Ludwigstrasse... Händler befürchten Verluste aufgrund wegfallender Parkplätze

01. März 2017

Lesen SIE bitte die SWP und ein Schreiben der Fraktion an einige Händler
 

Vom Boulevard Ludwigstraße ist keiner richtig begeistert

Umfrage Ansässige Händler sehen die Neu-Ulmer Pläne zur Umgestaltung äußerst kritisch. Die Geister scheiden sich am Wegfall von Parkplätzen. Von Edwin Ruschitzka


Wenn die Neu-Ulmer Stadtverwaltung die Anwohner und Händler in der Ludwigstraße am Dienstag, 7. März, 19 Uhr, zur Informationsveranstaltung ins Johanneshaus bittet, sollten sich die Stadtplaner warm anziehen: Kein einziger der von der SÜDWEST PRESSE befragten Händler und Dienstleister ist von den neuen Plänen begeistert. Im Mittelpunkt der Kritik steht der Wegfall von knapp 30 Parkplätzen zugunsten einer breiteren Gehweggestaltung. Vom „Boulevard Ludwigstraße“ war Rede, als Ende Januar die Pläne des Büros bbz Architekten aus Berlin vorgestellt wurden. Im Namen vieler Betroffener hatten Petra Geydan-Gnamm und ihr Mann Ralf – wie berichtet – einen Brandbrief an den OB geschrieben. Sie sind nicht allein.


„Das wird katastrophal!“


„Die können den Gehweg so breit machen, wie sie wollen“, sagt Gabriele Reh-Höb von der Schmucktruhe Reh, „das wird hier nie ein Boulevard werden.“ Was die Händler bräuchten, seien Parkplätze. Viele ihrer Kunden müssten jetzt schon drei- viermal rundherum fahren, auf der Suche nach einem Stellplatz. „Wenn jetzt noch Parkplätze wegfallen, dann wird es vollends katastrophal.“ Ihre Meinung deckt sich in etwa mit der von Tobias Horn, Filialleiter von Optik Binder. Auch er sieht in der Ludwigstraße weit und breit keinen Boulevard, vor allem wenn er von seinem Geschäft aus auf die gegenüberliegende Straßenseite mit flachen Wohnhäusern ohne Ladenzeile blickt. Die Vorschläge der Stadt sind seiner Meinung nach nicht zu Ende gedacht: Wenn überhaupt, dann wäre vielleicht eine reine Fußgängerzone richtig, dazu ausgestattet mit einer Straßenbahn, die vom Ulmer Hauptbahnhof kommend durch die Ludwigstraße gen Süden fährt.


„Der Gehweg hier ist breit genug und wir brauchen keine Prachtallee“, sagt Waltraud Gruss von der Buchhandlung Schmiedel & Gruss, einem Geschäft, das sich seit 30 Jahren an der Ecke Ludwigstraße/Bahnhofstraße behauptet. Keiner sei glücklich über den geplanten Wegfall der Parkplätze. Diese würden an allen Ecken und Enden fehlen, und dann sei auch das Parkdeck der Glacis-Galerie keine Alternative. „Wer dort parkt, der geht in die Buchhandlung dort und nicht mehr zu uns“, ist sie sich sicher. Wolfgang Brauchle, geschäftsführender Gesellschafter des Reisebüros Honold mit über 60 Beschäftigten, und Isabella Beilhardt von IF – Mode am Rathaus sind sich einig: Ein Stadtboulevard mit einer schmaleren Straße, in der täglich 600 Busse und Tausende von Autos fahren? „Hier flaniert dann keiner, hier donnern Busse und Autos durch. Die Stadt soll sich besser einen Mittelweg überlegen“, fordert Brauchle, der sich freuen würde, wenn etwas geschieht. Aber dabei sollte die Stadt den Händlern und Dienstleistern keine Steine in den Weg legen. „Etwas schöner darf es schon sein, aber nicht so wie geplant“, sagt Isabelle Beilhardt, die dennoch skeptisch ist: „Wir bekommen hier in der Straße nicht einmal ein schöne Weihnachtsbeleuchtung zustande.“


Auch am geplanten Zeitabläufen stören sich die Händler: Der Umbau der Ludwigstraße ist erst ab 2019 geplant, also nach den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Stadt Neu-Ulm. Und dann ist noch später der Abbruch des LEW-Gebäudes am Heiner-Metzger-Platz vorgesehen. Dort soll eine öffentliche Tiefgarage entstehen. „Die Stadt sollte zuerst diese Tiefgarage bauen und die Bauaktivitäten auf dem Heiner-Metzger-Platz abschließen, dann die Ludwigstraße umgestalten. Das würde die Parknot lindern“, sagt Gabriele Reh-Höb, die den Wegfall des geschlossenen Parkhauses in der Bahnhofstraße bedauert. Dass auf dem Heiner-Metzger-Platz etwas verändert werden müsse, sieht auch Berkan Altunay so, Fahrradhändler der Rad-Ecke: „Der Spielplatz hier ist nicht so toll.“

 

Diese Antwort haben wir an einige HändlerInnen gesandt!

Sehr geehrte...

erst einmal Dank für Ihre Informationen!

Auch wir werden diese – Ihre - Anregungen in der Fraktion ansprechen und sind jederzeit zu einem vertiefenden Gespräch bereit.

Ich erlaube mir einige erste Anmerkungen.
Ob das „Schrägparken“ mehr Parkplätze und einen schnellen Wechsel ermöglicht, muss noch einmal von der Verwaltung überprüft werden.
Die Zahlen, die wir zu diesem Thema im Rahmen bei der Petition der Bürger aus der Eckstrasse bekommen haben, macht das nicht sofort wahrscheinlich. (Ratsinfosystem-Kalender-24.1.17-Top 2-öffentlich)

Zeitlicher Ablauf:
Dazu wurde von uns im Rat öffentlich erklärt, dass die TG unter dem LEW Gebäude vorrangig geplant werden muss. Erste Darstellungen des Planungsverfahrens sollen 2017 im Rat vorgestellt werden.
(Ratsinfosystem Kalender 27.7.16 Stadtrat Top 5)

Erreichbarkeit und Parken:
Es gibt dazu Anträge der FDP bzgl. einer besseren Beschilderung / Erreichbarkeit der Zufahrt zur Glacis Galerie und einen Antrag der CSU der sich mit der besseren Erreichbarkeit des Innenstadthandels befasst.

Diese werden Ende März 2017 im Rat behandelt.

Im Antrag der FDP befindet sich der Zusatz der Prüfung der Möglichkeit, am Abend und in der Nacht freie Parkplätze der Glacis-Galerie (gegen Gebühr) zu nutzen. (Genaueres im Antrag).
( /webs/fdp/nu2019//Antr%C3%A4ge/nW72821/Glacis+Galerie+-++ist+sie+ausreichend+erreichbar%3F )

E-Bus / Hybridbus:
Sind wir voll einverstanden. Auch eine Strassenbahn ist eine Option, aber aufgrund der nicht gesicherten Finanzierung sicherlich nicht in den nächsten Jahren umsetzbar. Aber wir haben mit EVOBUS einen „global player“ vor Ort, mit dem man intensive Gespräche in dieser Richtung führen sollte.
Dies um Innovation nach Neu-Ulm zu holen, evt. auch ein Alleinstellungsmerkmal, aber natürlich auch um die knapp 4000 Arbeitsplätze in unserer Stadt zu sichern.

Wir hatten 2016 ein Bus-Rapid-System angedacht. (Ratsinfosystem – Kalender – 7.6.16 im SU Ausschuss).

Der Rat hat in seiner Sitzung vor einigen Wochen eine Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht. Diese wird sicherlich in absehbarer (kurzer) Zeit stattfinden. Dort sind Ihre Argumente wichtig und werden sicherlich bedacht werden. Gut finden wir, dass Sie diese Argumente jetzt bringen, so dass sich die städtische Verwaltung entsprechend auf Ihre Fragen vorbereiten kann!

Für Rückfragen stehen wir / ich jederzeit zur Verfügung.

 

 

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