Sozial gebundener Wohnraum.. Ulm geht mit weiteren Ideen voran...

22. Mai 2017

Lesen SIE bitte die SWP..

Ulm und Neu-Ulm

Stadt sucht Vermieter

Soziales Über das Projekt „Drehscheibe Wohnraum“ sollen Anreize geschaffen werden, finanziell Schwachen eine Wohnung zu vermitteln. Von Chirin Kolb


Die Stadt Ulm geht auf Wohnungssuche. Sie will über ein neues Projekt an ein rares Gut kommen: an günstige Mietwohnungen. Mit der „Drehscheibe Wohnraum“ spricht die Stadt gezielt Vermieter an, die sich nicht trauen, ihr Eigentum an finanziell schwache Menschen zu vermieten – weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, weil sie das Geld für die Sanierung einer leerstehenden Wohnung nicht aufbringen können oder weil sie Angst haben, dass sie auf Mietschulden sitzen bleiben.


Die Sozialbürgermeisterin Iris Mann denkt dabei auch „an die Gesamtverantwortung“, wie sie im Gemeinderat bei der Vorstellung des Projekts sagte. „Wir möchten private Akteure mit sozialer Verantwortung gewinnen für Menschen, denen es auf dem freien Markt schwerer fällt, eine Wohnung zu finden.“ Mit dem Projekt wolle die Stadt „das Risiko für die Vermieter minimieren“. Dazu gibt es einige Bausteine:


Sanierungszuschuss Die Stadt gewährt dem Vermieter einen einmaligen Sanierungszuschuss. Im Gegenzug verpflichtet er sich, mindestens fünf Jahre lang an Menschen zu vermieten, die ihm über die „Drehscheibe Wohnraum“ vermittelt werden.


Mietausfallgarantie Die Stadt sichert eine Mietausfallgarantie für zwei Jahre zu. Das heißt: Bleibt der Mieter in diesem Zeitraum mal seine Miete schuldig, übernimmt die Stadt die fälligen Zahlungen.


Betreuung Bei Fragen oder Problemen können sich die Vermieter an feste Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung wenden. Die Mieter werden individuell von der Stadt oder von Stellen wie Diakonie, Caritas Rotem Kreuz oder Rehaverein betreut.


Probewohnen Hat die Stadt einen geeigneten Bewerber für eine Wohnung gefunden, kann ein einjähriges Probewohnen vereinbart werden. Vertragspartner sind dabei über eine so genannte Belegungsvereinbarung der Vermieter und die Stadt. Nach erfolgreichem Probewohnen schließen Vermieter und Mieter direkt einen Vertrag. Die Stadt hilft dabei bei den Vorbereitungen, beispielsweise bei den Anträgen fürs Jobcenter.


Instandsetzung Wird das einjährige Probewohnen vorzeitig aufgelöst, wird die Wohnung durch die Stadt Ulm wieder in den Zustand versetzt, in dem sie vor dem Probewohnen war.


Nachmietersuche Hat die Stadt einen Sanierungszuschuss gezahlt, garantiert sie dem Vermieter, während der fünfjährigen Vertragslaufzeit, einen Leerstand zu vermeiden.


Das Projekt „Drehscheibe Wohnraum“ ist zunächst auf drei Jahre befristet. Während dieser Zeit rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten von 225 000 Euro.


Das Klientel beschreibt der Sozial-Abteilungsleiter Helmut Hartmann-Schmid so: Familien in prekären Lebenssituationen, alte Menschen, junge Erwachsene, Menschen mit Behinderung, Flüchtlinge und Strafentlassene. Um ihnen Wohnraum zu verschaffen, reiche das Engagement der städtischen Wohnungsgesellschaft UWS und der Heimstätte nicht aus. Hartmann-Schmid hofft auf Rückmeldungen: „Wenn es Schwierigkeiten gibt: Die Vermieter können mit uns rechnen.“

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