Ulm Bahnhof..neue Lösungsansätze ?

29. September 2016

Lesen SIE bitte die SWP..

Vier minus zwei sind drei

Diskussion über Gestaltung des Bahnhofplatzes verkürzt sich auf Fahrspuren

Salomonischer Vorschlag für die Friedrich-Ebert-Straße: Es gibt künftig drei Spuren. Entschieden wird das mit der Bahnhofplatzgestaltung aber erst im Oktober.


Ulm. Das Thema lautete: Neugestaltung des Bahnhofplatzes. Aber natürlich bestimmte die Frage nach vier oder zwei Fahrspuren für Autofahrer vor dem Hauptbahnhof auch die gestrige Sitzung der Stadträte im zuständigen Fachausschuss. Baubürgermeister Tim von Winning bekräftigte dazu vorab: „Die zwei Streifen sind auf jeden Fall machbar.“ Ohne dass die Erreichbarkeit der Ulmer City damit in Frage stünde. Trotzdem wurden die Entscheidung gestern ausgesetzt und noch mal eine Fragerunde eingelegt.


Helga Malischewski brachte als dienstälteste Stadträtin zwei Stunden später dann noch mal die ganze Aufgewühltheit in dieser Sache zur Sprache: „Selten habe ich in letzter Zeit eine derart aufgeregte Diskussion in der Stadtgesellschaft erlebt“, der Druck auf das Rathaus sei groß. „Risse gehen durch den Rat und sogar durch die Fraktionen.“ Ulm dürfe sich nicht das Image einhandeln, schwer erreichbar zu sein.


Tim von Winning sagte zu dieser Einschätzung: „Ich bedauere ausdrücklich, dass das Thema eine Bedeutung erlangt hat, die es nicht hat.“ Gleichwohl hatte er einen Kompromissvorschlag dabei, ausbaldowert im Ältestenrat am Tag zuvor, ein dritter Weg nach der Formel: 4 - 2 = 3. Eine Friedrich-Ebert-Straße mit künftig drei Fahrspuren also. Das sei keine Arithmetik, sondern ein ganz pragmatischer Vorschlag, der die Vorteile der großen und die Nachteile der kleinen Lösung aufwiege. „Die wesentlichen Vorteile, die wir gewinnen können, liegen auf der Innenstadtseite der Friedrich-Ebert-Straße“, also im Osten, wo mit nur einer Fahrbahn mehr Platz zur Gestaltung gewonnen würde. Die dritte Fahrspur würde als eine zweite im Westen Entlastung nicht zuletzt bei der Einfahrt ins neue Parkhaus schaffen. Das soll jetzt aufbereitet werden, so dass in der Gemeinderatssitzung am 12. Oktober der Beschluss fallen kann.


Das Problem am Verkehrsfluss in der City seien dennoch nicht die 100 Meter Zweispurigkeit, die die Stadtverwaltung zwischen Deutschhaus-Parkhaus und Sedelhöfen vorsieht, nein: „Wir haben die Leistungsfähigkeit am Hauptbahnhof bereits erreicht“, so Tim von Winning – und zwar an den beiden neuralgischen Knotenpunkten davor und dahinter: an der Ecke Neue Straße vom Zinglerberg herunter und in der Neutorstraße zur Olgastraße. Dort ist ein weiterer Ausbau nicht möglich. Die vielen Baustellen verschärfen die Situation derzeit noch, seien aber kein Maßstab für die Zukunft: Die Flaschenhälse für den Verkehr am Zinglerberg und in der Neutorstraße verschwinden wieder.


Vor allem von Thomas Kienle (CDU) kam kräftiger Gegenwind für den Baubürgermeister. Er sagte zum Gutachten über die Zweispurigkeit: „Das eine sind Prognosen, das andere ist Erfahrung.“ Für die Platzgestaltung rät er zugespitzt, „nicht nur die Flanierinteressen, sondern auch die Funktionsinteressen zu sehen“.


Und damit zurück zum Anfang und zum Thema und zum Bahnhofplatz, den Tim von Winning eine „Drehscheibe“ nennt mit folgender Aufgabe für die Stadt: „Wir müssen für möglichst viele oder vielleicht sogar alle Verkehrsteilnehmer eine möglichst nahe ans Optimum heranreichende Lösung finden.“

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