Allgäuer Ring...

06. Mai 2017

natürlich ist jeder Versuch wichtig die Unfallzahlen zu senken!
Aber, es muss sich bewähren.
Lesen SIE bitte die SWP..

OB will Radler beschützen

Verkehr Die Stadtverwaltung verteidigt die so genannten Umlaufsperren am Allgäuer Ring, verspricht aber dennoch eine Überprüfung. Von Hans-Uli Mayer


In einer scharf geführten Debatte hat sich der Technische Ausschuss öffentlicher Lebensraum und Verkehr des Neu-Ulmer Stadtrats am Donnerstag mit den Absperrungen am Allgäuer Ring befasst und OB Gerold Noerenberg das Versprechen abgerungen, alles noch einmal überprüfen zu lassen. Der zeigte zwar wenig Verständnis für die Kritik, sagte aber zu, „nachjustieren“ zu wollen. „Ich kann nicht verstehen, dass Sie darüber diskutieren“, herrschte er die Ausschussmitglieder an: „Ich benachteilige keine Radfahrer, ich beschütze sie.“


Hintergrund ist die seit Jahren gefährliche Verkehrsführung am Ring, wo mehr Unfälle gezählt werden als sonst an einem Ort im Stadtgebiet. Im vergangenen Jahr waren es immerhin 26, davon 11 mit Radfahrern, wobei einer sogar tödlich endete (wir berichteten). Es gab also Grund genug für die Stadt etwas zu unternehmen, wie der OB sagte, der auch nicht abwarten wollte, bis der Ring in seiner Gesamtheit grundsätzlich neu gestaltet und umgebaut wird. Noch in diesem Jahr sollen dazu die drei diskutierten Varianten in all ihren Details visualisiert und vorgestellt werden.


Die jetzt für 44 000 Euro eingebauten Umlaufsperren an den Radwegen seien ein Versuch und dienten nicht der Gängelung der Radler, sondern deren Schutz vor sich selbst. Denn an einem ließ der OB keine Zweifel aufkommen: An den Unfällen mit Radfahrern seien die zum „überwiegenden Teil“ durch ihr Fehlverhalten selber schuld.


Rabiate Verkehrsteilnehmer


Eine Einschätzung, die von CSU-Rätin Waltraud Oßwald geteilt wird, die von „gedankenlosen und rabiaten“ Verkehrsteilnehmern sprach und einen „hohen Anteil Radfahrer“ darunter ausgemacht hat. Dem OB sagte sie wegen der Umlaufsperren jedenfalls ihre Unterstützung zu: „Wir können damit sehr gut leben, um Leben zu schützen.“ Auch ihr Fraktionskollege Johannes Stingl lobte die Stadt, die auf einem guten Weg sei. Und Stephan Salzmann von PRO sieht in der ganzen Aufregung ohnehin nur die Schuld bei den Medien, die das Thema hochgeschrieben hätten.


Die Kritik verstummte aber nicht und wurde hauptsächlich von den Freien Wählern, abgemildert aber auch von der SPD getrieben. In den sozialen Medien wird seit der erstmaligen Veröffentlichung in der SÜDWEST PRESSE heftig diskutiert, die FWG selbst hat ein Video von Radfahrern im Stangenwald gedreht und auf Facebook gestellt. Vor allem Andreas Schuler (FWG) lieferte sich ein Wortgefecht mit dem OB, der entgegen anderweitiger Beobachtungen schon jetzt eine „ganz erhebliche“ Temporeduzierung bei den Radfahrern erkannt haben will. Für Schuler jedoch haben die Absperrgitter keinen positiven Effekt, weshalb man sie umgehend wieder abbauen könnte. Manche Radler machten sich einen Spaß aus der Slalomfahrt, andere würden auf die Fahrbahn ausweichen, um schneller voran zu kommen. Vor allem aber habe man bei der Stadt nicht an Fahrräder mit Kinderanhänger gedacht, die keine Chance hätten, das Hindernis zu überwinden. Er selber habe eine Mutter beobachtet, die auf die Fahrbahn ausweichen musste, um vorwärts zu kommen. Eine Schilderung, die den OB wütend machte: „Auch wenn mich die Facebook-Gemeinde schlachtet sage ich: Ich habe Null Verständnis für die Mutter, die mit Anhänger in den Ring gefahren ist.“


Zum Schluss der Debatte verscherzte es sich Gerold Noerenberg dann auch noch mit Walter Radtke vom Fahrradclub ADFC. Der war persönlich zur Sitzung geladen aber auf die Zuschauerplätze verwiesen worden. Als ihm der OB für die gute Zusammenarbeit dankte, stand Radtke auf und wies den Dank zurück. Es gebe keine Zusammenarbeit, weil die Stadt von sich aus nicht auf den Club zukäme. Radtke: „Sonst entsteht noch der Eindruck, dass der ADFC an der Planung beteiligt gewesen wäre.“

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