S Bahnkonzept ULM Neu-Ulm...

25. April 2017

als TIger gesprungen... .. das sollte eigentlich schneller gehen...
Lesen SIE bitte die SWP..

S-Bahn-Konzept im Bummelzugtempo

Nahverkehr Auf der Brenzbahn und der Donaubahn ist eine Umsetzung des Vorhabens frühestens Mitte des nächsten Jahrzehnts möglich. Von Thomas Steibadler


Auf gute Nachrichten mag die CDU-Fraktion im Alb-Donau-Kreistag gehofft haben, als sie im November 2016 einen Bericht beantragt hatte, wie es mit dem Projekt „Regio-S-Bahn Donau-Iller“ vorangeht. Die Fraktion erwartete sogar, einen „verbindlichen Zeitplan“ vorgelegt zu bekommen. Was Markus Riethe, Direktor des Regionalverbands Donau-Iller, und Oliver Dümmler, Geschäftsführer des Regio-S-Bahn-Vereins, gestern im Kreistag zu berichten hatte, war allerdings „sehr ernüchternd“. Mit dieser Einschätzung stand der Ehinger OB Alexander Baumann (CDU) nicht alleine da. Landrat Heiner Scheffold fasste das zuvor Gehörte so zusammen: „Es wird später und auch teurer.“


Die Städte Ulm und Neu-Ulm, der Alb-Donau-Kreis und der Kreis Neu-Ulm gehören zu den Gründungsmitgliedern des S-Bahn-Vereins. Dessen Ziel besteht kurz gesagt darin, den Nahverkehr auf der Schiene so zu verbessern, dass auf allen Linien nach und von Ulm ein Stundentakt angeboten wird. In Verbindung mit den schnellen IRE-Zügen soll an größeren Bahnhöfen sogar ein 30-Minuten-Takt möglich sein. Bei der Gründung des Vereins Ende 2015 hieß es, dieses Ziel solle bis im Jahr 2021 erreicht werden.


Daraus wird nichts. Das machten Riethe und Dümmler gestern deutlich. So müssen zum Beispiel auf der Brenzbahn Ulm–Langenau–Aalen zwischen Langenau und Rammingen sowie zwischen Sontheim/Brenz und Bergenweiler zwei Abschnitte zweigleisig ausgebaut werden. Ferner sollen beim Ulmer Messegelände ein neuer Haltepunkt und in Rammingen ein neuer Bahnsteig errichtet werden. Noch müsse geprüft werden, ob der angestrebte Fahrplan tatsächlich umgesetzt werden könne, sagte Oliver Dümmler, seit Mitte 2016 Geschäftsführer des S-Bahn-Vereins. Mit der Aufnahme eines S-Bahn-Betriebs sei „bei realistischer Betrachtung“ Mitte des nächsten Jahrzehnts zu rechnen. Die aktuelle Kostenschätzung der Bahn liege bei 44,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei Vereinsgründung war die Rede von bis zu 24 Millionen Euro für die gesamte S-Bahn.


Auf der Donaubahn Ulm–Ehingen–Sigmaringen „sind wir noch nicht ganz so weit“, sagte Dümmler. So stehe nicht genau fest, wie und wo die Infrastruktur ausgebaut werden muss. Das hänge davon ab, ob das Land auch künftig Neigetechnikzüge auf der Strecke einsetzen werde. Von dieser „strategischen Entscheidung“ hänge das Investitionsvolumen ab. Dümmlers Prognose für die Umsetzung des S-Bahn-Konzepts auf der Strecke: „Nicht vor Mitte der 2020er Jahre.“


Auch wenn aus den Berichten nicht eindeutig klar wurde, wer für die Verzögerungen verantwortlich ist: Riethe und Dümmler mussten die Kritik der Kreisräte einstecken. Die Gründung des S-Bahn-Vereins sei mit großen Erwartungen verbunden gewesen, sagte Alexander Baumann. Nun müsse sich der Verein überlegen, wie die Verfahren beschleunigt werden können.


„Das Ganze dümpelt so dahin“, sagte Robert Jungwirth von den Grünen: „Was machen wir falsch, dass es so langsam geht?“ Ein Antwort war nicht zu erwarten, daher forderte Jungwirth die S-Bahn-Verantwortlichen auf: „Alles, was machbar ist, machen.“


Der Hinweis von Oliver Dümmler, dass es auch mit der bayerischen Landesregierung bezüglich der lllertalbahn Probleme gebe, dürfte die Kreisräte nicht beruhigt haben. Vielleicht aber die Mitteilung, dass innerhalb des Vereins eine Arbeitsgruppe gebildet worden sei, mit dem Ziel: Verfahren beschleunigen, Finanzierung sicherstellen.


Das Schlusswort von Landrat Scheffold, der erneut die Bedeutung des S-Bahn-Projekts betonte, kann daher auch als Arbeitsauftrag verstanden werden: „Wir sind zuversichtlich, dass es jetzt schneller geht.“

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