Edwin Scharff Museum... kostenloser Eintritt für Jugendliche..

15. September 2017

Lesen SIE bitte die SWP die NUZ und unseren Antrag

Künftig freier Eintritt für Jugendliche

Scharff-Museum Noch wird umgebaut. Aber von Ende Februar an ändert sich einiges am Neu-Ulmer Petrusplatz.


Dieses Problem hätten andere Häuser gerne: Die Besucherzahlen des Edwin-Scharff-Museums und des Kindermuseums am Neu-Ulmer Petrusplatz steigen und steigen. Waren es 2015 noch knapp 39 000 Besucher, kamen alleine in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres fast ebenso viele. Hochgerechnet aufs ganze Jahr wären das knapp 53 000 Besucher gewesen.


Doch im Herbst wurde das Haus wegen der Sanierung und des Umbaus geschlossen. Maßnahmen, die sich, wie berichtet, länger hinziehen, als eigentlich geplant. Erst Ende Februar wird das Museum wieder öffnen. Und dann gelten andere Rahmenbedingungen. Das hat der Neu-Ulmer Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.


Zum einen werden die Öffnungszeiten verlängert. Samstags soll das Haus künftig schon um 10 Uhr öffnen, dann gelten Zeiten wie schon jetzt am Sonntag: von 10 bis 18 Uhr. Das soll den starken Publikumsandrang, der vor allem an den Wochenenden im Kindermuseum herrscht, entzerren.


„Keine Verwahranstalt“


Künftig ist auch geregelt, dass Kinder bis 14 Jahre nur in Begleitung eines Erwachsenen Zutritt zum Kindermuseum haben; und pro Erwachsener haben auch nur noch drei Kinder Zutritt. Bislang sei das nicht geregelt gewesen, manche Eltern hätten ihre Kinder ohne Begleitung ins Museum geschickt oder wesentlich mehr Kinder mitgebracht, erklärte Museumsleiterin Helga Gutbrod in der Sitzung. Zudem seien auch ganze Gruppen, etwa von Ferienbetreuungsangeboten, unangemeldet ins Museum gekommen, was ebenfalls zu Problemen geführt habe. „Wir sind keine Kinderverwahranstalt. Unsere Aufgabe ist nicht die Aufsicht, wir wollen vielmehr Inhalte vermitteln.“


Trotz wachsender Besucherzahlen: Eine Gruppe war bislang nur spärlich vertreten – Jugendliche zwischen 15 und 18. Ganze 161 hatten 2015 den ermäßigten Eintritt von einem Euro bezahlt. Um ihnen das Museum noch schmackhafter zu machen, verzichtet Neu-Ulm künftig auf diesen einen Euro. Jugendliche bis 18 Jahre dürfen damit gratis ins Scharff-Museum. ⇥hep

Kindermuseum: Bitte nicht alle auf einmal!
Beschluss Der Eintritt für die Jüngsten bleibt in Neu-Ulm frei – unter bestimmten Bedingungen. Von einer Änderung profitieren alle Besucher

Von Marcus Golling

Neu-Ulm Das Edwin-Scharff-Museum ist ein kinderfreundliches Haus. Logisch, schließlich ist das Kindermuseum ein wichtiger Teil des Konzepts am Neu-Ulmer Petrusplatz. Doch die Freundlichkeit hat Grenzen: wenn die jungen Besucher das Treppenhaus als Parcours für Mutproben missbrauchen – oder wenn Eltern ihren Nachwuchs einfach am Eingang abgeben wie beim Bällebad im Möbelhaus. Leiterin Helga Gutbrod gefällt das nicht: „Das Museum ist keine Kinderverwahranstalt, sondern ein Ort der sinnvollen Freizeitgestaltung.“ Der zuständige Stadtratsausschuss für Bildung, Familie und Kultur hat nun dem Wunsch des Hauses entsprochen und einer veränderten Entgeltordnung zugestimmt.

Dieser zufolge bleibt der Eintritt kostenlos, aber nur noch in Begleitung Erwachsener. Ebenfalls neu ist, dass die Zahl der Kinder pro Erwachsenem auf drei beschränkt wird. Damit reagiert das Haus auf ein Problem: So hatten externe Anbieter von Ferienbetreuungen bei schlechtem Wetter die Möglichkeit, unangemeldet die günstigen Konditionen zu nutzen – und dabei praktisch keinen Eintritt zu entrichten und sich nicht ausreichend um die Aufsicht der Kinder zu kümmern. „Wir haben einen Pädagogen pro Stockwerk“, so die Museumsleiterin im Ausschuss. Wenn solche Gruppen das Museum „stürmen“, sei eine seriöse museumspädagogische Begleitung nicht mehr möglich. Darunter litten auch die anderen Besucher, so Gutbrod. Auf Anfrage offeriert das Edwin-Scharff-Museum spezielle, aber kostenpflichtige Angebote für Gruppen; auch eigene Ferienfreizeiten finden am Petrusplatz statt.

Am freien Eintritt für Kinder will das Museum, das derzeit wegen Sanierungs- und Umbauarbeiten geschlossen ist, jedoch festhalten – und ihn sogar ausweiten: Nach der Neueröffnung werden auch Jugendliche von 15 bis 17 Jahren von diesem profitieren. Der finanzielle Schaden dadurch dürfte übersichtlich sein: 2015 entrichteten gerade einmal 161 junge Besucher den ermäßigten Eintritt von einem Euro. Fachbereichsleiter Ralph Seiffert findet diesen Schritt dennoch wichtig: „Vielleicht öffnen wir damit tatsächlich die Tür.“ Die übrigen Eintrittspreise bleiben gleich: Erwachsene zahlen regulär fünf Euro.

Eine Neuerung kommt allen Besuchern zugute: erweiterte Öffnungszeiten. Künftig öffnet das Museum am Samstag bereits um 10 Uhr statt wie bisher um 13 Uhr. Damit, so hofft Seiffert, wird sich der hohe Wochenendandrang im Kindermuseum besser verteilen, speziell bei Regenwetter. „Das sind die Tage, an denen der Laden brummt“, so der Kulturdezernent. Der Ausschuss segnete auch diese Änderungen einstimmig ab. Christa Wanke (FDP) etwa erachtete die Erweiterung als „absolut sinnvoll“, sie selbst habe das Kindermuseum schon so voll erlebt, „dass man am liebsten gleich wieder flüchten wollte“. Damit hat das Neu-Ulmer Museum künftig 34 statt 31 Stunden die Woche geöffnet, was immer noch relativ wenig ist: Im Museum Ulm sind es beispielsweise 39 Stunden. Längere Öffnungszeiten am Abend, wie bei der Sitzung angeregt, wird es erst einmal nicht geben. Direktorin Gutbrod: „Ich sehe den Bedarf einfach nicht.“

Die Wiedereröffnung des Museums, das unter seinem Dach das Kindermuseum und ein Kunstmuseum beherbergt, ist für Februar kommenden Jahres geplant (wir berichteten) . Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten war der ursprüngliche Herbsttermin nicht zu halten, die Kosten haben sich von drei Millionen Euro auf etwa 3,35 Millionen erhöht.

 

Herrn Oberbürgermeister                                                                Neu-Ulm, den 16.2.2017
Gerold Noerenberg
Rathaus Neu-Ulm

Kostenloser Museumseintritt einmal in der Woche

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

seit Längerem wird immer wieder ein kostenfreier Museumseintritt generell oder einmal pro Woche diskutiert. Einige Kommunen haben bereits unterschiedliche Angebote für ihre Besucher entwickelt.

Namens der FDP Fraktion stellen wir folgenden Antrag:

Die Stadtverwaltung prüft einen kostenfreien Museumstag für Kinder und Erwachsene pro Woche, vorzugsweise Mittwoch oder Donnerstag.
Die Stadtverwaltung entwickelt ein alternatives Modell des kostenfreien Eintritts.

Begründung:

Ein kostenfreier Eintritt gewährt allen Besuchern gleichberechtigten Zugang, kulturelle Bildung und Genuss an unseren Schätzen im Museum, an Ausstellungen und am Entdecken und Spielen im Kindermuseum ohne finanzielle Hürden. Gleichzeitig könnten die stark frequentierten Wochenenden speziell im Kindermuseum dadurch entzerrt werden.

Wir bitten um Prüfung und Beratung im zuständigen Ausschuss.

Mit freundlichen  Grüßen

Christa Wanke 
Andrea Krnavek

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