Kinderarmut .. nicht nur in Ulm...

16. Oktober 2017

das darf es in unserer Gesellschaft nicht geben!
Kein Kind darf verloren gehen! Die FDP NU setzt sich massiv dafür ein!
Lesen SIE bitte die SWP..

Jedes achte Kind gefährdet

Armut Alleinerziehende, Kinderreiche, Arbeitslose müssen oft mit wenig Geld auskommen. Gerade Heranwachsende prägt das für ihr Leben, sagen Wohlfahrtsverbände. Von Chirin Kolb


Wie viele Kinder in Ulm armutsgefährdet sind, kann Monika Betz-Albegiani an einer Zahl festmachen. 13 Prozent der knapp 20 000 unter 18-Jährigen leben in Familien, die Arbeitslosengeld II beziehen: fast 2500 Kinder, jedes achte. „Eine beachtlich hohe Zahl“, findet die Sozialberaterin der Caritas. Wer von Sozialleistungen abhängig ist, trägt das Risiko, in Armut zu rutschen. Deutschlandweit sei jedes sechste Kind betroffen. Im ländlichen Alb-Donau-Kreis seien nur knapp 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen armutsgefährdet.


Tatsächlich aber ist die Zahl der von Kinderarmut Bedrohten deutlich höher. Darin sind sich die Fachleute von Diakonie, Caritas und Rotem Kreuz einig, die zusammen mit dem DGB und anderen Wohlfahrtsverbänden zur diesjährigen „Woche der Armut“ die Kinderarmut in den Fokus nehmen. Denn es gebe viele Niedriglohnverdiener oder Alleinerziehende, die zwar keine Sozialleistungen erhalten, aber dennoch kaum über die Runden kommen, sagt Karin Ambacher vom DRK.


Die Risikogruppen beschreibt Betz-Albegiani so: Alleinerziehende, Kinderreiche, Arbeitslose und Migranten. Sie seien dreimal häufiger von Armut betroffen. Die Beratungsstellen gehen davon aus, dass 19 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg armutsgefährdet sind. „Armut bedeutet nicht nur, auf ein Eis verzichten zu müssen“, sagt Karin Ambacher. Mit sehr wenig Geld auskommen zu müssen, habe Auswirkungen auf Wohnen, Gesundheit, Bildung und Freizeitmöglichkeiten. Bei steigenden Mieten gehe schnell die Hälfte des Einkommens fürs Wohnen weg, „da bleibt nicht mehr viel übrig für anderes“. Auch in Ulm sei es kaum möglich, eine günstige Wohnung zu finden. Wenn sie klein ist und sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen müssen, hätten sie oft keine Ruhe und Rückzugsmöglichkeit für Hausaufgaben und zum Lernen. In bildungsfernen Kreisen fehle zudem die Förderung.


Die Auswirkungen: „Arme Kinder haben schlechtere Chancen und schlechtere Bildungsabschlüsse“, sagt Elke Toth von der Diakonie. „Armut vererbt sich.“ Deshalb sei es eine gesellschaftliche Aufgabe, etwas gegen die Armut von Kindern zu tun. Ansätze gebe es manche, sie reichten aber bei Weitem nicht aus. So seien die Regelsätze bei den Sozialleistungen zu niedrig. Und der bürokratische Aufwand sei so hoch, dass Bedürftige daran scheiterten (siehe Info-Kasten).


Für Antje Trosien vom DGB gilt es, an den Ursachen anzusetzen: „Minijobs und Leiharbeit müssen eingeschränkt werden.“ Zudem müsse die Kinderbetreuung ausgebaut werden, damit Alleinerziehende Vollzeit arbeiten können. Auch Kommunen seien gefordert, etwa, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Es reicht nicht, an einer Stellschraube zu drehen. Jedes Problem ist mit drei anderen vernetzt.“


Kommentar


Info Martin Staiger, ein Experte für Sozialrecht, spricht heute, Montag, ab 19 Uhr im Haus der Gewerkschaften, Weinhof 22-23, über „Kinderarmut: (k)ein Thema in Ulm“. Auch Sozialbürgermeisterin Iris Mann wird ein State ment abgeben.

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