Integration der Flüchtlinge kommt voran..

22. August 2018

Lesen SIE bitte dazu die NUZ..

Flüchtlinge finden in vielen Branchen Jobs
Wirtschaft Warum die Integration auf dem Arbeitsmarkt besser klappt als erwartet

Von Christina Heller

Augsburg Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt klappt besser als erwartet. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Bundesagentur für Arbeit vorgelegt hat. Demnach hatten im Mai 2018 deutschlandweit mehr als 300 000 Flüchtlinge aus den acht häufigsten Herkunftsländern – Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien – einen Job. Das waren etwa 103 000 Menschen mehr als im gleichen Monat 2017. „Das läuft alles ganz gut“, sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. Auch in Bayern ist die Zahl der Flüchtlinge mit Job deutlich angestiegen. So gingen im Mai 2017 29 671 Flüchtlinge einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Ein Jahr später waren es einer aktuellen Hochrechnung zufolge 46 Prozent mehr – nämlich 43 400 Menschen.

Ein weiterer positiver Aspekt: Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der arbeitssuchenden Flüchtlinge im Freistaat um knapp acht Prozent gesunken – auf 44 564 Personen. Ein Grund für den Rückgang ist laut Axel Pieper, Pressesprecher der bayerischen Arbeitsagenturen, dass weniger Menschen nach Deutschland kommen. Zudem haben die Unternehmen momentan einen hohen Bedarf an Arbeitskräften. Vor allem als Leiharbeiter sind Flüchtlinge begehrt. Deutschlandweit fängt jeder dritte Flüchtling in dieser Branche an. In Bayern ist das anders: Die meisten Geflüchteten finden hier einen Job im Gastgewerbe, dem Handel oder dem verarbeitenden Gewerbe. Erst auf Platz vier folgt die Leiharbeit.

Allerdings berichtet Pieper noch von einer anderen Auffälligkeit: Obwohl drei Fünftel der Menschen, die in Deutschland ankommen, jünger als 25 Jahre sind, wollen viele keine Ausbildung machen. Stattdessen nehmen sie Helfertätigkeiten an, um sofort Geld zu verdienen. Die Firmen suchen allerdings Fachkräfte – und damit Menschen mit Ausbildung. Aus diesem Grund versuchen Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie Handwerkskammer (HWK), den jungen Menschen eine Lehre näherzubringen. Mit Erfolg. So berichtet Josefine Steiger, die das Thema Ausbildung bei der IHK betreut, dass sie momentan rund 1200 Flüchtlinge in Ausbildung betreut. In den Handwerksberufen kommen noch einmal 578 Geflüchtete hinzu.

Damit die Integration gelingt, müssen die Flüchtlinge eine Herausforderung bewältigen: Sie müssen Deutsch lernen. Das gilt vor allem, wenn sie eine Ausbildung machen wollen. Aber auch sonst hat Sprache eine große Bedeutung bei der Jobwahl. Die Zahlen der Arbeitsagentur zeigen, dass viele arbeitssuchende Flüchtlinge sich für Branchen interessieren, in denen Sprache keine Rolle spielt. Ein Großteil bewarb sich etwa in der Reinigungsbranche, in der Logistik oder als Küchenhelfer. Für die Betriebe ist vor allem die Planungsunsicherheit, ob ein junger Flüchtling bleiben kann oder abgeschoben wird, eine Belastung, wie Sie auf der Dritten Seite lesen. Im Kommentar steht, warum sich die Investition in Flüchtlinge lohnt.

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