Die Klinikien... das 2. Bürgergespräch und erstes Vorpreschen der Stadt Weissenhorn bzgl. einer Erweiterung..

21. Juni 2017

Lesen SIE dazu bitte die NUZ..

Kliniken: Landrat spricht vom „Jahr der Entscheidungen“

Dialogforum Bei der zweiten Runde in Straß wird über die Finanzierung der Reform diskutiert. Dabei gibt es gute Nachrichten

von Ariane Attrodt

Straß Bei der zweiten Runde des Dialogforums, bei dem die Kreisspitalstiftung die Meinung der Bürger zur geplanten Strukturreform der drei Kreiskliniken im Landkreis Neu-Ulm einholte, drehte es sich vor allem ums Geld. An die 20 Bürger waren zur Veranstaltung im Feuerwehrgerätehaus im Nersinger Ortsteil Straß gekommen – auch Landrat Thorsten Freudenberger war zugegen. Er kündigte an, dass dieses Jahr das „Jahr der Entscheidungen“ sei.

Laut Landrat passe die Diskussion über die geplante Reform zum Wetter: Oft gehe es heiß und hitzig zu, irgendwann werde es kühler und immer wieder zogen Gewitter auf. „Letztlich arbeitet man dafür, dass es sonnige Tage gibt“, sagte er. Die Strategiedebatte habe man angesichts des millionenschweren Defizits, das er eine „krisenhafte Erscheinung“ nannte, zurückgestellt – bis jetzt. Freudenberger betonte: „Ich bin mir sicher, dass es uns gelingen wird, in diesem Jahr ein zukunftsfähiges Krankenhauswesen hier in Neu-Ulm zu bekommen.“ Alle Ergebnisse aus den Diskussionsrunden sollen gesammelt und der Politik zur Verfügung gestellt werden, so der Plan.

Ein Bürger appellierte an Freudenberger „jetzt Nägeln mit Köpfen zu machen“. Er sagte: „Es gibt viele Fachleute, die man zu Rate ziehen kann, aber irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden! Machen Sie ihrem Gremium einmal Feuer!“ Freudenberger entgegnete, dass trotz Schnelligkeit ein sorgfältiges Vorgehen wichtig sei – und das Thema regionalspezifisch. „Wenn es keine einfachen Lösungen gibt, möchte ich nicht so tun, als ob es sie gebe“, sagte er. Außerdem müsse man die Reform auch mit dem Freistaat Bayern aushandeln. „Für den Strukturwandel wird wesentlich mehr Geld gebraucht, als bislang zur Verfügung steht.“

An diesem Punkt knüpfte die Frage eines Zuhörers an, ob dies für die vergleichsweise kleinen Kliniken realistisch sei. Siegfried Hasenbein, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), gab sich zuversichtlich: „Es gibt Grund zur Hoffnung, dass es im kommenden Jahr deutlich mehr Investitionsmittel gibt.“ Hasenbein sprach von einem Zuwachs von mindestens 20 Prozent – und das sei nur ein erster Schritt.

Eine Klinikmitarbeiterin unter den Zuhörern ging auf die Kosten ein, die den Krankenhäusern durch Patienten entstehen, die in die Notaufnahme kommen würden – und keine echten Notfälle seien. „Wir müssen die Bevölkerung aufklären, warum wir das Defizit erwirtschaftet haben – und das auch sie ihren Anteil daran hat.“

Termin Heute findet um 18 Uhr die dritte Dialogveranstaltung in der Kantine Winkle in Altenstadt statt.

Landrat Freudenberger sprach beim zweiten Dialogforum. Foto: Brücken

Hier wäre Platz für eine größere Klinik

Debatte Bürgermeister Wolfgang Fendt bringt eine mögliche Erweiterung des Weißenhorner Krankenhauses ins Spiel. In einem Brief an den Landrat liefert er mehrere Argumente dafür

Von Angela Häusler

Weißenhorn In Weißenhorn wäre noch Platz für eine Erweiterung des Krankenhauses. Darauf weist Bürgermeister Wolfgang Fendt in einem Brief an Landrat Thorsten Freudenberger hin, über den er am Montagabend in der Sitzung des Bau- und Werksausschusses sprach.

Fendts Idee: Sollte im Zuge der Klinikreform ein Krankenhausstandort im Kreis aufgegeben werden, müssten möglicherweise andernorts neue Räumlichkeiten dazukommen. In diesem Fall sei die Fuggerstadt grundsätzlich bereit, ein rund 25 000 Quadratmeter großes Grundstück westlich der Stiftungsklinik zur Verfügung zu stellen, sagte Fendt. Entweder für eine Erweiterung oder einen Neubau. Auf dem Areal befindet sich nach Angaben des Bürgermeisters zwar derzeit eine Kleingartensiedlung, doch im Dialog mit den Nutzern sei es sicherlich möglich, einen alternativen Standort zu finden, fügte Fendt hinzu. Er habe bereits mit den Kleingärtnern Kontakt aufgenommen und sie über die Idee informiert.

Die Vorteile einer Erweiterung am Standort Weißenhorn listet er in seinem Schreiben auf. Dazu gehört, dass die Stiftungsklinik weiterhin genutzt werden kann und daher keine Aufwendungen oder Rückzahlungen für eine Stilllegung anfallen würden. „Weißenhorn ist das Herz und die geografische Mitte des Landkreises“, formuliert Fendt weiter, also auf kurzen Wegen erreichbar und auch verkehrlich sehr gut angebunden. Dazu komme, dass ein Erweiterungsbau die Abwärme des örtlichen Müllkraftwerks nutzen könne. „Eine Intensivierung des Standorts hätte den Vorteil, dass auch der Klimaschutz weiter vorangetrieben werden kann“, heißt es in Fendts Stellungnahme.

Er weist ebenso darauf hin, dass Weißenhorn entlang der Roth ein Naherholungsgebiet plant und sich die Klinik dort integrieren lasse. Nicht zuletzt gebe es im Norden des städtischen Grundstücks noch weitere Freiflächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Sie gehören zwar nicht der Kommune, doch die Verwaltung könne eventuelle Pläne durch entsprechende Regelungen im Flächennutzungsplan absichern.

Damit nicht genug: Die Stadt besitzt dem Rathauschef zufolge auch weitere Flächen, etwa 70 000 Quadratmeter groß, an der Illerberger Straße. Diese wären für einen Klinikneubau geeignet, sagt Fendt – für den Fall, dass im Kreis künftig nur noch ein einziges Krankenhaus betrieben werden soll.

Zugleich betont Fendt in seinem Brief, wie wichtig es sei, die Entscheidungsfindung für die Bürger nachvollziehbar zu machen. Daher möge ein Vertreter des Landratsamts in einer der nächsten Stadtratssitzungen verdeutlichen, auf welchen Vorgaben die Gutachter ihre Untersuchungen aufbauen. Etwa, ob es Vorgaben darüber gibt, wie viele Kliniken künftig betrieben werden sollen oder welche Anforderungen für einen neuen Standort gelten. Darüber hinaus stelle sich die Frage: Was passiert mit dem Personal, sofern sich herausstellt, dass ein oder zwei Klinikstandorte aufgegeben werden? Es brauche angesichts der Millionenverluste auch „Nägel mit Köpfen“, fordert Fendt. Reden sei nicht genug.

Die Stadt Weißenhorn ist bereit, ein 25 000 Quadratmeter großes Grundstück westlich der Stiftungsklinik (im Hintergrund) zur Verfügung zu stellen, falls die Klinikreform eine Erweiterung der Einrichtung oder einen Neubau vorsehen sollte. Derzeit befindet sich auf dem Areal eine Kleingartensiedlung. Foto: Andreas Brücken

Verweis auf die zentrale Lage Weißenhorns

Fendt: Es braucht „Nägel mit Köpfen“

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