Ulm und Neu-Ulm lockt Touristen an...

28. Februar 2018

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Die Doppelstadt ist attraktiv wie nie
Tourismus Erstmals wurde in den Hotels in Ulm und Neu-Ulm eine halbe Million Gäste in einem Jahr gezählt. Wie die Auslastung der fast 70 Betriebe ist und wo die Besucher herkommen

Von Oliver Helmstädter

Ulm/Neu-Ulm Die Rekorde werden schon fast zur Gewohnheit: Das achte Mal in Folge präsentierte Wolfgang Dieterich, der Geschäftsführer der Ulm/Neu-Ulm Touristik, bei der Vorstellung der Jahresstatistik Bestwerte. Ein Allzeithoch verzeichneten die in der Statistik einberechneten Hotels mit mindestens zehn Betten sowohl bei Übernachtungen als auch Ankünften. Insgesamt kamen auf beide Seiten der Donau 522 804 Menschen (plus 5,6 Prozent) in die 66 Beherbergungsbetriebe und zahlten für 848 166 Übernachtungen (plus 4,8 Prozent). „Wir profitieren deutlich vom Trend zum Urlaub im eigenen Land“, sagt Dieterich. Und zwar überdurchschnittlich stark, denn die Ulmer/Neu-Ulmer Wachstumsraten liegen über dem Anstieg in Bayern und Baden-Württemberg. Über 74 Prozent der Übernachtungsgäste im vergangenen Jahr wohnt in Deutschland.

Wie Dieterich betont, gelinge es zunehmend, Ulm als herausragendes Ziel des Städtetourismus zu vermarkten. An vorderester Front der Attraktionen stehe freilich das Münster, doch mit der Donau und neuerdings dem Weltkulturerbe vor der Haustür habe die Doppelstadt weitere zugkräftige Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen. Wie in den vergangenen Jahren auch ist Ulm besonders beliebt bei Niederländern, Schweizern und Italienern. Und das aus ganz unterschiedlichen Beweggründen: Die über 19 000 Gäste aus den Niederlanden würden Ulm als günstig gelegenen Zwischenstopp auf dem Weg in die Alpen nutzen, oft mit einem Besuch des Legolandes verbunden. Entsprechend kurz fällt mit 1,2 Tagen ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf. Deutlich länger blieben die fast 18 000 Schweizer im Schnitt, die in Ulm/Neu-Ulmer Hotels sich 28000 Übernachtungen leisteten. Die Eidgenossen sehen die Doppelstadt als vergleichsweise günstiges Einkaufsparadies und würden auch zu Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt verstärkt anreisen.

Mehr Besucher als im Vorjahr kamen auch aus Österreich, den USA und Großbritannien. Und aus Frankreich, was Dieterich besonders freut. Denn das Nachbarland habe bisher eher einen Bogen um die Münsterstadt gemacht. Mit 7100 Franzosen übernachteten hier fast 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieterich vermutet, dass eine groß angelegte Werbekampagne der Marketingorganisation für das „Reiseland Deutschland“ rund um die TGV-Schnellzüge nun Früchte trage. 2018 gehe diese weiter, das „Kulinarische Deutschland“ rückt in den Mittelpunkt. „In Frankreich ein dünnes Eis“, befürchtet Dieterich. Doch die Neugierde der als Gourmets bekannten Franzosen ließe sich auch mit Maultaschen oder „Katzagschroi“ wecken, einem Gericht aus dem Ulmer Zunfthaus. Einen meist zweistelligen Rückgang gab es aus vielen Ländern in Asien. Dieterich vermutet, dies habe mit Terrorwarnungen zu tun, die Europa in Misskredit brachten. Auch wenn sich der Anteil an Lustreisenden auf etwa 30 Prozent erhöht habe, bleiben die Geschäftsreisenden mit 70 Prozent die größte Gruppe. Dank zahlreicher Kongresse und Tagungen sei die Bettenbelegungsquote weiter gestiegen. 49,3 Prozent sei ein guter Wert.

66 Hotels gingen in die Statistik ein. Kommendes Jahr werden auch Becker’s in Ulm und das Neu-Ulmer B&B mitgerechnet. Wenn dann noch das Leonardo in Ulm und das geplante Haus bei den Sedelhöfen eröffnet, sieht Dieterich auch Chancen „die ganz großen Kongresse“ nach Ulm zu holen. Eine Übersättigung des Marktes sieht Dieterich nicht. Auch weil die kommende Schnellbahntrasse nach Stuttgart die Attraktivität der Doppelstadt weiter steigere. Wie Dirk Homburg, der Leiter des Marketings bei der UNT, sagte, solle noch dieses Jahr das Werbekonzept der „Zweilandstadt“ in Ulm und Neu-Ulm sichtbar werden. Wie berichtet, schloss sich die UNT mit 39 Partnern zusammen um an der Grenze zum Freistaat mehr von der Zugkraft Bayerns zu profitieren. Geplant sei eine Art „Reisepass“, der Besucher spielerisch zum Überschreiten der Landesgrenze animieren soll. Und auch die Grenze an der Donau selbst solle – in noch unbekannter Form – wieder sichtbarer werden.

Deutlich mehr Besucher aus Frankreich

Über eine halbe Million Besucher haben im vergangenen Jahr in Ulm oder Neu-Ulm übernachtet. Die Ulmer Altstadt und insbesondere das Fischerviertel gehörten oft zum Programm. Foto: Alexander Kaya

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