Fahrradfahren in Ulm und Neu-Ulm

07. Juli 2014

In Neu-Ulm wird zur Zeit mit einem Büro und in Zusammenarbeit mit den Bürgern.. das Radkonzept überarbeitet...

Lesen Sie bitte die SWP...

Es war die FDP, die eine Erhöhung der Ausgaben der Stadt NU für das Radwegeprogramm von 50ooo € auf 100ooo € vor einigen Jahren durchsetzén konnte.. Im Augenblick wird auch unser Antrag mitbearbeitet,  das Radkonzept gemeinsam mit Ulm anzugehen. 

Leitartikel Fahrradstadt: Runter mit dem Tempo

Wie muss man sich eine Fahrradstadt vorstellen, in der richtig was abgeht? Eine wirklich fahrradfreundliche Stadt? Nicht so wie Ulm und Neu-Ulm. Es fehlen Konzepte, Zuschüsse und der Wille. Ein Leitartikel von Carolin Stüwe

CAROLIN STÜWE | 9 Meinungen

Wie muss man sich eine Fahrradstadt vorstellen, in der richtig was abgeht? So wie Tübingen. Dort sind nicht nur viele Studenten per Rad unterwegs zu ihren in der gesamten Stadt verteilten Universitätsgebäuden, sondern man sieht auch Mütter mit Fahrradanhänger und Büroleute durch die Stadt flitzen. Zumindest wirkt es so schnell, weil auf einigen größeren Straßen sogar tagsüber der gesamte Verkehr nur 30 Stundenkilometer fahren darf. Radler haben ihre Schutzstreifen und Fahrradstraßen, dürfen die Einbahnstraße in beiden Richtungen nutzen. Es gibt Terminals mit einem von den Stadtwerken gesponserten Verleihsystem. Die großen Fahrradgeschäfte leihen mit Erfolg E-Bikes aus.

Vom Neckar an die Donau. Warum geht es so schleppend voran mit der angestrebten Fahrradfreundlichkeit der beiden Städte Ulm und Neu-Ulm? Es fehlen gemeinsame Konzepte, Zuschüsse von den jeweiligen Ländern und in Neu-Ulm laut Kreisvorsitzendem des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sogar der Wille. Dabei geht es doch in erster Linie darum, Verkehrswege zu schaffen, auf denen sich alle - Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeugfahrer - so sicher wie möglich und ungehindert fortbewegen können. Die viel zitierte Gleichberechtigung ist Utopie, trotzdem möchte sich Ulm über kurz oder lang bewerben um den Titel "fahrradfreundliche Kommune".

So wurde das Aktionsbündnis Fahr-Rad gegründet, um Partner zu vereinen, die ohnehin mit diesem Thema zu tun haben wie Stadt, Polizei und Ulmer ADFC. Und es wurden zwei Fahrradbeauftragte eingestellt. Die Kehrseite: Die beiden kommen oft nicht zu ihrer eigentlichen Arbeit, weil sie unter anderem die Reinigung mutwillig beschmutzter Fahrradunterstellboxen im neuen "Radhaus" veranlassen müssen. So etwas kann frustrieren.

Dennoch geht das Bemühen weiter. Es werden Schutzstreifen und eine Fahrradstraße eingerichtet, alte Radwegeschilder durch neue ersetzt, viele Einbahnstraßen in der City sind bereits für Radler freigegeben. Aber: Brauchen wir Haltestangen mit Fußbrett, damit der Sportsmann an der roten Ampel nicht extra absteigen muss? Und daneben Schilder als Gebrauchsanweisung, wie man sich festhalten soll?

Was Ulm viel dringender nötig hat, ist ein Tempo-30-Innenstadtverkehr. Die Autos ganz zu vertreiben, wird nicht funktionieren. Dazu ist die Lobby der Cityhändler zu stark. Sie wehrten sich bereits mit Erfolg, als man zum ersten Ulmer Fahrrad-Aktionstag im vergangenen Jahr Teile der Innenstadt für Autos sperren wollte. Also blieb es bei den unspektakulären Aktionen wie Handbremsen nachziehen und mit netten Verkehrspolizisten plaudern.

Draußen in den Ortsteilen ist man schon weiter mit der Verkehrsberuhigung. In Eggingen und Ermingen werden derzeit Tempo-30-Schilder aufgestellt, damit Radfahrer und Fußgänger weniger gefährdet sind in den kurvigen Ortsdurchfahrten, wo es für Radwege eh zu eng ist.

Diese Infrastruktur sollten die radelnden Bürger dann aber auch annehmen und vorschriftsmäßig nutzen. Selbst auf der Fahrradstraße ist die Vorfahrt nicht mit ins E-Bike eingebaut. Und für den Autofahrer gilt: Mit Rücksicht ist keinesfalls nur der Blick in den Rückspiegel gemeint. Dann erübrigt es sich schnell, dass die Radler über die Autofahrer schimpfen und die Fußgänger über die vielen Radfahrer - wie in Tübingen.

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