>Lärmminderungsplanung.. die Stadt informiert..

18. Januar 2017

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Was die Stadt gegen Verkehrslärm tun will

Entwurf Neu-Ulmer Verwaltung stellt ihren Aktionsplan vor, findet damit aber in der Bevölkerung kaum Gehör

Von Gerrit-R. Ranft

Neu-Ulm Hunderte Innenstadtbewohner sind von übermäßigem Verkehrslärm betroffen. Doch erfahren, mit welchen Mitteln die Stadtverwaltung den Geräuschpegel senken möchte, wollten während der ersten öffentlichen Vorstellung des Entwurfs zum sogenannten Lärmaktionsplan im Johanneshaus nur 13 überwiegend ältere Besucher. Wirklich zufrieden mit dem Gehörten waren sie wohl nicht, als sie nach gut einer Stunde heimgingen.

Tatsächlich ist es für die Stadt kein leichtes Unterfangen, dem Lärm an den Straßenrändern beizukommen. Als „extremes Beispiel“ regte Oberbürgermeister Gerold Noerenberg zur Eröffnung des Informationsabends an, „die Straßen zu sperren, was aber nicht funktionieren kann.“ Die Stadt müsse also mit weniger zurechtkommen. Stadtbaudirektor Markus Krämer bezeichnete Stadtentwicklung als sein Thema, in dem Lärm naturgemäß eine wichtige Rolle spiele. Seine Abteilung habe sich viele Gedanken gemacht, „dass nicht mehr so viel Lärm entsteht“. Daraus sei der „Lärmaktionsplan“ entstanden.

Diesen stellte Günther Baumgärtner vor, der die „Umweltstrategie“ innerhalb der Verwaltung betreut. Vier Schwerpunkte hatte Baumgärtner ermittelt, zwei für Verkehrsgeräusche am Tag und zwei für die Nacht. Im Grunde sind es jeweils dieselben Straßenzüge. Nur gelten eben tagsüber 70 Dezibel als zumutbar, nachts dagegen nur 60. Es handelt sich dabei zum einen um Marienstraße, Augsburger Straße, Augsburger-Tor-Platz und Reuttier Straße bis zur Bahnhofstraße und zum anderen die Schützenstraße, Hermann-Köhl-Straße und Bahnhofstraße bis zur Reuttier Straße. Betroffen vom Lärm sind an diesen Straßenzügen tagsüber 700 Bewohner, nachts 900. Für sie müsse etwas gemacht werden, sagte Baumgärtner.

Geprüft wird nun, ob für all diese Straßen Tempo 30 die Lösung sein könne. Erreichen ließe sich damit innerhalb der nächsten fünf Jahre wohl eine Lärmminderung um drei Dezibel. Aktive Lärmschutzmaßnahmen kommen laut Verwaltung in der Innenstadt kaum in Betracht, weil sich dort keine Trennwände hochziehen ließen. Mit passiven Hilfen wie Schallschutzfenstern könnte sich allerdings etwas ausrichten lassen.

Enttäuschung bei einer Anwohnerin der Memminger Straße, dass dort offenbar vorerst nichts geschieht. Der Lärmpegel sei auch dort hoch, räumte der Oberbürgermeister ein. Doch seien rechnerisch zu wenige Menschen betroffen. Hinter der Wand, für die der überhöhte Lärmwert ermittelt werde, müssten mindestens zehn Menschen als Betroffene ständig leben. Unverständnis hier und da, dass der Straßenlärm berechnet, nicht aber konkret an Ort und Stelle gemessen werde. Als jemand mehr Radarfallen forderte, traf er beim Oberbürgermeister zwar auf offene Ohren. „Aber die bayerische Staatsregierung erlaubt nicht mehr als zwei, und die gibt es schon“. Und wie es mit der Feinstaubbelastung aussehe, wollte eine Frau wissen. Das sei zwar nicht das Thema des Abends, hieß es. Aber Baumgärtner konnte beruhigen: 2016 sei die Grenze nur einmal überschritten worden.

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