Kompost...

21. Juli 2014

Lesen Sie bitte die NUZ..

Kein Kompost ist auch keine Lösung

Nach Bürgerbeschwerden bessert die Verwaltung beim Recyclinghof nach. Hobbygärtnern kommt der Kompromiss aber deutlich teurer

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Seit Mai verkauft die Stadt aus Platzgründen keinen eigenen Kompost mehr. Das sorgte bei zahlreichen Bürgern für Enttäuschung, nun wird im neuen jahr nachgebessert.
Foto: Andreas Brücken

Für den einen ist es einfach nur Dreck, für den anderen wertvoller Nährstoff für den heimischen Garten. In der jüngsten Sitzung des Neu-Ulmer Ausschusses für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste beschäftigte der Kompost nun auch die Politik.

Hintergrund ist der Bau des neuen Recyclingshofs, der zur Folge hat, dass die Stadt seit Ende Mai aus Platzgründen auf ihrer Kompostieranlage im Breitenhof keinen eigenen Kompost mehr produzieren und verkaufen kann. Das wiederum sorgte in den vergangen Wochen für einen Aufschrei in der Bevölkerung. Bislang konnten sie sich auf der städtischen Anlage mit günstigem und trotzdem hochwertigen Kompost versorgen. „Die Nachfrage war da, im Jahr haben wir rund 1500 Kubikmeter verkauft, den Großteil davon in Kleinmengen an private Haushalte“, erklärt Jürgen Gerhardt von der Stadtverwaltung.

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Und plötzlich soll es keinen billigen Kompost mehr geben? Das wollten zahlreiche Gartenliebhaber nicht wahrhaben, meldeten bei den Mitarbeitern der Stadt und auch zahlreichen Stadträten ihren Unmut an. Diese bemühten sich nun um eine Lösung des Problems. Schritt eins: In diesem Sommer werden die Neu-Ulmer an den Maschinenring Langenau verwiesen, bei dem Kompost erworben werden kann. Aufwendiger gestaltet sich Schritt zwei. Denn bei der Planung des neuen, zentralen Recyclinghofs im Breitenhof, der im nächsten Jahr eröffnen soll, war ein Kompostverkauf bislang nicht vorgesehen.

Nach den Rückmeldungen aus der Bevölkerung in den vergangenen Wochen sorgte das bei den Stadträten nun natürlich für rege Betriebsamkeit. Sogleich wurden zwei Anträge gestellt und ein Ortstermin auf dem Recyclinghof organisiert. Und es scheint sich gelohnt zu haben. In der Ausschusssitzung am Donnerstag beauftragten die Politiker die Stadtverwaltung, auch auf der neuen Anlage künftig einen Kompostverkauf zu ermöglichen. Dieser wird jedoch voraussichtlich nicht mehr aus städtischem Grün hergestellt, sondern von auswärtigen Produzenten eingekauft.

Das hat für die Bürger vor allem eines zur Folge: Der Kompost wird deutlich teurer. Statt wie bisher 12,50 Euro wird der Kubikmeter wegen der höheren Kosten für Transport, Lagerung und Abrechnung ab nächstem Jahr bis zu 25 Euro kosten. Die Räte konnten in der Sitzung mit diesem Kompromiss gut leben und stimmten einstimmig für das Konzept. Bleibt abzuwarten, wie die Bürger das Angebot annehmen und ob ihnen das „schwarze Gold des Gärtners“ den doppelten Preis wert ist.

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