Pflegekräftemangel.. auch in Neu-Ulm... hier am Beispiel einer Seniorenresidenz..

05. September 2018

Lesen SIE bitte die SWP..

Seniorenresidenz leidet unter Fachkräftemangel

Soziales Das Pfuhler Alten- und Pflegeheim „Drei Taubenschläge“ kämpft eineinhalb Jahre nach der Eröffnung immer noch mit Anlaufschwierigkeiten. Von Edwin Ruschitzka


Vor eineinhalb Jahren, im März 2017, war halb Pfuhl auf den Beinen und stolz wie Bolle: Die private Seniorenresidenz „Drei Taubenschläge“ öffnete ihre Pforten. Womit ein langer Traum der politisch Verantwortlichen im Neu-Ulmer Stadtteil, allen voran die treibende Kraft, CSU-Rätin Ursula Hörger, in Erfüllung ging. Heute, 18 Monate nach der Eröffnung, kämpft das Haus noch mit Anlaufschwierigkeiten. Dazu die neue Leiterin, Julia Pfeifer: „Wenn neue Häuser aufmachen, dann läuft es oft erst nach drei Jahren richtig rund.“


Genügend Interesse


120 Plätze sind im Angebot, knapp 100 sind belegt. Doch mit der bislang erreichten Auslastung von 83 Prozent ist der Betreiber, die Medical Seniorenpark Holding in Essen, nicht zufrieden. Ziel sind 95 Prozent. „Interesse ist genügend vorhanden“, sagen die Leiterin des Hauses und Holding-Chef Tadeusz Cymerman. Aber die „Drei Taubenschläge“ leiden wie alle anderen Einrichtungen unter dem Fachkräftemangel.


Wer sich auf der Homepage des Hauses umsieht, wird feststellen, dass dort jede Menge Stellenangebote zu finden sind. 100 Beschäftigte arbeiten derzeit in Pfuhl, gesucht werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in vielen Bereichen, nicht nur in der Pflege, sondern auch in der Küche und in der Verwaltung. 55 von den 100 Beschäftigten sind für die Pflege zuständig. Die gesetzlichen Vorgaben, so Pfeifer, werden eingehalten: „50 Prozent müssen ausgebildete Pflegefachkräfte sein, 50 Prozent dürfen angelernte Pflegehilfskräfte sein.“ Mehr Arbeitskräfte im Bereich der Pflege seien im Moment nicht drin, gerade der Markt in Ulm und Neu-Ulm, wo quasi Vollbeschäftigung herrsche, gebe das nicht her.


Was die Qualität der Pflege betrifft, sind Pfeifer und Cymerman ganz zufrieden. Auch wenn der medizinische Dienst bei Kontrollen noch Mängel festgestellt hat. Es sei in zwei Prüfungen weniger die Qualität der Pflege beanstandet worden, sondern die Dokumentation dieser Arbeit. Akribisch schriftlich nachzuweisen, wie gearbeitet wird, genieße beim Medizinischen Dienst neben der Befragung der Senioren einen hohen Stellenwert. Die Leiterin gibt beim Erfüllen dieser Pflicht Nachlässigkeiten zu, die man abstellen werde. Tadeusz Cymerman dagegen beklagt, dass der Verwaltungsaufwand in Alteneinrichtungen immer größer werde. „Dabei läuft man Gefahr, dass Zeit für die Pflege auf der Strecke bleibt.“ Cymerman ist mit der Arbeit in Pfuhl sehr zufrieden, zumal er dort auch seine Schwiegermutter untergebracht hat, also aus erster Hand informiert wird.


Wer in den „Drei Taubenschlägen“ wohnen will, muss über den Pflegekassen-Zuschuss (770 Euro ab Pflegegrad 2) für ein Einzelzimmer 1968 Euro, und für einen Platz im Doppelzimmer 1845 Euro zuzahlen. Das Ein-Zimmer-Pflegeappartement kostet im Eigenanteil 2114 Euro, das Zwei-Zimmer-Appartement sogar 2329 Euro. In den drei- und vier Geschossen des Gebäudekomplexes gibt es jeweils einen Essbereich und verschiedene Therapieräume. Zudem gibt es übers ganze Haus verteilt drei Terrassen im Freien, auf denen sich die Bewohner aufhalten können.


14 Millionen Euro kostete der Bau der „Drei Taubenschläge“. Weitere 10 Millionen Euro, so erklärte er bei der Eröffnung, werde seine Holding in den Bau eines zweiten Hauses für betreutes, eigenständiges Wohnen investieren. Doch ist diesbezüglich noch nichts geschehen. An diesen Plänen, so Cymerman, halte er weiter fest. Nur habe er bislang keinen Generalunternehmer gefunden. „Die Baufirmen sind im ganzen Land ausgelastet, die Preise steigen.“


Cymerman schätzt, dass ihn diese Wohnanlage mit 37 Mietwohnungen jetzt 20 bis 30 Prozent mehr als vor zwei Jahren geplant kosten wird. Er will sie dennoch bauen, notfalls die Gewerke einzeln ausschreiben. Ein Unternehmen, das den Rohbau hochzieht, sei gefunden. Aber das reiche nicht, den Baubeginn festzulegen. „Alle Pläne

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