Antrag der FDP Fraktion... mit Sensoren den Verkehr messen..

04. August 2018

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Wie viele Radler fahren täglich über die Herdbrücke?
Verkehr Die Städte Neu-Ulm und Ulm richten auf dem Bauwerk eine Dauerzählstelle ein. Was sie mit diesen und anderen Daten vorhaben, die im öffentlichen Raum erhoben werden

Von Michael Ruddigkeit

Neu-Ulm/Ulm Knapp 11 000 Autos und mehr als 300 Busse fahren jeden Tag über die Herdbrücke. Auch zahlreiche Fahrradfahrer überqueren darauf regelmäßig die Donau und pendeln somit zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Wie viele Radler es genau sind, ist bislang nicht bekannt. Das soll sich nächstes Jahr ändern. Denn die Stadt Neu-Ulm will gemeinsam mit Ulm auf der Herdbrücke eine Dauerzählstelle für Fahrräder einrichten. Das sieht das Radverkehrskonzept vor, dessen Maßnahmen für 2019 kürzlich beschlossen wurden.

Die automatische Zählstelle zwischen Ulm und Neu-Ulm soll den Auftakt für eine ganze Reihe solcher Geräte bilden. So wollen die Städte herausfinden, wie viele Radler zu welchen Zeiten auf bestimmten Strecken unterwegs sind und wie sich die beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur auf die Verkehrsströme auswirken. Dazu werden Platten mit Sensoren an ausgewählten Stellen angebracht, zunächst eben auf der Herdbrücke. Noch nicht sicher ist, wer die Zählung künftig betreibt. Ein aussichtsreicher Kandidat ist die Citysens GmbH, die kürzlich von der Stadtwerke-Tochter SWU-Telenet sowie den Unternehmen Exxcelent Solutions, Systemzwo und Cortex Media gegründet wurde. Die Firma geht auf die Unternehmerinitiative „Ulm.digital“ zurück, die unter anderem das Netz Lorawan aufgebaut hat. Die Abkürzung steht für „Long Range Wide Area Net“ und bedeutet große Reichweite mit wenig Bandbreite. Mit der Funktechnologie lassen sich Daten von Sensoren über weite Entfernungen senden.

Die Einsatzmöglichkeiten im „Internet der Dinge“ sind vielfältig. Die im öffentlichen Raum gewonnenen Daten können beispielsweise für intelligente Verkehrsleitsysteme oder für die Parkraumüberwachung genutzt werden. Auch die Steuerung von Straßenlaternen und das Fernauslesen von Strom-, Wasser- und Heizungszählern ist möglich. Ebenso die Überwachung von Gebäuden, Müllcontainern oder Leitungen. In der Landwirtschaft sind ebenfalls Anwendungen denkbar. Citysens soll somit Dienstleister rund um das Thema Smart City werden, für Firmen, Kommunen wie für die Bürger. Weil das Unternehmen eine SWU-Tochter ist und somit im weiteren Sinne auch eine städtische Beteiligung, musste der Hauptausschuss des Ulmer Gemeinderats der Gründung zustimmen. Das Ergebnis war eindeutig.

Auf der anderen Seite der Donau hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt die Radprojekte genehmigt, die neben der Fahrradzählstelle für nächstes Jahr vorgesehen sind:

Die Friedrichsaustraße in Pfuhl soll als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Einen entsprechenden Antrag hatte Stadtrat Rudolf Erne (SPD) gestellt. Eine Verkehrszählung im Dezember 2017 ergab, dass der Radverkehrsanteil größer ist als der Anteil der Autos. Somit ist die Voraussetzung für die Einrichtung einer Fahrradstraße gegeben. Kosten: 115 000 Euro.

An der John-F.-Kennedy-Straße im Wiley wird zwischen Memminger Straße und Edisonallee ein Geh- und Radweg neu gebaut. Der Lückenschluss kostet etwa 80 000 Euro.

Auf dem Aulenweg zwischen Junkerstraße und John-F.-Kennedy-Straße wird die Decke ausgebaut. Dafür nimmt die Stadt 30 000 Euro in die Hand.

Die Beschilderung der Radwege wird aktualisiert. Die Kosten dafür können voraussichtlich erst Ende des Jahres benannt werden.

Eine ganze Reihe anderer – teils von Radlern dringend geforderten – Vorhaben soll dem Konzept zufolge erst innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre umgesetzt werden. Etwa in der Reuttier Straße, am Allgäuer Ring und in der Heerstraße in Burlafingen.

Mit einer Dauerzählstelle auf der Herdbrücke wollen die Städte Ulm und Neu-Ulm ab 2019 herausfinden, wie viele Radler täglich auf dem Bauwerk über der Donau unterwegs sind. Weitere Messpunkte in der Doppelstadt sollen folgen. Foto: Alexander Kaya

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