Gelände am Bahntrog.. entlang der Bahnhofstraße...

15. März 2018

Es geht voran.. die CSU konnte sich mit Ihren Bedenken nicht gegen alle übrigen Mitglieder des Aussschusses durchsetzen.
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Schwere Geburt am Bahntrog

Stadtplanung Die Bebauung eines Grundstücks zwischen Bahnhofstraße und Bahngleisen ist mühsam auf den Weg gebracht worden. Die Investoren planen ein Hotel, Sozial- und Eigentumswohnungen.

Von Edwin Ruschitzka


Hitzige Wortgefechte, eine zehnminütige Unterbrechung der Sitzung dann aber ein klares Abstimmungsergebnis. Selten ist über ein Bauprojekt in Neu-Ulm kontroverser diskutiert worden. Seit Jahren versuchen Kemal, Bekir und Ramazan Cam aus Ulm, das letzte freie Stück an den tiefergelegten Gleisen zu bebauen. Seit Jahren scheiterten sie vor allem am Widerstand des Neu-Ulmer OB und der CSU-Fraktion. Und das, obwohl die Stadtplanung im Rathaus das Projekt meist wohlwollend begleitet hat.


Am Dienstag könnte den Cams der Durchbruch gelungen sein. Mehrheitlich wurde der städtebauliche Entwurf der Ulmer Architekten Obermeier und Traub im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen. Für das 10 000 Quadratmeter große Grundstück östlich der Reuttier Straße sollen im Verlauf des Jahres zwei Bebauungspläne aufgestellt werden. Dann könnte mit dem Bau des Objekts, das zwischen 30 und 35 Millionen Euro kosten soll, tatsächlich auch begonnen werden.


Begrenzt durch die Reuttier Straße im Westen, die Bahnhofstraße im Norden und den Bahntrog im Süden haben die Bauherren mehrerlei geplant. Zum einen direkt an der Reuttier Straße ein Hotel mit 83 Zimmern, einem Café, einer Gastronomie und mehreren Tagungsräumen. Dafür haben sie mit „The Taste Hotels“ aus Heidenheim auch einen Investor und Betreiber gefunden. Gleich im Anschluss will Cam einen Bereich für betreutes Seniorenwohnen schaffen. Und in fünf weiteren fünf- bis achtgeschossigen Baukörpern direkt am Bahntrog sind 113 Wohnungen geplant, davon mindestens 20 Prozent sozialgebunden. Ganz im Osten sollen im ehemaligen Leplat-Firmengebäude mehrere Studentenwohnungen entstehen.


Am umstrittensten war in der Vergangenheit stets die Erschließung des Baufeldes von der stark befahrenen Reuttier Straße aus. An dieser Stelle heißt die Devise: rechts rein, rechts raus. Was an der überlasteten Reuttier Straße liegt. Diese eingeschränkten Bedingungen, so sagen Befürworter wie Kritiker, seien nicht optimal. Durch mindestens zwei Gutachten wurde aber bestätigt, dass dies machbar sei und den Verkehrsfluss auf der Reuttier Straße nur wenig stören werde. Die Gutachter haben pro Tag 650 neue Fahrten ins Neubaugebiet und wieder hinaus errechnet. Bei insgesamt täglich 25 000 Fahrzeugen auf der Reuttier Straße sei das machbar, attestierten die Fachleute. Und so verkündete Baudirektor Markus Krämer: „Die Qualität auf der Reuttier Straße bleibt gewährleistet.“


Eine Aussage, die die Zornesader von Oberbürgermeister Gerold Noerenberg mächtig anschwellen ließ: „Das ist doch in die Tasche gelogen“, schurigelte er Krämer. Auf der Reuttier Straße gebe es schon jetzt einen permanenten Rückstau, die zusätzliche Erschließung des Baugebiets werde die Situation noch verschlimmern. Überhaupt: „Die städtebauliche Qualität kann man nur erahnen“, kanzelte Noerenberg die Planungen des Bauherren insgesamt ab. Ins gleiche Horn stießen die CSU-Sprecher Waltraud Oßwald und Thomas Ott, die kaum ein gutes Haar an den Plänen ließen. Dennoch stimmte die CSU dem städtebaulichen Entwurf mehrheitlich zu. Nur über die Art des Bebauungsplans gab es eine Kampfabstimmung, bei der die CSU unterlag.


Anders sehen das Projekt alle Fraktionen jenseits der CSU: „Wir begrüßen das urbane Quartier, denn wir brauchen dringend Sozialwohnungen“, sagte FDP-Fraktionschef Alfred Schömig. Seine Fraktionskollegin Christa Wanke sprach von einer „ansprechenden Planung in einer sensiblen Lage“. „Nach dem jahrelangen Hin und Her müssen wir endlich einen Beschluss hinbekommen“, befand Ulrich Seitz (SPD), für den die Erschließung kein Problem ist. Hermann Hillmann (CSU) schlug vor, zudem eine Erschließung über die Bahnhofstraße zu untersuchen. Rainer Juchheim (Grüne) unterstützte das. Auch er begrüßte die Sozialwohnungen.


Jetzt liegt es an der Stadtplanung gemeinsam mit den Bauherren und seinem Architekten den Bebauungsplan in diesem Jahr weiter zu entwickeln. Und darüber wird im Ausschuss sicher wieder diskutiert.

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