lesen SIE die SWP..

Komplettes Versagen

Kommentar Edwin Ruschitzka zur Gestaltung der Pfuhler Hauptstraße


Wer so planlos in eine Informationsveranstaltung geht wie die Neu-Ulmer Stadtverwaltung im Stadtteil Pfuhl, der muss sich nicht wundern, wenn er den Zorn der Bürger auf sich zieht. Null Gestaltungsvorschläge hatten der Oberbürgermeister und die Spitzenkräfte der Stadtplanung im Köcher, als die Herren mit den gut 300 Pfuhlern über die Neugestaltung der Haupt- und Stauffenbergstraße sprechen wollten. Wer auf die allererste Frage, die gestellt wurde, nämlich nach den Kosten, die auf die Anwohner zukommen, keine Antwort geben kann oder geben will, nimmt diese Wut auch billigend in Kauf. Was die Stadtverwaltung in Pfuhl abgeliefert hat, ist ein Offenbarungseid.


Zugegeben, einen Masterplan zur Neugestaltung dieser Straßen auszuarbeiten, gleicht einer Herkulesaufgabe. Weil die eineinhalb Kilometer lange Strecke alles zugleich ist: Durchfahrts- und Erschließungsstraße, Einkaufs- und Wohnstraße. Die Interessenlage ist in Pfuhl also vielfältig. Die meisten, die sich zu Wort meldeten, wollen allenfalls ein paar zusätzliche Parkplätze, ein paar Zebrastreifen. Und sie wollen, dass das Meiste so bleibt, wie es ist.


Die Stadtverwaltung wäre gut beraten, dazu Vorschläge zu machen und schnell wieder nach Pfuhl zu gehen. Und dann ehrlich zu sagen, was die Anwohner für diese neue Straße bezahlen müssen.


Bericht Seite 17

Planlos in Pfuhl

Info-Veranstaltung Wie sollen die Haupt- und Stauffenbergstraße neu gestaltet werden? Antworten auf diese Frage suchten gut 300 Anwohner vergeblich. Von Edwin Ruschitzka


Ganz am Ende, so nach gut zwei Stunden, waren in der Seehalle in Pfuhl alle frustriert: Der OB, die Stadtplanung, die Bürger und vereinzelte Stadträte. Und wie es mit der Neugestaltung der Haupt- und Stauffenbergstraße in Pfuhl weitergeht, weiß niemand.


Klar ist, dass die Straßen, an denen seit der Eingemeindung 1977 wenig getan worden ist, ober- und unterirdisch gleich mehrere eklatante Mängel haben: Der Belag ist marode, die Kanäle sind kaputt, eine Aufenthaltsqualität eher nicht gegeben. Das alles soll sich ändern – und die Frage, die sich der Neu-Ulmer Stadtplanung stellt, ist die: Welche Qualität soll dieser Straßenzug künftig haben.


„Wir sind einfach überfordert“


Gut 300 Pfuhler waren am Dienstagabend zur Informationsveranstaltung in die Seehalle gekommen – um so gut wie nichts zu erfahren, weder von OB Noerenberg noch von seinen Verwaltungsspezialisten. „Wir kommen nicht mit einem fertigen Konzept, wir wollen ihre Meinung hören“, formulierte Noerenberg gleich zu Beginn. Was die Pfuhler, wie einige Wortmeldungen zeigten, schlicht überforderte. Vor allem aber stand die Frage nach den Kosten den ganzen Abend über unbeantwortet im Raum. Denn: Die Straßengestaltung wird über Ausbaubeiträge zum Teil auch von den Bürgern bezahlt. Was einigen Pfuhlern nicht gefällt. Und gleich der erste, der sich Wort meldete, fragte nach, was finanziell auf ihn zukommen werde. Das, so der OB, könne man noch nicht sagen.


Überhaupt weigerte sich OB Gerold Noerenberg beharrlich, irgendwelche Zahlen zu nennen. Dabei stehen schon Um- und Ausbaukosten in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro im Raum, die auch in der Juli-Sitzung im Stadtrat genannt wurden.


„Wir hätten uns gewünscht, dass Sie mit Vorschlägen kommen, denn so sind wir einfach überfordert“, sagte eine Frau unter großen Beifall. Aber genau diesen Charakter sollte die Informationsveranstaltung offenbar nicht haben, denn: „In Ludwigsfeld haben wir das gemacht und sind geschimpft worden“, entgegnete Noerenberg. Also sollte die Versammlung in Pfuhl offenbar ein reines Wunschkonzert werden. Dem aber verweigerten sich die meisten Pfuhler.


Wenn Verbesserungsvorschläge genannt wurden, dann waren es eher kleinere Dinge. Parkplätze fehlen, beklagten Gewerbetreibende und Anwohner unisono. Der eine oder andere Zebrastreifen wurde gefordert. Landwirte forderten, dass die Straße, die jetzt schon in Teilen zu eng sei, nicht noch enger werden dürfe.


Der Radverkehr, entweder auf der Straße oder auf den Gehwegen, sei nicht geordnet, hieß es. Und Tempo 30 werde viel zu oft überschritten und selten kontrolliert. Alles in allem also Kleinigkeiten, die sicher nicht die Welt kosten. Denn: Angesichts der Unkenntnis über eventuelle Ausbaukosten verlangten gleich mehrere Pfuhler, dass es im Großen und Ganzen wie bisher bleiben soll. „Ich habe keinen Veränderungswunsch. Renovieren Sie das, was unbedingt sein muss, für alles andere gibt es keine Notwendigkeit.“ Für diese Wortmeldung gab es großen Applaus. Eine anderer meinte: „Kanal rein, Belag drauf, fertig.“ Auch dafür gab es sehr viel Beifall.


Wie es nun weitergeht, ist unklar. Stadtbaudirektor Markus Krämer merkte an, dass die Stauffenberg- und Hauptstraße nicht nur eine Angelegenheit der Anwohner, sondern aller Pfuhler sei. Und darüber müsse man im Stadtrat noch diskutieren. Und der OB sagte zum Abschluss: „Wir wollen Sie nicht zwangsbeglücken. Es wird spannend werden, was wir damit jetzt anfangen.“

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