Christa Wanke kehrt der CSU den Rücken

16. September 2014, 07:05Uhr

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Die FDP Fraktion, Andrea Krnavek, Günter GIllich und Alfred Schömig freuen sich auf die fachliche Kompetenz und das gemeinsame Miteinander mit Stadträtin Christa Wanke.

Christa Wanke kehrt der CSU den Rücken

Lange hat es in ihr gegärt, jetzt hat sie sich entschieden: Die Neu-Ulmer Stadträtin Christa Wanke verlässt die CSU-Fraktion und wechselt zur FDP.

EDWIN RUSCHITZKA | 0 Meinungen

Bei der Stadtratswahl im März dieses Jahres hatte Christa Wanke noch über 10 000 Stimmen für die Neu-Ulmer CSU geholt und damit ihren persönlichen Beitrag dafür geleistet, dass die Talfahrt der Christsozialen - minus 3,8 Prozentpunkte gegenüber der Wahl im Jahr 2008 - etwas abgefedert wurde. Künftig muss die CSU-Fraktion aber auf die Offenhausener Stadträtin verzichten, die von 2008 bis 2014 auch Dritte Bürgermeisterin in Neu-Ulm war. Wie sie gestern erklärt hat, wird sie sich der FDP-Fraktion anschließen.

Gleich nach den Kommunalwahlen hatte sich abgezeichnet, dass Christa Wanke sich in der CSU-Fraktion nicht mehr heimisch fühlt. Gerne wäre sie ehrenamtliche Bürgermeisterin geblieben. Doch hinter den Kulissen waren in Neu-Ulm ganz andere Bündnisse geschmiedet worden: Die Stellvertreter-Posten von OB Gerold Noerenberg gingen an Albert Obert und die Bürger PRO Neu-Ulm, die sich im OB-Wahlkampf für den Amtsinhaber stark gemacht hatten, - und an Rosl Schäufele von der SPD.

Für Christa Wanke sollte es noch dicker kommen: Ein weiterer und dann im Neu-Ulmer Stadtrat kontrovers diskutierter Stellvertreterposten war ihrem Fraktionskollegen Reinhard Junginger zugeschanzt worden.

Zum offenen Bruch kam es dann in der Klausursitzung der CSU Anfang Mai. Christa Wanke war bei diesem internen Treffen noch zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt worden. Sie nahm die Wahl aber nicht an und verließ die Sitzung vorzeitig. Berichtet wurde, dass es im Verlauf der Klausurtagung zum offenen Zerwürfnis mit Oberbürgermeister Gerold Noerenberg gekommen sei.

Das Verhältnis zwischen beiden war nie ungetrübt, und nicht selten hatte Wanke darüber geklagt, dass sie vom OB hart abgekanzelt worden ist. Die jüngsten Aussschuss- und Stadtratssitzungen verfolgte die Offenhausenerin dann von der CSU deutlich distanziert in der allerletzten Reihe im Sitzungssaal.

Christa Wanke kam 1996 als Nachrückerin für die Bürger PRO Neu-Ulm in den Stadtrat. Mit anderen Fraktionskollegen spaltete sie sich dann ab, gemeinsam gründeten sie die Fraktion "Neu-Ulm neu". 2001 schloss sie sich dann der CSU an. Bei den Stadtratswahlen 2002 und 2008 holte sie für die Christsozialen dann jeweils mehr als 8000 Stimmen.

 

Kommentar · CHRISTA WANKE: Hoffen auf einen Neubeginn

Dieser Schritt war nur eine Frage der Zeit und letztendlich eine logische Konsequenz nicht nur der vergangenen Wochen und Monate: Die Wege der Neu-Ulmer CSU und der Stadträtin Christa Wanke trennen sich.

EDWIN RUSCHITZKA | 0 Meinungen

Dieser Schritt war nur eine Frage der Zeit und letztendlich eine logische Konsequenz nicht nur der vergangenen Wochen und Monate: Die Wege der Neu-Ulmer CSU und der Stadträtin Christa Wanke trennen sich. Dass sich die Offenhausenerin in der größten Stadtratsfraktion nicht mehr wohl fühlt, war seit der Konstituierung des neuen Neu-Ulmer Stadtrats mehr als deutlich geworden. Und der noch formell zu vollziehende Wechsel zur kleinen FDP wäre sicher früher gekommen, hätte es um den Übertritt der Grünen Annette Neulist zur CSU gleich nach der Kommunalwahl nicht einen derart großen Wirbel gegeben.

Nicht selten wurde hinter vorgehaltener Hand darüber berichtet, dass Christa Wanke in der CSU zwar gelitten, aber nicht geliebt wird. Nicht wenigen war ihr rühriger Auftritt auf der kommunalpolitischen Bühne viel zu offensiv. Vor allem dem Oberbürgermeister war die beliebte Stadträtin stets ein Dorn im Auge. Gerne griff er ihre Ideen auf, aber immer wieder kanzelte er sie fraktionsintern und mitunter auch öffentlich ab. Zuletzt sprach Wanke von Mobbing in der Fraktion gegen sie.

In der kleinen FDP-Fraktion erhofft sich Christa Wanke jetzt einen Neubeginn. Ob ihr Wort dann immer noch so viel Gewicht hat wie in der CSU, wird sich weisen müssen. Aber auf eines kann Wanke vertrauen: Auf Akzeptanz bei der FDP, mit deren Fraktionschef Alfred Schömig sie schon bisher öfters gemeinsame Sache gemacht hat.

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