SWU Leipheim.... Umplanungen sind nötig... aber die Planungen gehen weiter..

27. November 2017

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SWU müssen umplanen

Energie Die Öltanks beim Kraftwerk-Projekt in Leipheim müssen aus Sicherheitsgründen anders angeordnet werden. Heute beginnt die Rodung des Geländes. Von Niko Dirner


Zwei je 10 Millionen Liter fassende Tanks voll mit Heizöl, ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Baggerschaufel: Dieses Szenario hat beim Erörterungstermin zum geplanten Gaskraftwerk der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) bei Leipheim für Unbehagen gesorgt. Ein Anwohner hatte argumentiert, dass die Altlasten auf dem ehemaligen Fliegerhorst eine Gefahr darstellen könnten für die 16 Meter hohen Tanks. Zwar läuft die Anlage, die nur der Netzstabilität dient, eigentlich mit Gas, nach einem Blackout aber würde mit dem gebunkerten Öl gefeuert. Offenbar hat sich der Zweckverband, der den Großteil des Areals vermarktet und die Planungshoheit hat, den Sorgen angeschlossen. Jedenfalls müssen die SWU ihr Kraftwerk nun umplanen.


Das ist auf Anfrage von der Regierung von Schwaben, also der Genehmigungsbehörde, zu erfahren. Demnach sollen die Durchmesser der Tanks um drei Meter reduziert werden. Zudem sollen die Heizöl-Lager und 90 Grad gedreht werden, damit der Sicherheitsabstand „im Wesentlichen“ auf dem Anlagengrundstück liegt.


„Die Lage des Sicherheitsabstandes nur auf dem Anlagengrundstück war vom Zweckverband interkommunales Gewerbegebiet angeregt worden“, heißt es weiter von der Regierung. Zwar sei die Fläche, auf welcher das Kraftwerk entstehen soll, frei von Kampfmitteln. Dennoch könne mit der Tektur, also der Planänderung, ein höherer Schutz vor Einwirkungen von außen gewährleistet werden. Auch die Nachbarschaft könnte so besser geschützt werden. Die Unterlagen der Stadtwerke sind aber offenbar noch nicht bei der Abteilung Immissionsschutzrecht der Behörde in Augsburg eingegangen.


Übrigens kommt es für die SWU und ihren Partner Siemens bei ihrem Leipheimer Projekt nicht nur auf Regierung von Schwaben an, sondern auch auf die Bundesnetzagentur und den Stromnetzbetreiber Amprion. Denn diese beiden werden in Kürze die Bedingungen für Netzstabilitätsanlagen formulieren und eine Ausschreibung veröffentlichen. Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage mitteilt, werde „ein entsprechendes Beschaffungskonzept“ derzeit entwickelt. Eine erste Hürde hat das Vorhaben der Bundesrepublik, mit mehreren gasgetriebenen Reserverkraftwerken die Energiewende abzusichern, bereits genommen: Die EU-Kommission hat dazu „kein formelles Beihilfeverfahren eröffnet“, also diesem Vorgehen stillschweigend zugestimmt.


Vorsprung ausbauen


Wann die Ausschreibungen veröffentlicht wird, sei aber unklar: „Einen konkreten Zeitpunkt für die Vorlage des Beschaffungskonzeptes sieht das Gesetz nicht vor.“ Ans Netz gehen muss die Anlage jedenfalls im September 2021. Die SWU rechnen damit, dass die Ausschreibungen noch in diesem Jahr rausgehen, und, dass sie zum Zuge kommen – deshalb lassen sie ab heute schon mal abholzen auf dem Gelände. Auch, um den Vorsprung vor den beiden Konkurrenz-Projekten auszubauen.


Auf einer Fläche von sechs Hektar wird eine Firma drei Wochen lang roden. Das sei mit den Behörden abgestimmt, und es gäbe auch Ausgleichsmaßnahmen, versichern die SWU. So sei auf mehr als neun Hektar aufgeforstet worden. Der weiterhin bestehende Teil des Waldes werde zudem mit 60 Nist- und 20 Fledermauskästen aufgewertet, Stiel eichen würden nachgepflanzt, Wurzelstöcke eingebaut.

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