2. Jugendtag in Neu-Ulm...

20. November 2017

beim - von der FDP initiierten - 2. Jugendtag.. waren deutlich mehr Jugendliche anwesend...
Lesen SIE bitte die SWP..

Jugendliche spielen Stadtrat

Jugendtag Die Stadt Neu-Ulm hat ins Vorfeld eingeladen. „Oberbürgermeister“ Ralph Seiffert hat dabei eine ganze andere Stadtratssitzung geleitet. Von Edwin Ruschitzka


Aller Anfang ist schwer. Und im Gegensatz zu richtigen Neu-Ulmer Stadtratssitzungen, in denen die Damen und Herren Volksvertreter zuweilen ein ausgesprochenes Sprechbedürfnis an den Tag legen, zeigen sich die gut 25 Jugendlichen im „Sitzungssaal“ Jugendhaus am Anfang recht wortkarg. „Wer traut sich?“ fragt Fachbereichsleister Ralph Seiffert, der als Sitzungsleiter die Rolle des OB übernommen hat. „Kommt, macht schon!“, wird er ein wenig energischer. Dann sitzt das erste Trio im inneren Stuhlkreis, während die anderen außen herum sitzen. Darunter auch Vertreter aus dem zuständigen Fachbereich im Rathaus und Sozialarbeiter. Innen wird diskutiert, außen herum zugehört. Und wer was zu sagen, der tauscht mit einem aus dem Inneren die Plätze.


Was die jugendlichen Stadträte dann aber im Verlauf der 75-minütigen Sitzung mit acht Tagesordnungspunkten (siehe nebenstehende Info-Box) von sich geben, hat durchaus Qualitäten. Beim TOP „Wochenendangebote“ wünschen sie sich, dass die Vereine ihre Angebote auch mal außerhalb ihrer Einrichtungen vorstellen, damit man einen Überblick bekommt. Beim TOP „Jugendhaus“ formulieren sie klipp und klar, dass sie ihr Jugendhaus behalten und keinen Umzug haben wollen. Denn: Sie haben offenbar vernommen, dass darüber im Zeichen der Stadtentwicklung tatsächlich im Rathaus nachgedacht wird. „Ich bin täglich hier“, sagt einer, „und ein Abbruch wäre eine sehr schlecht Idee“. Ein anderer hat sogar eine „polizeifreie Zone“ ums Jugendhaus herum gefordert. Beim TOP „Jobangebote für Jugendliche“ denken die Diskussionsteilnehmer ans Austragen von Werbezetteln und Zeitungen – und das bei vernünftiger Bezahlung.


Es gibt Momente, da unterscheidet sich diese Jugend-Stadtratssitzung kaum von der echten: Mehr Mülleimer fordert jemand bei TOP „Sauberes Neu-Ulm“. Und bei „Freies Wlan“ möchten sie den Zugang zum Internet auch auf Plätzen und in Bussen haben. Und dann kommt heraus, dass es nicht mal im Jugendhaus selbst freies Wlan gibt. „Mehr Wlan braucht es auch nicht“, sagt einer, „denn das verhindert doch nur die Kommunikation untereinander“. Beim „Bezahlbaren Wohnraum“ denkt die junge Stadtratsrunde auch an Wohnheime für Auszubildende nach. Einer sieht die Sache grundsätzlicher: Auch mitten in der Stadt müsse man günstig wohnen dürfen, „denn eine Stadt braucht nicht nur reiche Bürger“.


Am Ende ist „Oberbürgermeister“ Seiffert beeindruckt: „Als Stadtrat sollte man immer an die Gesamtheit denken.“ Ein Satz, wie in Stein gemeißelt, den so mancher Stadtteilfürst in der echten Stadtratsrunde beherzigen sollte. Seiffert verteilt ein Kompliment an die gesamte Runde. Und der echte OB hat sich tatsächlich, wie angekündigt, hingesetzt und aufmerksam zugehört.

zurück

Unterstützen Sie uns!

Investieren Sie in die Freiheit — mit Ihrer Spende für die FDP Neu-Ulm.

Neben der Stimme am Wahltag und der Mitgliedschaft ist die Spende die dritte wesentliche Säule für die Unterstützung einer Partei durch die Bürger.

Spenden sind ein wichtiger und sehr persönlicher Beitrag des einzelnen Bürgers für die Politik seiner Wahl und Ausdruck persönlicher Willensbekundung. 

mehr zum Thema Spenden

Datenschutzeinstellungen

Diese Webseite nutzt Cookies und tauscht Daten mit Partnern aus. Mit der weiteren Nutzung wird dazu eine Einwilligung erteilt. Weitere Informationen und Anpassen der Einstellungen jederzeit unter Datenschutz.