Bürgernähe!
27. November 2014
Manchmal mahlen die Mühlen der Stadt langsam.. und vielleicht kommen die Interessen der Bürger dabei manchmal zu kurz?!?
Lesen Sie bitte die NUZ...
Vergeblicher Kampf für Wohnheim
Bebauungsplan für altes Bahn-Gelände
Seit zwei Jahren kämpft Kemal Cam nun schon für seine Pläne, im ehemaligen Gebäude der Firma Leplat in der Neu-Ulmer Innenstadt ein Studentenwohnheim zu errichten. Seit zwei Jahren vergeblich. Und das wird sich voraussichtlich so schnell auch nicht ändern. Am Mittwochabend machte der Stadtentwicklungsausschuss im Neu-Ulmer Stadtrat Cam einen Strich durch die Rechnung.
Er beschloss einstimmig, dass für das gesamte, derzeit brachliegende Areal entlang der Bahnlinie östlich der Reuttier Straße zunächst ein Bebauungsplan erstellt werden soll, um die rund 8500 Quadratmeter große Fläche „städtebaulich geordnet“ zu entwickeln. Außerdem verhängte er eine Veränderungssperre, die verhindert, dass dort in der Zwischenzeit etwas gebaut wird, was nicht den Plänen der Stadt entspricht. Dazu zählt auch das Studentenwohnheim von Cam.
Trotz der Einstimmigkeit am Ende wurde das Thema in der Ausschusssitzung hitzig diskutiert. Dabei ging es jedoch weniger um die den eigentlich zu beschließenden Bebauungsplan oder um das durchaus streitbare Studentenwohnheim, sondern vielmehr um den Umgang der Stadtverwaltung mit dem Bauantrag eines Neu-Ulmer Bürgers. Mit deutlichen Worten kritisierten vor allem Alfred Schömig (FDP) und Karl-Martin Wöhner (SPD) den Vorgang, bei dem die Stadt den Bauherrn in spe „am langen Arm verhungern lasse, weil sie selbst nicht Manns genug war, das Grundstück zu kaufen“ (Wöhner).
Auch die Stadt wollte das Grundstück haben
Denn auch die Stadt hatte einst für das Grundstück geboten, das bis September 2013 noch im Besitz der Deutschen Bahn war. Dem Vernehmen nach jedoch deutlich weniger als Cam, woraufhin dieser den Zuschlag bekam – seither aber mit dem Grundstück nichts anfangen kann. Denn für den Bau seines Studentenwohnheims in zweiter Reihe fehlt ihm die dafür nötige Erschließungsstraße. Darauf habe ihn die Stadt bereits vor dem Kauf aufmerksam gemacht, beteuert Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. Cam dagegen behauptet, die Stadt habe ihm mehrmals eine Lösung des Problems in Aussicht gestellt, um diese dann jedoch wieder zu verwerfen.
Er persönlich sei zwar ebenfalls kein Fan des geplanten Wohnheims an dieser Stelle, „aber das Vorgehen der Stadtverwaltung in diesem Fall darf nicht einfach so unter den Tisch gekehrt werden“, betonte Stadtrat Schömig. Dennoch stimmte am Ende auch er für die Aufstellung eines Bebauungsplans, aber gegen die Veränderungssperre. (bmi)