Ulm... mit neuen REKORDEINNAHMEN..

06. Oktober 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Konjunktur bringt Kasse

Finanzen Auch in diesem Jahr steht Ulm wieder gut da: Dank eines brummenden Arbeitsmarktes und üppiger Steuereinnahmen. Von Christine Liebhardt


Insgesamt ein sehr erfreulicher Nachtragshaushalt“ war es, den Kämmerer Martin Bendel dem Hauptausschuss am Mittwoch vorgestellt hat (wir berichteten kurz): Die Stadt erzielt dieses Jahr einen zusätzlichen Überschuss von rund 30  Millionen Euro. Einen Teil des Geldsegens will Bendel in die laufenden Investitionen der Stadt stecken, die mit 128 Millionen Euro nie höher waren. Aber auch vorsorgen will der Finanzbürgermeister: Denn nur, weil es gerade gut läuft, heißt das nicht, dass die Konjunktur immer weiter brummen wird.


Schulden schrumpfen weiter


Zumal es sich bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer teils um Einmaleffekte handelt, auf die man sich nicht verlassen kann. Doch selbst ohne diese Effekte hat die Stadt dieses Jahr 253 Millionen Euro an Finanzmitteln im Haushalt – „ein Spitzenwert in der langfristigen Entwicklung“. Wobei einiges davon gebunden ist, zum Beispiel auf den „Sparbüchern“ für den Bau der Straßenbahnlinie 2 und die Reduzierung der Neuverschuldung.


Weil die Stadt so gut dasteht, kann sie noch mehr Schulden abzahlen als geplant, führte Bendel aus. So bleibt nunmehr ein Minus von knapp 119 Millionen. Gewerbesteuer sei Dank: Mit etwas mehr als 15 Millionen Euro zusätzlich bringt sie die Hälfte der Verbesserung ein. Bendel: „Das haben wir der guten konjunkturellen und Beschäftigungslage zu verdanken.“ Die bringt auch mehr Einkommenssteuern mit sich (plus 3,3 Millionen Euro). Verschlechtert hat sich das Ergebnis vor allem wegen des Betriebskostenzuschusses von einer Million Euro für das Donaubad („Das ist uns lieb und teuer“), der bei der Haushaltsplanung noch nicht bekannt war, sowie wegen des Budgets für den Flüchtlingsbereich in gleicher Höhe. Zwar kommen inzwischen immer weniger Geflüchtete in Ulm an, viele sind aber immer noch im Asylverfahren, erklärte Bendel. „Die Kosten erstattung des Landes endet aber nach 18 Monaten.“ Dafür werden wohl 10 Millionen Euro frei, die in den vergangenen Jahren als Reserve für den Bau von Flüchtlingsunterkünften eingeplant waren: „Wir gehen davon aus, dass wir das nicht mehr brauchen.“


Ein großer Posten, dessen Ausgaben jedes Jahr steigen, sind die Aufwendungen für das städtische Personal. Was an der wachsenden Stadt liegt, sagte Bendel. „Die Betreuung in Kindergärten und ganztags an Schulen führt zu höheren Personalkosten.“ Allein für Kinderbetreuung gibt die Stadt schon jetzt fast 30 Millionen Euro aus. „Das wird mit der Ausbauoffensive 2 noch steigen.“


Die Reaktionen aus den Fraktionen: Stadträtin Lena Schwelling (Grüne) schlug vor, die nicht gebundenen Finanzmittel aus dem unerwarteten Überschuss umzuwidmen und in ein „Zukunftsprogramm Bildung und Betreuung“ zu investieren. Dem schloss sich Karin Graf (CDU) an: Sie wünscht sich einen separaten Topf „zur Weiterentwicklung der Schulhöfe“. Außerdem sei es „gut, wenn wir etwas zurücklegen und einen Puffer für soziale Belange haben“. In Richtung der SPD mahnte Graf, dass man gut überlegen solle, „ob wir uns Kosten auferlegen, aus denen wir dann nicht mehr aussteigen können.“


Kostenlose Kindergärten?


Denn zuvor hatte Dorothee Kühne vorgeschlagen, dem Beispiel anderer Städte zu folgen und darüber nachzudenken, Gebühren für Kindergärten abzuschaffen: „Schulden tilgen ist das einfachste, aber auch das einfallsloseste.“ Kostenlose Kindergärten haben Charme, sagte Helga Malischewski (FWG), warnte aber: „Zurücknehmen können wir so etwas nie mehr, andere Städte haben sich deshalb schon verschuldet.“ Die Bürger erwarteten, dass Schulen und Straßen saniert würden.


Birgit Schäfer-Oelmayer (Grüne) merkte an, dass das Verwaltungspersonal „sehr stark belastet“ werde. „Es muss Aufgaben durch neue Investitionen auch stemmen können.“ Neue Projekte, stimmte Martin Bendel zu, könnten nur mit ausreichend Personal umgesetzt werden. „Da sind wir an einer Grenze angekommen, wo wir unsere Mitarbeiter nicht weiter belasten können.“ Der Nachtrag wird nächste Woche dem Gemeinderat vorgelegt.


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