50 Jahre Uni Ulm...

25. Februar 2017

wir gratulieren..
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Die Universität tanzt

Jubiläum Zuerst ein Festakt mit ernsten Worten, dann der Ball mit Musik und Showeinlagen. So feierte die Uni im CCU ihr 50-jähriges Bestehen. Von Rudi Kübler und Christoph Mayer


Ganze Arbeit hat er geleistet: Karsten Urban ist nicht nur Hochschullehrer, sondern auch passionierter Tänzer. Als solcher hatte er Uni-Präsident Michael Weber und zahlreiche Professoren-Kollegen im Vorfeld Nach hilfe in Cha Cha Cha, Walzer und Rumba gegeben. Als die Tom-Lehner-Band Punkt 21 Uhr aufs Parkett bat, gab es kein Halten mehr: Die Universität tanzte – und das bis in die frühen Morgenstunden. Gestärkt hatten sich die annähernd 500 Gäste zuvor am Buffet mit Antipasti, Schweinelendchen an Barolosauce oder gedünstetem Lachs. Als Dessert gab es unter anderem Creme brulée, Obstsalat und Törtchen. Der Ball im CCU anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Uni Ulm war der beschwingte Teil des Jubiläums, das bereits am Nachmittag mit einem Festakt begonnen hatte.


Prominentester Gratulant war der Ministerpräsident, der die Uni Ulm als „Erfolgsmodell“ bezeichnete. „Ihre Stärken sind auch die Stärken des Landes“, sagte Winfried Kretschmann und lobte die Gründung der Universität in den 1960er Jahren als „beispiellose Bürgerbewegung“. Was auf dem Oberen Eselsberg über fünf Jahrzehnte entstanden sei, „ist mehr als ein Campus und eine Klinik. Die Wissenschaftsstadt ist ein bundesweiter Leuchtturm“, so Kretschmann, der als Präsent eine finanzielle Zusage mitbrachte: 900 000 Euro für die Forschungsallianz der Unis Ulm und Stuttgart sowie des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung. Ohne den Namen Trump auszusprechen, warnte der Ministerpräsident vor dem Hintergrund der Entwicklung in den USA, „dass die Wahrheit als Währung der Wissenschaft“ unter die Räder kommen könnte. Systematische Lügen bedrohten Demokratie, Freiheit und die offene Gesellschaft. Gerade Wissenschaftler müssten für eine aufgeklärte Gesellschaft streiten.


Unis in der Verantwortung


In dieselbe Richtung ging auch der hochpolitische Festvortrag von Peter Strohschneider. Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft machte das Aufkeimen nationalistischer wie autoritärer Strömungen in Europa und der Welt zu seinem Hauptthema. „Die Vulgarität des Stammtischs ist – auch dank der a-sozialen Medien – global geworden.“ Damit einher gehe eine „Verächtlichmachung des wissenschaftlichen Diskurses“, so Strohschneider, der als Beispiele, ebenfalls in Richtung USA gemünzt, das Leugnen des Klimawandels und der Evolutionstheorie nannte. Den Unis komme dadurch eine neue Verantwortung zu. „Sie müssen streiten für eine pluralistische Gesellschaft.“


Die Uni sehe sich als „wichtiger Teil der Stadt und deren Geschichte sowie als Partner und Protagonist in der Entwicklung unserer Region“, betonte Uni-Präsident Michael Weber. Vor der Zukunft sei ihm nicht bange, die Hochschule habe sich als „international anerkannte Forschungsuniversität“ etabliert.


Große Herausforderungen


Eine Forschung, die wichtige Beiträge zu den großen Herausforderungen liefere – als da sind: Alterung, Nachhaltigkeit, vernetzte Mobilität sowie Mensch und Gesundheit. Diesen vorderen Platz im nationalen und internationalen Wettbewerb gelte es zu sichern, sagte Weber – und sprach auch ein großes Defizit an: das Fehlen universitärer Geisteswissenschaften zwischen München und Stuttgart. „Ein bemerkenswerter Zustand“, so Weber in Richtung Kretschmanns.


Die Uni-Gründung habe die Entwicklung der Gesellschaft hin zur Wissensgesellschaft vorgezeichnet, sagte OB Gunter Czisch. Und sie habe Ulm nachhaltig verändert. „Man mag sich heute nicht ausmalen, wo Ulm ohne Universität stünde.“ Czisch kündigte an, die Stadt werde eine Stiftungsprofessur „Vernetzte Mobilitätssysteme“ ins Leben rufen. Mit dem Ziel, das Thema „Digitale Mobilität“ zu vertiefen, das, so der OB, „eines der ganz großen Themen der künftigen städtischen Entwicklung“ sei.

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