Gelber Sack wird gelbe Tonne oder Container?

10. April 2017

Die Idee erscheint uns gut.. evt. auch für NI übernehmbar...

Reif für die Tonne

Mehrweg Grüne schlagen eine robuste Alternative zum Gelben Sack vor. Die Stadt will nun prüfen, ob in der Innenstadt auch Container stehen können. Von Harald John


Zwischen drei und vier Millionen Gelbe Säcke werden in Ulm pro Jahr gepackt. Nicht immer zur Freude der Bürger, denn Säcke platzen, werden von Vögeln oder Nagern aufgerissen. Besonders bei Wind sieht es an manchen Abfuhrtagen mitunter wild aus, weil sich leere Kartons und Becher in den Straßen verteilen. Doch die Stadt könnte den Gelben Sack zum Auslaufmodell erklären, darauf haben die Grünen jetzt hingewiesen.


Grundlage sei, so schreiben sie in ihrem Antrag an OB Gunter Czisch, das jetzt im Bundestag beschlossene „Gesetz zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen“. Dieses Gesetz regele künftig, dass durch einen „schriftlichen Verwaltungsakt“ auch die Art und Größe des Sammelbehälters festgelegt werden kann. Oder einfacher ausgedrückt: Die Stadt Ulm könnte die Firma Remondis, die in Ulm für die Abfuhr der Gelben Säcke zuständig ist, anweisen, auf Gelbe Tonnen oder Container umzustellen. Gerade für große Wohnanlagen und Quartiere, in denen eine weitere Tonne nicht mehr möglich sei, könnten größere Con- tainer die Lösung sein, argumentieren die Grünen. Ihr Sprecher Michael Joukov: „Das wäre eine wirkliche Verbesserung im Vergleich zu Gelben Säcken, die leicht reißen können und selbst im intakten Zustand das Stadtbild verschandeln.“ Auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE zeigte sich Oberbürgermeister Gunter Czisch offen für eine Diskussion. Den Deutschen werde oft nachgesagt, „Weltmeister im Mülltrennen“ zu sein; deshalb sei Abfall ein tägliches Thema in jedem Haushalt. Czisch glaubt ebenfalls, dass sich gerade in Wohnanlagen und in der Innenstadt zeige, dass nicht genügend Platz für jede Tonne und jeden Abfall- oder Wertstoffsack sei. Zudem müsse bei jeder Änderung des Systems beachtet werden, dass nahezu alle Haushalte betroffen seien. „Deshalb ist die Frage, ob wir solche grundlegenden Änderungen vornehmen, die ihre Vor- und Nachteile haben, intensiv zu diskutieren.“ Czisch hat zugesagt, das Thema „ohne Vorfestlegung“ ernsthaft zu prüfen.


Einknicken vor der Abfalllobby


Den Gesetzesentwurf, der nicht im Bundesrat zustimmungspflichtig ist und deshalb zum 1. Januar 2019 greifen kann, kritisieren die Grünen als Einknicken vor der Abfalllobby und dem Handel. „Statt die Sammlung endlich für alle transparent neu zu organisieren und den Kommunen das Recht einzuräumen, alle Wertstoffe in einer Tonne zu sammeln und zur Verwertung weiterzugeben, wird nach wie vor an der unverständlichen getrennten Erfassung als Regelfall festgehalten.“

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