Hausen und Jedelhausen... wollen keine neue Umgehungsstraße....

05. August 2019

Lesen SIE bitte die SWP...
sondern den Ausbau der alten...

Ein Bürgerantrag soll die

Umgehung zu Fall bringen

Verkehr Jedelhausen  und Hausen sind sich einig – und Anwohner machen mobil: Die von der Stadt geplante neue Straße muss nicht sein.  Von Edwin Ruschitzka

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ie von der Stadt Neu-Ulm veranstaltete Bürgerinformation war für die Verwaltung und den Oberbürgermeister Ende Juni ziemlich ernüchternd: Die geplante Ortsumgehung für die Stadtteile Jedelhausen und Hausen kommt bei den Bürgern überhaupt nicht gut an. Diese haben sich nicht für eine neue Straße ausgesprochen, sondern den Ausbau der alten und maroden Gemeindeverbindungsstraße. Diese Erkenntnis reift jetzt erst einmal in den Amtsstuben des Neu-Ulmer Rathauses. Bürger aus Jedelhausen und Hausen haben allerdings nachgelegt, 222 Unterschriften gesammelt und einen Bürgerantrag formuliert. Dieser muss jetzt innerhalb der nächsten drei Monate vom Stadtrat behandelt werden.

Jämmerlicher Zustand

Steuergeld ist Steuergeld, egal aus welchem Topf.
Thomas Gress
Bürger aus Jedelhausen

Seit Jahren wird über den Zustand der alten Ortsverbindung zwischen Jedelhausen und Hausen geklagt: Die Straße ist zu schmal und in einem jämmerlichen Zustand. Ein Radweg fehlt. Doch statt die Strecke auszubauen, hat die Stadt ganz andere Vorstellungen: Sie plant eine Ortsumgehung über die bestehende Kreisstraße NU 11 bei Hausen. Über einen Kreisverkehr soll dann Jedelhausen über einen Teil der alten Gemeindeverbindungsstraße angeschlossen werden. Die geschätzten Kosten für den Straßenneubau: rund zwei Millionen Euro. Der Ausbau der alten Gemeindeverbindungsstraße dagegen soll zwischen 800 000 und einer Million Euro teuer sein.

Begründet wurde der Neubau während der Bürgerinformation damit, dass es für die neue Straße staatliche Zuschüsse gibt, für den Ausbau der vorhandenen dagegen nicht. Das müsste die Stadt komplett selbst finanzieren, hieß es. Und das bringt die Bürger auf die Palme: „Steuergeld ist Steuergeld, egal aus welchem Topf es kommt“, hat beispielsweise  Thomas Gress in einem Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE betont.

Mitte Juli haben sie die CSU-Stadträtin Beate Adä-Treu eingeladen. Ihr wurde ein Antrag mitgegeben, dass die Planungsarbeiten an der Ortsumgehung eingestellt werden sollen. Die Stadträtin habe das dem OB vorgelegt, so ist in Jedelhausen zu hören, er sei dagegen gewesen. Also haben die Bürger damit begonnen, Unterschriften für einen Bürgerantrag zu sammeln: immerhin wurden schnell 222 Unterschriften gesammelt. Eine ganze Menge und mehr als die vorgegebenen ein Prozent der Gemeindeeinwohner, die man benötigt, damit sich der Stadtrat damit befassen muss. In Jedelhausen leben etwa 360 Bürger, in Hausen 380.

Der OB hat inzwischen den Bürgern in Jedelhausen und Hausen geschrieben und zugesichert, dass alle Fragestellungen aus der Bürgerinformation von der Verwaltung aufgearbeitet werden. Und mit den Ergebnissen will er nochmals eine Bürgerinformation abhalten. Für Gabriele Gress, die die Funktion der Sprecherin hat, und Gunter Jarczok ist der Fall klar: Es gibt keine neue Umgehung, dafür einen moderaten Ausbau der alten Ortsverbindung und den mit einem Radweg. Und in ganz Jedelhausen muss endlich Tempo 30 eingeführt werden, wie in Hausen, Pfuhl, Burlafingen oder Reutti.

Grundstücke fehlen

Damit sei nicht nur Geld gespart, sondern auch dem Landschaftsverbrauch Einhalt geboten. Denn die Stadt musste die neue Umgehungsstraße durch eine wenig belastete Landschaft bauen. Einer der Grundstückseigentümer dort ist Werner Goggele. Er will nicht verkaufen. Und die zehn anderen, die Grundstücke abgeben müssten, würden das auch nicht tun, sagt er. Der mit dem Straßenneubau einhergehende Landschaftsverbrauch treibt viele um, auch Thomas Gress: „Es werden immer mehr Wiesen und Äcker kaputt gemacht. Das darf doch so einfach nicht sein.

Neue Trasse bauen oder die alte ausbauen?

Alternativen Die neue Umgehungstraße (rot) ist länger als der Ausbau der alten Gemeindeverbindungsstraße (blau). Sie verbraucht wertvolles Wiesen- und Ackerland. Und sie dürfte doppelt so teuer sein. Das führen jene ins Feld, die mit einem Bürgerantrag die Planungen für die Umgehungsstraße zu Fall bringen wollen. Laut Gemeindeordnung muss die Zulässigkeit festgestellt werden. Dann muss der Stadtrat innerhalb von drei Monaten entscheiden.

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