MAXL Bräu Pfuhl... bald Geschichte..

04. Oktober 2018

ja, wir stimmen dem Wohnbau zu .. wünschen uns aber, und haben dies eingebracht, eine Plakette oder Stele...die an das Gebäude erinnert..
Lesen SIE bitte die NUZ und die SWP:.

Das Ende des Maxl-Bräu ist besiegelt
Städtebau Ausschuss stimmt für Abriss des Pfuhler Wahrzeichens. Ein anderes Projekt im Stadtteil soll überarbeitet werden

Von Stefan Kümmritz

Neu-Ulm Drei Stunden lang diskutierte der Neu-Ulmer Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Dienstag über elf Projekte in der Stadt. Ein Überblick über wichtige Entscheidungen:

Maxl-Bräu Ein heißes Thema war der Bebauungsplan für das Gelände des heruntergekommenen Maxl-Bräus in Pfuhl. „Das Maxl-Bräu ist ein desolates Objekt“, befand Markus Krämer. Ein Investor hat das Gelände erworben, will das Gebäude abreißen und Mietwohnungen bauen. Für den Stadtbaudirektor ist klar, dass der neue, große Komplex wegen der schlechten Parkmöglichkeiten eine Tiefgarage erhalten muss. „Der Erhalt des Maxl-Bräus ist keine Alternative“, so Krämer weiter. Der Bauherr wolle das Gebäude abreißen, auch wenn Teile für die Pfuhler einen Wert hätten.

Oberbürgermeister Gerold Noerenberg sagte: „Das Maxl-Bräu ist potthässlich. Bloß, weil da mal einer seine Braut geküsst hat, ist es kein Baudenkmal.“ SPD-Mann Rudolf Erne stimmte als einziger gegen den Vorschlag. „Der Neubau wird ein Riesenkomplex und verletzt die Dimensionen“, kritisierte er. Wegen des dort befindlichen Restaurants und Hotels fürchte er erhebliche Parkplatzprobleme. Christa Wanke (FDP) betonte: „Es gibt keine Alternative zum Abriss. Aber auch keine zum Neubau inklusive einer Tiefgarage. Ganz glücklich bin ich aber mit dem Neubau nicht. Irgendetwas soll noch an das lange Zeit prägende Gebäude erinnern.“

Reuttier Straße Mit am meisten diskutiert wurde über die Pläne zum Ausbau der Reuttier Straße im Bereich zwischen Meininger Allee und Ringstraße. Insbesondere ging es um die Knotenpunkte Meininger Allee, Industriestraße/Gedeckter Weg und Starkfeldkreuzung. Hier sollen zusätzliche Fahrspuren entstehen und Fuß- und Radwegfurten geschaffen werden. Für Fußgänger gibt es zwischen Meininger Allee und der Kreuzung Reuttier Straße/Ringstraße beziehungsweise im Starkfeld keinen Überweg. Auch im Bereich Am Vorgraben, Zypressenweg, Finninger Straße steht eine Neugestaltung an. Dabei gibt es mehrere Varianten, wobei man sich erst im Vorplanungsstadium befinde, wie Stadtbaudirektor Markus Krämer anmerkte. Ein wichtiger Punkt ist die Frage der Anbindung Am Vorgraben an Ring- und Reuttierstraße. Vorgeschlagen wurde, dass es eine Einbahnstraße zur Ringstraße geben soll, sodass die Zufahrt zur Straße Am Vorgraben nur über die Reuttier Straße möglich ist, die Ausfahrt nur über die Ringstraße. Krämer berichtete, dass der nötige Kanalbau im Bereich der Reuttier Straße 2020 beginnen werde. Wenn der Bebauungsplan vor der Sommerpause 2019 verabschiedet werde, könne am Jahresende mit den Arbeiten begonnen werden. Der Ausschuss stimmte dem Beschlussvorschlag einstimmig zu.

Rewe-Markt Pfuhl Ein paar Meter vom Maxl-Bräu entfernt steht der Pfuhler Rewe-Markt. Das eingeschossige Haus mit einer Fläche von 950 Quadratmetern soll durch ein Marktgebäude ersetzt werden, das mit bis zu 1500 Quadratmetern deutlich größer ist. „Die Lage des Marktes ist gut, die geplante Vergrößerung verständlich“, meinte Hermann Hillmann (CSU). Er kritisierte: „Durch ebenerdige Parkplätze gibt es aber noch mehr Flächenfraß.“ Wie andere Stadträte betonte Hillmann: „Ein Geschossbau mit einer Tiefgarage würde sich rechnen.“ Viele Räte plädierten dafür, dass über dem neuen Markt Wohnungen entstehen sollen. Oberbürgermeister Noerenberg schlug vor, den Bebauungsplan abzulehnen: „Es muss erst untersucht werden, was machbar ist“, sagte er. „Der Standort soll bleiben. Wenn das neue Gebäude auch Wohnungen enthält, können wir zustimmen.“ Sein Vorschlag wurde bei einer Gegenstimme von Gabriele Salzmann (Grüne) angenommen.

Weitere Themen Viel Gesprächsbedarf gab es beim Rahmenplan fürs Vorfeld und das dortige Jugendhaus. Die Räte waren einstimmig dafür, dass die Vorbereitungen für Sanierung und Erweiterung des Jugendhauses weitergehen und die Ergebnisse aus dem Architekturwettbewerb Europan weiter umgesetzt werden sollen. Zudem will die Stadt am Investitionspakt Soziale Integration im Quartier teilnehmen, einem Förderprogramm von Bund und Ländern.

Beim Thema Nahverkehrskonzept für Neu-Ulm erlaubte sich Noerenberg einen Seitenhieb Richtung Landkreis, von dem sich die Stadt ja lösen will. Im Beschlussvorschlag heißt es unter anderem, „... dass ohne Übertragung der ÖPNV-Aufgabenträgerschaft vom Landkreis auf die Stadt Neu-Ulm kaum Fortschritte bei der Umsetzung konkreter ÖPNV-Maßnahmen zu erzielen sind.“ Dem widersprach keiner der Räte.

Das Maxl-Bräu in Pfuhl soll abgerissen werden. Dort soll ein größerer Wohnkomplex entstehen. Foto: Stefan Kümmritz

Das Maxl-Bräu ist bald Geschichte

Stadtplanung Drogeriemarkt-König Erwin Müller darf an der Leipheimer Straße in Pfuhl 44 Wohnungen bauen. Das 1873 gebaute Brauereigebäude wird deshalb komplett abgebrochen. Von Edwin Ruschitzka


Ganz am Ende hat auch der Pfuhler SPD-Stadtrat Rudolf Erne die Segel gestrichen: „Ich bin wohl auf verlorenem Posten“, sagte er, um nachzuschieben: „Irgendwann verschwindet in Pfuhl alles, was hier mal ortsbildprägend war.“


Vor mehr als einem Jahr war bekannt geworden, dass Drogeriemarkt-König Erwin Müller zusammen mit Winfried Burkhardt, Steinmetz und Mitinhaber der gleichnamigen Firma, die alte, 1873 gebaute Max-Brauerei an der Leipheimer Straße abbrechen will. Dort wurde 1999 das letzte Bier gebraut, seither verfällt die Anlage zusehends. Erne hatte sich zumindest für den Erhalt des turmartigen Gebäudeteils stark gemacht und in Stadtbaudirektor Markus Krämer einen Fürsprecher gefunden. Vergeblich. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat jetzt einen Bebauungsplan für dieses Gelände beschlossen. Müller und Burkhardt dürfen die Anlage abbrechen und zwei Wohnblocks mit insgesamt 44 Wohnungen bauen.


„Kein zeitgemäßes Wohnen“


Unter Denkmalschutz steht die alte Brauerei nicht, also war man auf ein Entgegenkommen der Grundstückseigentümer angewiesen. Offenbar war mit ihnen auch intensiv verhandelt worden. Die Bauherren hätten das Ansinnen aber abgelehnt. Ein Erhalt des turmartigen Gebäudeteils komme aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage. Durch die zu geringe Größe dieses Turms sei darin auch kein zeitgemäßes Wohnen möglich. Zudem habe der Bau einer Tiefgarage mit 54 Stellplätzen gegen den Erhalt gesprochen. Die Bauherren hätten auch eine moderne Rekonstruktion des Turms abgelehnt, was Stadtbaudirektor Krämer bedauerte: „In anderen Städten sei so etwas durchaus möglich“, sagte er, um das Beispiel Stadtschloss in Berlin zu nennen.


Das Bedauern über den Abbruch der Maxl-Brauerei hielt sich im Stadtentwicklungsausschuss in Grenzen. Und das sei auch in Pfuhl so, bemerkte CSU-Stadtrat Hermann Hillmann. Viele seien froh, dass der Schandfleck bald beseitigt werde, „sicher auch, weil das Bier dort zuletzt richtig schlecht war.“


Es gab aber auch kritische Stimmen im Ausschuss. Weniger wegen des Abbruchs, sondern wegen der Wuchtigkeit der fünfgeschossigen Neubebauung. Die beiden Wohnblocks, knapp 18 Meter hoch und 40 Meter lang, seien „ein Riesenkomplex, der alles erschlägt“, sagte Rudolf Erne. Ähnlich sah es FDP-Rätin Christa Wanke.


Und was bleibt vom Maxl-Bräu jetzt übrig. Vielleicht die alte Tafel. Angeregt wurde, diese am Neubau anzubringen und vielleicht mit einer Stele an die alten Zeiten zu erinnern.

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