Blaustein zeigt, dass mit einfachen Mitteln Wohnmobile versorgt werden...

22. April 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Ulm NU machen es kompliziert...
Vielleicht sollte man einfach ein paar Standplätze ausweisen.
Toiletten und Duschen gibt es dann im Wonnemar. Gastonomie ist vor Ort.

Urlaub auf dem Parkplatz

Tourismus Auf Schotter, ohne Strom und Wasser: Warum Reisende gerne vor dem Bad Blau halten und Blaustein darüber nachdenkt, die Infrastruktur auszubauen. Von Samira Eisele


Ein Schotterparkplatz klingt als Urlaubsziel erst mal nicht so attraktiv. Doch auf den Wohnmobilstellplätzen vor dem Bad Blau in Blaustein halten „zunehmend mehr“ Urlauber, sagt Geschäftsführer Jürgen Stübler – obwohl es dort bisher weder Wasser noch Strom gibt.


Marianne und Ferdinand Stefan aus Dingolfing in Niederbayern haben Station vor dem Bad Blau gemacht. Den Stellplatz hatten sie durch einen Flyer des Alb-Donau-Kreises gefunden, den sie in der Touristeninformation Bad Urach mitgenommen hatten. „Eigentlich wollten wir wo ganz anders hin“, sagt Marianne Stefan. Auf der Fahrt hätten sie und ihr Ehemann dann festgestellt, dass sie die Schwäbische Alb noch nicht kannten – und auf dem Flyer für Radtouren wurde unter Tour Nummer acht auch der Platz vor dem Bad aufgelistet. „Das ist immer super“, sagt Marianne Stefan über Stellplätze bei Schwimmbädern: „,Man kann zum Duschen reingehen und zum Schwimmen.“ Und in diesem Fall auch in die Sauna, die das Ehepaar ebenfalls besuchte.


Zwei Nächte machten die Bürokauffrau und ihr Mann, der bereits in Rente ist, Halt in Blaustein. Zuvor hatten sie ihr Wohnmobil in Blaubeuren am Blautopf geparkt. Blaustein empfand die Wohnmobilistin als „super Ausgangspunkt“, um mit den Fahrrädern die Region zu erkunden und zum Beispiel zur Besichtigung nach Ulm zu fahren.


Genau so stellt sich auch die Stadt die Nutzung der Wohnmobilstellplätze vor. Im Tourismuskonzept, das der damalige Freizeitwirtschafts-Student Lukas Hörz erstellt und im vergangenen Sommer dem Gemeinderat vorgestellt hatte, empfahl er, kostengünstige Wohnmobilstellplätze zur Verfügung zu stellen, um Touristen in die Stadt zu bringen, und die Übernachtungsmöglichkeiten auszubauen.


Günstiger werden kann Blaustein allerdings nicht: Die Stellplätze, die es schon seit einigen Jahren gibt, sind kostenfrei. Schon jetzt stehen hier durchschnittlich fünf Wohnmobile am Tag, im Sommer auch bis zu 20 Stück, erzählt Hörz: Der duale Student, der im Bad Blau mitarbeitet, kann bei der Arbeit die Urlauber auf dem Platz sehen. Daten habe das Bad zwar keine erhoben, aber auch seiner Einschätzung nach werden die Mobile mehr. Deshalb sollen die Plätze eine bessere Infrastruktur bekommen: Wasserleitung und Abwasserschacht sowie Strom schweben der Stadt, die das Bad betreibt, vor.


Hauptamtsleiterin Anke Jaeger erklärt, dass diese Pläne Teil einer umfassenden Neubetrachung der Parkplätze in der Stadt sein werden: „Da müssen wir auch den Bürgern signalisieren: Wenn da Parkplätze wegfallen, wo sind dann neue.“ Die Stadtverwaltung werde dem Gemeinderat daher vorschlagen, ein Parkraumkonzept in Auftrag zu geben, das sich auch mit Themen wie Parkzeitbegrenzung und Parkgebühren beschäftigen soll. Noch sind die meisten Parkplätze in Blaustein kostenfrei, im Gemeinderat wurde bereits darüber gesprochen, dass das auch viele Menschen nutzen, die mit dem Zug zum Shopping nach Ulm fahren. „Man muss es als Ganzes betrachten“, findet Jaeger. Die Vorstellung von Stellplätzen mit Strom und Wasser, vielleicht sogar Parkbuchten, bezeichnet Jaeger als „Idealzustand“ – immer vorausgesetzt, die Stadträte stimmen den Plänen und auch deren Finanzierung zu. Geld für die Planung ist im Haushalt 2017 bereits eingestellt, auch Grundstückskäufe seien denkbar, falls sie nötig sind.


Für ausgebaute Plätze werde die Stadt voraussichtlich Gebühren zwischen fünf und zehn Euro pro Nacht erheben, sagt Hörz: „In diesem Rahmen bewegen sich die Preise der Plätze in der Region, und ich denke, in diesem Bereich werden auch wir liegen.“


Gute Bewertungen online


Marianne Stefan fände es gut, wenn die Infrastruktur ausgebaut wird und hätte. Bei zehn Euro sieht die 60-Jährige, die seit 1989 mit dem Wohnmobil reist, allerdings die Obergrenze für Gebühren. Im Gespräch mit Lukas Hörz hat sie sich aus ihrer Erfahrung empfohlen, die Anlage „so einfach wie möglich“ zu halten – damit man mit dem Wohnmobil direkt über die so genannte „Dump-Station“ fahren kann und keine extra Ausrüstung für die Entsorgung von Abwasser und Fäkalien braucht. Doch auch ohne diese Infrastruktur sagt die Wohnmobilistin: „Mir hat es gut gefallen.“


Bewertungen auf der Website des Reisemobil-Magazins „Promobil“ bestätigen das: „Stellplatz mit Blick ins Grüne“ steht dort zum Beispiel, die Nähe zu Stadtmitte und Supermarkt wird gelobt, ebenso die „sehr netten Mitarbeiter“ des Bads. Zwei Kritikpunkte hat Urlauberin Stefan trotzdem: Eine Infotafel, die beispielsweise auf Gastronomie hinweist, fände sie gut. Und Schotter, sagt sie „geht gar nicht, da staubt das ganze Wohnmobil zu.“

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