Möbel Mahler... genauere Angaben zum geplanten Ausbau...

05. Juli 2017

Lesen SIE bitte die NUZ...
WIr hoffen, dass weiterhin Mahler und Glacis-Galerie zusammenarbeiten und sich in grossen Teilen ergänzen.

Mahler schnappt kräftig zu
Einzelhandel Mit den Plänen, im Möbelhaus auf 7000 Quadratmetern ein Modegeschäft zu eröffnen, erwacht ein tot geglaubtes Schreckgespenst der Ulmer Konkurrenz zu neuem Leben

Von Oliver Helmstädter

Neu-Ulm/Ulm Der Ulmer Handel ist in Aufruhr. Mit dem Bekanntwerden der Pläne von Möbel Mahler auf 7000 Quadratmetern mit dem Modepark Röther einen Textilriesen anzusiedeln (wir berichteten) , entsteht in der ohnehin stark umkämpften Handelslandschaft ein neuer, zugkräftiger und somit gefürchteter Konkurrent. „Überrascht und skeptisch“ zeigt sich Josef Röll, der Einzelhandelsbeauftragte der Ulmer Industrie- und Handelskammer (IHK). Seine Skepsis begründet sich vor allem auf die möglicherweise fragliche Zulässigkeit. Denn Textilien zählen zu den „Innenstadtrelevanten Sortimenten“ deren maximal zulässige Verkaufsfläche in Bebauungsplänen geregelt wird.

Wie die Stadtverwaltung Neu-Ulm auf Anfrage mitteilt, hege sie deswegen aber keine Bedenken. Der gültige Bebauungsplan aus dem Jahr 1998 lasse die Pläne von Mahler zu. Bereits 2012 wurden Pläne von Mahler bekannt, das ehemalige Mutschler-Center mit allerlei möbelfremden Mietern zu bestücken. Im Gespräch war damals etwa der Sportriese Decathlon. Der eröffnet noch dieses Jahr im Ulmer Blautalcenter. Doch Mahler als Textil-Konkurrent für Ulm hat sich mit den Röther-Plänen damit nicht erledigt. Hermann Hutter, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm/Günzburg, kritisiert, dass mit der Ansiedlung eines Modegeschäfts abseits der Innenstadt, Neu-Ulm eigene Pläne zur Stärkung des Zentrums mit der Glacis Galerie konterkariere. Die Borsigstraße sei nicht wirklich fußläufig mit dem Einkaufszentrum zu erreichen. Hutter: „Ich habe Zweifel, dass das genehmigungsfähig ist.“

Vergleichsweise gelassen sieht Tim Mayer, der Centermanager der Neu-Ulmer Glacis Galerie, die Mahler-Pläne. Denn Neu-Ulm als Einkaufsstandort stehe in Konkurrenz zu anderen Städten wie Ulm oder Senden. In der Vergangenheit habe es durchaus Kooperationen mit Mahler gegeben, beispielsweise eine Shuttlebus-Verbindung in der Vorweihnachtszeit.

Mayer weiß freilich auch, dass der Textilmarkt hart umkämpft ist und die zahlreichen Mode-Mieter in der Glacis-Galerie durchaus Befürchtungen haben, dass Röther mit den geplanten 7000 Quadratmetern Käufer abziehen könnte. Aber ein neuer Magnet in Neu-Ulm könnte auch zu mehr Besuchern der Glacis Galerie führen. Der Betreiber der Glacis Galerie, die Firma ECE, gibt den Textilanteil der Einkaufszentrumssortimente mit 43,66 Prozent an. Hinzukommen Schuhe und Leder mit 5,88 Prozent als Waren, die künftig ebenfalls mit Modepark Röther konkurrieren. Mayer sieht sein Einkaufszentrum in einer starken Position: Zuletzt sei die Kundenfrequenz um über 16 Prozent gestiegen, im davor gemessenen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr sogar um 30 Prozent.

Was den regionalen Händlern zudem auf den Nägeln brennt, ist, dass Mahler derzeit in Verhandlungen mit einem Fahrrad-Anbieter steht. Denn in Ulm gelten Räder als „Innenstadtrelevante Sortimente“, in Neu-Ulm jedoch nicht.

Möbelhaus-Chef Michael Mahler bestätigte auf Anfrage, dass es Kontakte mit einem Fahrrad-Großhändler gebe, der an der Anmietung einer 4000 Quadratmeter-Fläche interessiert sei. Noch sei kein Mietvertrag unterschrieben. Doch gerade ein Radhändler, der im Frühjahr Hochkonjunktur habe, wenn das Möbelgeschäft eher ruhig verlaufe, wäre eine gute Ergänzung um dauerhaft für hohe Kundenfrequenz im Haus zu sorgen.

Nach der zehnprozentigen Beteiligung der Möbelkette XXX Lutz sei der Ulmer Standort noch immer in einer Konsolidierungsphase. Jüngst seien deswegen neun Mitarbeiter entlassen worden. Mit derzeit 185 Beschäftigten im Möbelhaus und 129 in der Logistik seien aber unterm Strich mehr Menschen bei Mahler beschäftigt als noch vor einem Jahr. Hinzu kommen noch 50 Beschäftigte in der Gastronomie. Generell sei das Möbelhaus auf einem „guten Weg“.

Doch, um dem Kunden eine neue Dimension des Einkaufserlebnisses zu bieten, brauche es mehr als Möbel. Wie berichtet, nimmt Mahler zehn Millionen Euro in die Hand, um den Standort an der Borsigstraße zu einem veritablen Einkaufscenter umzubauen. Der Lebensmittler Edeka wird im Erdgeschoss eine Verkaufsfläche von 5000 Quadratmetern des ehemaligen Mallbereichs übernehmen. Bonprix zieht aus, um mehr Verkaufsfläche für den Discount-Textiler Kik und den Allerlei-Laden Tedi zu schaffen.

Die Dinosaurier-Ausstellung auf dem Parkplatz von Möbel Mahler ist längst Geschichte. Doch so bissig wie die Urzeitgiganten empfinden Modehäuser der Region die Pläne des Möbelhausbetreibers, mit Röther künftig großflächig Textilien anzubieten. Archivfoto: Alexander Kaya

Michael Mahler

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