"Verschwörhaus" zum 2.!

09. April 2017

Wichtig... die FDP hat vorgeschlagen, dass die Stadt NU sich beteiligt...
Lesen SIE bitte die SWP

.... die Verwaltung ist interessiert.. wir bleiben dran!

Ulm und Neu-Ulm

„Wir sind mehr so Shabby Chic“

Design Fast 500 Quadratmeter Platz bietet das Verschwörhaus. Die will Stefan Kaufmann nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch einrichten. Von Christine Liebhardt


Eigentlich ist er sechs Wochen hintendran, und wenig sieht bislang so aus, wie er sich das vorgestellt hat. Aber Stefan Kaufmann ist auch nur ein Mensch. Der als Projektleiter im Verschwörhaus, dem offenen Digital-Experimentier-Labor der Stadt, tut, was er kann. Und das beschränkt sich nicht nur darauf, ein Programm zu entwickeln, Workshops in die Stadt zu holen und jugendlichen wie erwachsenen Ulmern einen Tüftelplatz anzubieten. Sondern erstreckt sich auch auf die Möbel: „Das Ziel ist ganz klar, dass die Einrichtung sich auf die Arbeit der Menschen, die hierher kommen, auswirkt“, sagt der 31-Jährige. Er will Begegnungs- und Kommunikationsflächen schaffen: „Hier ist der Schalter auf kreativ.“


Palettensofas, Tischkicker, Kühlschränke voller Trend-Cola, Roboter – das ist die typische Ausstattung von Start-Ups, die sich am Silicon Valley orientieren. Im Verschwörhaus findet man davon: nichts. „Das wollen wir explizit nicht machen“, sagt Kaufmann. Nur Hochglanz, das ist nicht seines. „Wir sind hier mehr so Shabby Chic.“ Also spielt er mit Brüchen: Im verglasten Eingangsbereich („Aquarium“ genannt) steht ein ein 57 Jahre altes Telefon, genauer: eine „Feldfernsprechvermittlung mit Amtszusatz-Nummernschalter“. Von außen kann man zwar nicht anrufen, intern aber ist die Anlage voll funktionsfähig. „Ich habe hier modernste IP-Telefone und die sprechen mit dem Teil. Das ist der Punkt. Das ist der Bruch.“


Vorne im Aquarium sitzt Stefan Kaufmann häufig, nicht nur, weil es das beste Tageslicht hat. „Draußen kommen oft neugierige Leute vorbei, mit denen will ich interagieren.“ Wer reinkommt, bekommt einen Kaffee und kann sich im Vortragsraum auf einen der Sitzsäcke fallen lassen, die von den Zukunftsstadt-Workshops übrig geblieben sind – genau wie die Poster. „Das ist aber nicht nur dem schwäbischen Geiz geschuldet. Ich will hier bei Veranstaltungen keine Reihenbestuhlung haben.“ Stattdessen hat er ein zitronengelbes Sofa angeschafft. Es ist Teil eines Farbkonzepts, das die Ulmer Künstlerin Petra Schmitt mitentwickelt hat: Neben Gelb gehören Grün und dunkles Rot dazu.


Dass nicht alles so schnell umsetzbar ist, wie Kaufmann es gerne hätte, ist auch der Größe der Fläche geschuldet: Auf knapp 500 Quadratmetern breitet sich das Verschwörhaus im ehemaligen Sparkassengebäude am Weinhof aus. Erd- und Untergeschoss hat die Stadt angemietet. „Das war ein Einbauschrank- und Sideboard-Paradies.“ Inzwischen gibt es nicht nur Eiermann-Tische im Vortragsraum, sondern auch Arbeitsplätze mit Lötkolben, Nähmaschine und 3D-Drucker. Dort entstehen Accessoires wie der CoolTourHat – Hüte, die losblinken, wenn jemand mit ähnlichen Interessen in der Nähe ist. In den schmalen Schießscharten-Fenstern laden Sitzkissen dazu ein, es sich bequem zu machen. „Dort können Leute sich begegnen oder auch zurückgezogen arbeiten.“


Ordentlich zu tun ist noch im Keller: Im Tresorraum mussten Wände voller Schließfächer entfernt werden. Bis das geschafft war, dauerte es. Denn deren Inhaber waren zum Teil nicht auffindbar. „Die Fächer mussten unter notarieller Aufsicht aufgebohrt und der Inhalt umgelagert werden“, erzählt Kaufmann. An einer Wand sind die Schließfächer als Stilelement erhalten geblieben. Aus einer anderen haben Kaufmann und Mitstreiter eine Woche lang die Steine rausgeklopft und die alte Überfallmeldeanlage entfernt, um ein Fenster zum Innenhof freizulegen. Als zum ersten Mal frische Luft in den Kellerraum strömte, „da habe ich echt aufgeatmet“. Sauerstoff ist eben auch wichtig, wenn man kreativ arbeiten will.


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